Hallen-EM: HONAMAS Europameister, Revanche geglückt
04. February 2020
Thies Prinz bester Spieler der EM / 10.000 Besucher an drei EM-Tagen
19.01.2020 – Die Hallen-HONAMAS haben im Finale der EuroHockey Indoor Championship 2020 mit einem 6:3 (2:1) über Österreich Revanche genommen für die Endspielniederlage im Hallen-WM-Finale 2018 und sicherten sich damit den EM-Titel. In einem hochklassigen Finale geriet das deutsche Team von Bundestrainer Valentin Altenburg zwar früh in Rückstand, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und drehte die Partie noch vor der Pause. In der Folge blieb Österreich zwar in Schlagweite, die HONOMAS trafen aber in den entscheidenden Momenten. So blieb die Partie zwar spannend, der deutsche Sieg war aber spätestens in der Schlussphase der Partie nicht mehr gefährdet.
Zum Ende der europäischen Endrunde, die an drei Tagen rund 10.000 Zuschauer besuchten, hatte der gebürtige Berliner Thies Ole Prinz gleich noch einmal Grund zum Jubeln: Von Teams und Medienvertretern wurde der Stürmer von Rot-Weiss Köln zum besten Spieler des Turniers gewählt. Österreichs Goalie Mateusz Szymczyk erhielt die Auszeichnung als bester EM-Torwart. Mit jeweils 11 Treffern wurden Doppel-Finaltorschütze Michael Körper (Österreich) und Boris Burkhardt (Niederlande) Topscorer der europäischen Endrunde.
Bundestrainer Valentin Altenburg: „Dieser Titel ist eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung der ganzen Hockeyfamilie! Denn das kann man nicht mal eben so schaffen. Hierzu haben Vereine, Volunteers und Hauptamtler ihren Beitrag geleistet. Hallenhockey, das haben wir heute wieder gesehen, ist eine unglaublich attraktive Sportart, auf die wir, wenn irgend möglich, noch mehr Aufmerksamkeit schenken sollten. Und wenn das hier eine B-Mannschaft gewesen sein soll, dann möchte ich ab sofort nur noch B-Mannschaften trainieren!“
HONAMAS-Teamkapitän Paul Dösch: „Das ist ein unvergessliches Erlebnis hier in Berlin vor ausverkaufter Halle Europameister zu werden. Es hat unfassbaren Spaß gemacht, vor diesem Publikum zu spielen, sich warm zu machen, Tore zu schießen und Siebenmeter zu halten.“
Jan Philipp Rabente: „Das Spiel war unfassbar energiegeladen: Wir haben ab der ersten Sekunde performt. Es ging mega-unglücklich los mit dem Gegentreffer nach 20 Sekunden bei der Kurzen Ecke. Man hat heute auf dem Platz einfach den Spirit gemerkt: Jeder wollte das Ding heute gewinnen und wir haben alles reingeworfen. Das hat am Ende geklappt!“
Jesper Kamlade: „Es ist einfach ein unglaubliches Gefühl hier in der Halle Europameister zu werden. Wir haben uns das vorgenommen wir haben das am Ende geschafft. Diese Emotionen sind kaum zu beschreiben!“
Hannes Müller: „Ohne die Crowd hätten wir das heute nicht gewonnen! Die Zuschauer haben uns zum Titel getragen, wir sind hochbegeistert vom Publikum, von der Halle, von allem!“
Co-Trainer Rein van Eijk: „Wir haben das Spiel gegen Österreich sehr cool gespielt. Die Jungs haben sehr gut umgesetzt, was wir gesehen und gesagt haben. Valentin & Co. haben das Spiel mit den richtigen Entscheidungen sehr gut begleitet. Die Jungs haben sich von Tag zu Tag unfassbar gesteigert und haben griffig verteidigt. Wir hatten einen super Plan und die Jungs haben frei gespielt. Besser geht’s nicht. Und dann verdient man auch, zu gewinnen.!“
Vor rund 3.500 Zuschauern starteten beide Mannschaften mit Hochdruck in das Finale der EuroHockey Indoor Championship 2020. Es waren keine 30 Sekunden gespielt, da holten die Österreicher die erste Strafecke, die Spezialist Michael Körper zur frühen Führung verwandeln konnte. Im Gegenzug bekamen auch die HONAMAS die erste Ecke zugesprochen, Paul Dösch traf mit seinem Schlenzer aber nur die Latte, die Folgeecke konnte der deutsche Mannschaftskapitän nicht unter Kontrolle bringen. Dann wurde Thies Prinz aus aussichtsreicher Position im Schusskreis gefoult, der fällige Siebenmeter – wieder Chefsache: Diesmal verwandelte Dösch halbhoch rechts zum deutschen Ausgleich (6.). Kurz vor Ende des ersten Viertels sah Raphael Hartkopf für ein Stockfoul Gelb, Deutschland überstand die Unterzahl aber schadlos.
Im zweiten Viertel verflachte die bis dahin hochklassige Partie etwas, ehe Jan Philipp Rabente auf seinen Teamkollegen Philip Schmid querlegte und der Hamburger erstmals die HONAMAS in Führung brachte (16.). Im Gegenzug hatten die Österreicher per Ecke die Chance auf den Ausgleich, der Schlenzer ging aber weit über das deutsche Tor. Es blieb die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause.
Die HONAMAS waren es, die zunächst mit mehr Ehrgeiz aus der Kabine kamen: Nach sehenswertem Solo erhöhte Thies Prinz bald auf 3:1 (25.). Doch im direkten Gegenzug verkürzte Körper wieder auf 2:3. Deutschland blieb aggressiver, ließ aber gute Möglichkeiten, darunter die zweite Ecke, aus.
Es dauerte bis zum Beginn des Schlussviertels, ehe Raphael Hartkopf die Halle erneut beben ließ: Von halbrechts traf der Mannheimer zum 4:2 (31.). Dann ging es Schlag auf Schlag: Dösch traf flach unten rechts – 5:2 (32.), im Gegenzug schob Fabian Unterkircher die Kugel irgendwie unter HONAMAS-Goalie Anton Brinckman unterdurch – 3:5 (32.). Drei Minuten später kam die Kugel zu Jan Schiffer, der freistehend vom Schusskreisrand zum 6:3 traf. Fünf Minuten vor Ende sollte das bereits die Vorentscheidung sein, denn Österreich bäumte sich zwar noch einmal auf, spätestens bei Brinckman war für die entthronten Titelverteidiger dann aber Schluss, das 6:3 für die deutsche Nationalmannschaft und damit den neuen Hallen-Europameister zugleich das Endergebnis eines hochklassigen Endspiels. (ao)
Tore:
1:0 Michael Körper (KE, 1.)
1:1 Paul Dösch (7m, 6.)
---
1:2 Philip Schmid (16.)
------
1:3 Thies Prinz (25.)
2:3 Michael Körper (25.)
---
2:4 Raphael Hartkopf (31.)
2:5 Paul Dösch (32.)
3:5 Fabian Unterkircher (32.)
3:6 Jan Schiffer (35.)
Strafecken:
AUT 2 (1 Tor) / GER 2 (kein Tor)
Siebenmeter:
AUT 0 (kein Tor) / GER 1 (1 Tor)
Grüne Karten:
--- / Hannes Müller, GER (21., Foulspiel), Jan Philipp Rabente, GER (23., Foulspiel)
Gelbe Karte:
--- / Raphael Hartkopf, GER (10., Foulspiel)
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter:
Lee Barron (ENG) / Sean Edwards (ENG)