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Fotocredits: worldsportpics.com / Koen Suyk

Damen-Europameisterschaft in Antwerpen, Vorrunde: Deutschland – Belarus 13:0 (5:0)

DANAS starten mit historischem 13:0 gegen Belarus in die EM

18. August 2019

18.08.2019 – Die deutschen Damen sind zum EM-Auftakt mit dem zweithöchsten DANAS-Sieg der EM-Geschichte ins Turnier gestartet. Nur 1995 gegen Belgien (15:0) fielen mehr Tore als beim heutigen 13:0 im ersten deutschen Spiel der Belfius EuroHockey Championship 2019 gegen Belarus. Herausragende Spielerin in einer insgesamt starken und geschlossenen Mannschaftsleistung war Rebecca Grotte, die drei Ecken und einen Siebenmeter verwandelte.

Bundestrainer Xavier Reckinger: „Auf jeden Fall bin ich stolz: Egal, welchen Gegner man hat, ein 13:0 im internationalen Hockey passiert nicht oft, das muss man erst einmal schaffen. Das ist auf jeden Fall ein guter Einstieg ins Turnier. Jetzt genießen wir das mal ein bisschen, Fokus auf Erholung. Und dann geht es weiter Richtung England.“
Teamkapitänin Janne Müller-Wieland: „Das war ein sehr erfolgreiches Spiel. Schön, dass wir zu null spielen und so viele Tore schießen und das auf viele Köpfe verteilen. Hinten haben wir eigentlich nichts anbrennen lassen. Insgesamt ein guter Auftaktsieg, jetzt schnell regenerieren, kurz genießen und dann auf England vorbereiten. Denn das wird eine ganz andere Nummer.“
Selin Oruz: „Mit dem 13:0 haben wir uns für die nächsten Gruppenspiele ein gutes Offensivgefühl erarbeitet. Wir nehmen die positiven Dinge aus diesem Spiel mit und bereiten uns jetzt hundert Prozent auf unser zweites Gruppenspiel gegen England morgen vor.“

Vom Anpfiff an bemühten sich die deutschen Damen, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Die erste Schusskreisszene verpuffte allerdings (2.), eine Minute später scheiterte die erste DANAS-Ablage-Strafecke an einer stabilen belarussischen Verteidigung. Gerade, als sich zum Ende des ersten Viertel etwas Nervosität im deutschen Aufbauspiel einstellte, holte Pia Maertens die zweite Strafecke für die DANAS. Diesmal verzichtete das Reckinger-Team auf eine Variante, Nike Lorenz nahm direkt Maß und setzte die Kugel mittig ins Brett zur deutschen Führung Sekunden vor dem Viertelpfiff (15.).

