Hallen-EM: Die Hoffnungsträger für Olympia 2024 spielen bei der Heim-EM
04. October 2019
Bundestrainer Valentin Altenburg tritt bei der Hallen-EM mit Paul Dösch als Kapitän an
01.10.2019 - Bei einem Pressetermin in der Hauptstadt stellte der Deutsche Hockey-Bund heute das sportliche Konzept für die Hallenhockey-Europameisterschaft der Herren vor, die vom 17. bis 19. Januar im Horst-Korber-Sportzentrum in Berlin-Charlottenburg stattfinden wird. „Der Olympiakader für Tokio 2020 wird dort nicht auflaufen, weil in dieser Phase bereits die Vorbereitungen auf die FIH Pro League und die Olympischen Spiele begonnen haben“, so Valentin Altenburg, der Chef-Bundestrainer für den männlichen Nachwuchs beim DHB. „Stattdessen präsentieren wir dort einen Großteil der Kandidaten für das Olympiateam in Paris 2024.“
Der Kader für diese Heim-EM unterm Hallendach wird von Altenburg erst im Laufe der Hallen-Bundesliga nominiert, aber schon jetzt ist klar, dass der Hauptteil der Aktiven aus dem Team kommen wird, das mit ihm im Juni eindrucksvoll – und erstmals wieder seit über 20 Jahren – in Spanien den U21-Europameistertitel im Feldhockey geholt hatte. Der Kapitän der „Eagles“, wie sich die Juniorenmannschaft des DHB selbst nennt, ist der einzige Spieler, der die Nominierung für die Hallen-EM schon in der Tasche hat – das ist Paul Dösch, 21, vom Berliner HC.
„Das stand für mich schon fest, bevor klar war, dass das Turnier in Berlin stattfinden wird, weil Paul einfach unglaublich hohe Qualität in der Führung der U21-Nationalmannschaft unter Beweis gestellt hat. Solche Spieler gibt es nicht so oft“, so Altenburg. Für Dösch, Student der Kommunikationswissenschaften im 3. Semester an der FU Berlin, ist „die Aussicht, in der Heimatstadt eine Europameisterschaft spielen zu dürfen und dann auch noch mit Mitspielern, mit denen man seit sechs Jahren in den U-Nationalmannschaften zusammengespielt hat und sich blind versteht, etwas ganz Besonderes.“
Dennoch weiß auch der Abwehrspieler, der gerade von Blau-Weiß Berlin zum Berliner HC gewechselt ist, dass ein Hallenchampionat schon lange kein „Selbstgänger“ für deutsche Nationalteams ist, denn Dösch war auch schon 2018 im Hallen-Nationalteam, das damals von den Routiniers Moritz Fürste und Linus Butt angeführt wurde, bei der EM in Antwerpen am Start, als man am Ende Bronze gewann. „Spielerisch werden wir durch die sehr starke Hallen-Bundesliga in Deutschland mit Sicherheit ganz weit vorn sein, aber Gegner wie Holland trainieren teilweise ein halbes Jahr lang in Spezial-Hallennationalteams miteinander, wodurch die Automatismen auf dem Platz ganz andere sind als bei uns, die wir nahezu ohne Vorbereitungsmaßnahmen in dieses Turnier gehen.“
Horst-Korber-Sportzentrum bietet ideale Rahmenbedingungen
Julia Walter, DHB-Vizepräsidentin für Events und Kommunikation, sowie Marie Gnauert, DHB-Vizepräsidentin Leistungssport, die beide auch dem lokalen Organisationskomitee angehören, stellten die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Hallen-EM vor. Das Horst-Korber-Sportzentrum bietet für 3.500 Zuschauer Platz und ist nicht nur deshalb eine ideale Veranstaltungsstätte für die EM. „Die Verantwortlichen dort sind unglaublich motiviert und unterstützten uns nach Kräften“, so Walter.
„Wir sind bestrebt, möglichst viel bei dieser Hallen-EM mit ehrenamtlichen Helfern zu gewährleisten“, ergänzt Marie Gnauert. „Und da profitieren wir von einem starken bundesweiten Volunteer-Netzwerk, das an die Geschäftsstelle in Mönchengladbach angedockt ist.“ Vergleiche mit der Hallen-WM 2018 in Berlin, zu der bis zu 8.300 Zuschauer täglich in die Max-Schmeling-Halle gekommen waren, sind nicht zu ziehen, weil die EM als Drei-Tages-Veranstaltung deutlich kürzer und auch mit deutlich geringerem Budget ausgestattet ist, aber rein sportlich hat man die nahezu alle Hallen-Topteams der Welt, in der Europa im Indoor-Hockey absolut führend ist, vor Ort.
Im Rahmenprogramm wird es eine Schul-Kooperation geben, die der Berliner Hockey-Verband sich auf die Fahne geschrieben hat. „Der BHV hat uns schon bei der Reservierung der Halle sehr unterstützt, denn eigentlich hatte der Berliner Verband sie an diesem Wochenende für eine große Jugendveranstaltung geblockt“, so Julia Walter. „Wir freuen uns sehr, dass der BHV sich so stark einsetzt und die EM mit zu einem Erfolg machen will.“
Im Rahmenprogramm, an dem eine Orga-Gruppe noch arbeitet, wird unter anderem auch ein ParaHockey-Event gehören. „Der DHB will Hockey für Menschen mit geistiger Behinderung stark fördern, und deshalb gehört auch diese Disziplin für uns mit zu solch einem Turnier“, so Marie Gnauert.
Der Vorverkauf für das Turnier wird im Laufe des Herbstes starten.