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Honamas-Stürmer Martin Zwicker im Interview

„Ich war schon immer einer, der die Dinge anspricht.“

19. May 2022

Für Martin Zwicker werden die beiden Partien der FIH Pro League gegen Argentinien auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld in Berlin ein echtes Heimspiel. Der 35-Jährige ist seit vier Jahren für den Berliner HC aktiv und zudem mit 271 Länderspielen der erfahrenste Akteur im Honamas-Kader. Wie es ist, mit der Nationalmannschaft auf dem Vereinsplatz zu spielen und warum er junge Spieler nicht an die Hand nimmt, verrät er im Interview.

Martin, was bedeutet es für dich am Samstag und Sonntag vor deinen heimischen Fans vom Berliner HC und auf „deinem” Platz in Berlin zu spielen?

Martin Zwicker: „Ich freue mich persönlich unfassbar. Es ist schon ein bisschen länger her, dass ich ein Nationalmannschaftsspiel in Berlin bestritten habe. Ich glaube, im Trikot der Nationalmannschaft habe ich noch nie auf dem Kunstrasen vom BHC gestanden. Dementsprechend ist es sehr besonders. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es dann tatsächlich am Wochenende ist, wenn alles aufgebaut ist und die Kulisse stimmt. Wir wissen ja, wie die Kulisse in Berlin sein kann. Es ist einfach etwas anderes, wenn man ein Länderspiel in dem Verein spielt, wo man aktuell in der Liga auch spielt.“

Jetzt geht es am Wochenende gegen Argentinien, die als sehr physisch stark bekannt sind. Wie schätzt du den Gegner ein?

Martin Zwicker: „Argentinien spielt sehr physisch, das stimmt. Trotz der Verjüngung der Mannschaft ist das ihre Art Hockey zu spielen und daran wird sich auch nicht viel geändert haben. Wir rechnen also damit, dass es ein körperliches und interessantes Spiel wird. Ich persönlich freue mich aber immer auf physische Gegner. Das macht Spaß, da muss man gut gegen halten, sich in den Zweikämpfen etablieren und ins Spiel kommen.“

Du bist am Wochenende mit 271 Länderspielen der erfahrenste Spieler im Kader. Wie nimmst du diese Rolle an und jüngere Spieler vielleicht auch an die Hand?

Martin Zwicker: „Klar, ich habe jetzt schon einige Länderspiele mehr, als manch anderer. Aber in meiner Art hat sich verglichen mit vor sechs oder sieben Jahren, glaube ich nichts verändert. Ich war schon immer einer, der gerne die Kommunikation sucht und Dinge anspricht. Das ist mein Naturell. Austausch ist unfassbar wichtig und da ist mir egal, ob ich ein paar Länderspiele mehr habe und manch anderer ein paar weniger. Aus dem Alter, in dem man an die Hand genommen wird, sind wir alle raus. Es ist eher ein Weg weisen und den Weg muss dann jeder alleine gehen.“

Gonzalo Peillat wird am Wochenende das erste Mal auf seine alte Nationalmannschaft treffen. Er ist einer der besten Strafeckenschützen der Welt. Du bist auch an den Strafecken beteiligt. Wie schwierig ist es, das ganze SetUp auf einen neuen Schützen umzustellen?

Martin Zwicker: „Unabhängig vom Schützen müssen einfach alle Dinge stimmen. Ob das jetzt die Herausgabe oder der Stopp ist, es ist einfach die Grundvoraussetzung für Alles, was folgt. Du kannst noch so gute Strafeckenschützen haben, wenn der Ablauf vorher nicht stimmt, nützt das auch nichts. Klar haben wir mit Gonzo (Peillat, d. Red.) einen Eckenschützen, auf den sich die Gegner mehr einstellen. Das gibt anderen wiederum auch die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Das könnte uns vielleicht unberechenbar machen und darum geht es.”

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