Das Momentum war nun auf Seiten des deutschen Teams: Lena Micheel eroberte sofort nach dem Viertelanstoß die Kugel, steckte zu Franzisca Hauke durch, die Hamburgerin legte die Kugel aus der Hundekurve vors Tor, wo Pia Maertens goldrichtig stand und den Ball zum 2:0 über die Linie drückte (16.). Der Rückstand schien nun aber die Belarussinnen anzustacheln, die zeitweise etwas besser in die Partie kamen: Sviatlana Bahushevich zwang Julia Sonntag mit eine, satten Rückhandschuss zur ersten Glanztat, die Kölner lenkte die Kugel mit der Fußspitze am Tor vorbei (17.), kurz darauf ging die nächste Chance der Osteuropäerinnen knapp am deutschen Tor vorbei. Dann war es aber einmal mehr Rebecca Grote, die mit der dritten Strafecke für klare Verhältnisse sorgte: halbhoch landet ihr Schlenzer zum 3:0 im belarussischen Tor (20.). Nun waren die DANAS wieder im Spiel: Hannah Gablaćs Rückhandschuss konnte eine Verteidigerin am Tor vorbeilenken, dann traf Lorenz nur den Pfosten (beides 23.). Die nächste Szene im belarussischen Schusskreis führte zum Siebenmeter für Deutschland: Erneut war es Grote, die zur Stelle war und vom Punkt unten links zum 4:0 verwandelte (23.). Und Deutschland hatte noch nicht genug: Mit dem Rücken zum Tor spielte Anne Schröder die Kugel durch ihre Beine in den belarussischen Schusskreis, dort kam Maertens vor der Goalkeeperin an den Ball und lenkte die Kugel unter der herausstürmenden Maryna Navitskaya zum 5:0 ab (26.). Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel machte Deutschland weiter Druck und störte früh, Belarus stand nun aber defensiv sicherer und ließ lange nichts mehr zu. Nach sechs Minuten wechselte Reckinger die Düsseldorferin Nathalie Kubalski zugunsten der wenig beschäftigten Sonntag im Tor ein. Auf der anderen Seite machte Grote mit der nächsten deutschen Strafecke ihren Hattrick perfekt. Zwischen der Torhüterin und der Latte fand die Kölnerin noch Platz, um den Ball zum 6:0 im Tor unterzubringen (37.). Nach sehenswertem Dribbling von Lorenz zog die Mannheimerin die nächste deutsche Strafecke (39.), in deren Ausführung Bei der fünften Strafecke zog Deutschland noch einmal den Videobeweis, die Videoschiedrichterin konnte aber keine Entscheidung fällen, die DANAS behielten ihr Anrufungsrecht. Belarus nutze die Zeitunterbrechung für einen Torwartwechsel, doch gleich in ihrer ersten Szene sah die eingewechselte Tatsiana Liavonova etwas unglücklich aus, als Cécile Pieper einen Rebound durch die Torhüterin zum 7:0 ins Tor drücken konnte (40.). Nun fielen die Tore fast im Minutentakt: Grote trat zur sechsten DANAS-Ecke an, der abgefälschte Schlenzer ließ Liavonova aber keine Abwehrchance – 8:0 (42.). Wenige Sekunden später setzte Hanna Granitzki Lena Michaeel in Szene, die Hamburgerin zog mit einer satten Rückhand ab und trug sich mit dem 9:0 in die Torschützenliste ein (43.). Selin Oruz machte es dann kurz darauf zweistellig: Aus dem Gewimmel drückte die Düsseldorferin den Ball vorm Tor über die Linie (44.).

Mit Beginn des Schlussviertels erhöhte Anne Schröder auf 11:0: Lorenz‘ Pass kam bei der Hamburgerin an, die die Kugel sehenswert über die belarussische Torhüterin chipte (46.). Dann machte Lorenz das Dutzend voll, als sie links vor dem Schusskreis freigespielt wurde und mit der Rückhand vom Schusskreisrand das 12:0 herstellte (47.). Zumindest bei den Ecken war die belarussische Torhüterin Liavonova nun zur Stelle, wehrte Deutschlands siebten Versuch ab und hielt auch Sonja Zimmermanns Flachschlenzer (51./59.). Zwischendrin war aber wieder Schröder erfolgreich, die Maertens‘ Pass aus der Drehung verwertete (55.). Die Schlussszene gehörte dann noch einmal Hauke, deren Schuss aber in der belarussischen Torhüterin seine Meisterin fand (60.). (ao)

Tore:
1:0    Nike Lorenz (KE; 16.)
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2:0    Pia Maertens (16.)
3:0    Rebecca Grote (KE, 20.)
4:0    Rebecca Grote (7m, 23.)
5:0    Pia Maertens (26.)
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6:0    Rebecca Grote (KE, 37.)
7:0    Cécile Pieper (40.)
8:0    Rebecca Grote (KE, 42.)
9:0    Lena Micheel (43.)
10:0  Selin Oruz (44.)
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11:0  Anne Schröder (46.)
12:0  Nike Lorenz (47.)
13:0  Anne Schröder (55.)

Ecken:
GER 8 (4 Tore) / BLR 0 (kein Tor)

Siebenmeter:
GER 1 (1 Tor) / BLR 0 (kein Tor)

Grüne Karten:
GER 1 (H. Granitzki) / BLR 2 (U. Kasabutskayas, V. Sidarava)

Schiedsrichterinnen:
Ana Faias (POR) / Vilma Bagdanskiene (LTU)

Videoschiedsrichterin:
Laurine Delforge (BEL)

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