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Hallen-Europameisterschaft

Große Hilfsbereitschaft ermöglicht ausgiebige EM-Vorbereitung für die Ukraine - Honamas und Danas absolvieren „Meßmercup" vor der Heim-EM

23. November 2022

Dass er bereits während seiner Zeit im DTV Hannover viel mit ukrainischen Hockeyspielerinnen und -spielern zu tun hatte, trug zum Gelingen des Unternehmens sicherlich bei. Als Magnus Meyer-Tauffmann im Sommer als Trainer beim TTK Sachsenwald anheuerte und dort im Großraum Hamburg ab Herbst das Thema EM-Teilnahme der Ukraine-Damen in den Fokus kam, da war der 37-Jährige gleich einer der Aktivsten.

Das Resultat der Bemühungen von Meyer-Tauffmann und vielen anderen, der Hockeydelegation des vom russischen Angriffskrieg schwer getroffenen Landes möglichst tatkräftig zu helfen, kann sich mehr als sehen lassen. Ein sogar mehrwöchiger Aufenthalt der ukrainischen Mannschaft im Raum Hamburg ist inzwischen finanziell abgesichert.

Die 30-köpfige ukrainische Delegation (mit dabei auch acht Nachwuchsspielerinnen) traf vergangenen Donnerstag (17.11.22) nach fast zweitägiger Busreise von Sumy nahe der russischen Grenze in Wohltorf ein. „Als nach dieser Anreise-Odyssee die Mannschaft am gleichen Abend noch zum Willkommensspiel in unserer Halle stand und vor vielen Zuschauern die ukrainische Hymne erklang, da war es sowohl für unsere Gäste wie auch für uns im Club sehr emotional“, so Magnus Meyer-Tauffmann. Seine TTK-Regionalliga-Damen unterlagen 1:7, doch das Resultat war an diesem Abend sowieso Nebensache. 
Viel wichtiger, dass beim Tontauben klub bei der Aktion „alle mitziehen“, wie  der TTK Trainer erfreut feststellt. Das Engagement des Vereins geht so weit, dass die ukrainischen Gäste nicht nur die clubeigene Halle zum täglichen (Vormittags) Training nutzen können und  im Vereinsrestaurant verpflegt werden,  auch die Unterkunft in einem unweit gelegenen Hotel ist bis zur EM gewährleistet. Hier half sogar der Deutsche Olympische Sportbund mit 8.500 Euro Zuschuss  für die Beherbergungskosten. „Das ging sehr unkompliziert“, so Meyer-Tauffmann. Überhaupt die Spendenbereitschaft: Bei einer Crowdfundingaktion eines Universitätsprofessors und einer Tombola während des Meßmer-Cups wurden mehrere Tausend Euro eingesammelt. „Und alleine durch TTK-Mitglieder sind bisher 16.800 Euro an Spenden zusammengekommen“, zeigt sich der Trainer und  Organisator tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft. 

Wohl kein anderes Team der am 7. Dezember in der Sporthalle Hamburg beginnenden Hallen-Europameisterschaft dürfte eine so ausgiebige sportliche Vor bereitung haben wie die ukrainischen Damen. Am Wochenende nahm die mit dem  Vereinsteam MSC Sumchanka identisch Landesauswahl am Meßmercup in Hamburg teil. Im Feld der deutschen Bundesligisten hielt das Ukraine-Team glänzend mit, rang dem Deutschen Hallenmeister und späteren Turniersieger Düsseldorfer HC beim 5:5 im Gruppenduell ein Unentschieden ab und wurde am Ende guter Vierter unter acht Teilnehmern. Das große Hallenturnier des Club an der Alster eine Woche vor Bundesligastart war im Übrigen auch für die beiden deutschen Hallen-Nationalteams die EM-Generalprobe. Die DHB-Damenauswahl gelangte in kompletter EM-Besetzung auch ins Endspiel, musste sich dort aber dem Düsseldorfer HC nach 3:3 schließlich im Shoot-out geschlagen geben. In der ebenfalls mit acht Teams spielenden Herrenkonkurrenz verpasste die deutsche Herren-Nationalmannschaft nach einer 7:8 Gruppenniederlage gegen den TSV Mannheim das Finale, setzte sich im Spiel um Platz drei aber gegen das österreichische Nationalteam nach Shoot-out durch. Im Endspiel triumphierte der UHC Hamburg erstaunlich klar mit 11:3 über Mannheim.

Die Bundestrainer zum „Meßmercup22"

Rein van Eijk, Hallen-Bundestrainer Honamas:
„Der Meßmercup war ein guter Test für uns - ein gelungener Auftakt für die Hallenhockey-Nationalmannschaft. Wir konnten uns mit spitzen Gegnern aus der Bundesliga messen und abschließend, im Spiel um Platz drei, ein gutes Länderspiel gegen Österreich absolvieren. Die Mannschaft ist gut zusammengewachsen und wir haben das Selbstbewusstsein zu sagen, dass wir konkurrenzfähig sind. Wir wollen die Halle bei der Europameisterschaft in Hamburg begeistern. Natürlich wurden uns auch Dinge aufgezeigt, an denen wir noch arbeiten müssen, aber insgesamt sind wir im Soll."

Valentin Altenburg, Bundestrainer Danas:
„Wir sind sehr dankbar, dass wir beim Meßmercup mitspielen durften. Der Club an der Alster hat das Turnier hervorragend organisiert. Es war sowohl professionell als auch entspannt und locker. Wir konnten uns von Spiel zu Spiel besser finden und so richtig ins Hallenhockey reinstarten. Das Turnier hat uns geholfen, auch gedanklich in Richtung Hallen-Europameisterschaft, so richtig anzukommen. Das Endspiel gegen Düsseldorf war ein spannender Test, weil es die ganze Zeit ausgeglichen war und am Ende auch in Penalty-Schießen ging. Alles, was zu einem Endspiel dazugehören könnte, wurde uns hier aufgezeigt."

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