Jugendnationalmannschaft
Einmal erster, zweimal zweite Plätze und ein dritter Platz zum Jahresauftakt!
12. April 2023
Die deutschen U16 und U18 Nachwuchsteams bestritten über die Osterfeiertage jeweils ein Mehr-Nationen-Turnier in Aachen und in Leuven (Belgien). Die deutschen Teams belegten dabei einen ersten Platz und zwei zweite Plätze und einen dritten Platz. Den ersten Platz konnte die männliche U16 auf der Anlage des Aachener HC einfahren. Während sich die weibliche U16 und die männliche U18 hinter dem Turniersieger aus Belgien einreihen mussten. Die weibliche U18 belegte hinter den Turniersiegerinnen aus Spanien und Belgien Platz 3. Für alle DHB-Auswahlteams waren es die ersten Länderspiele des Jahres.
Weibliche U16
Das Vier-Nationen-Turnier der weiblichen U16 begann am Samstag mit dem Spiel gegen Irland und wurde zu einem 5:1 (1:1)-Auftaktsieg. Gleich 13 Spielerinnen feierten hierbei ihren Einstand in der deutschen Jugendnationalmannschaft, zwei von ihnen konnten sich auch gleich in die Torschützenliste eintragen, nämlich Annika Schönhoff und Victoria Käske. Zudem trafen Marisa Fahning, Madita Neubuhr und Alexine Matthysen. Jan Henseler freute sich nach dem Spiel und legte ebenfalls das Turnierziel fest: „Wir sind mit der Zeit konkreter in unseren Aktionen geworden. Das war auch eines unserer Ziele. Ebenso wie die Steigerung von Viertel zu Viertel. Das ist uns gelungen. Es geht hier ums Entwickeln.”
Am darauffolgenden Tag gab es einen 13:0 (5:0) Kantersieg gegen Tschechien, bei dem sich gleich elf verschiedene Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten. Einzig Madita Niebuhr traf dreifach und sogar gleichbedeutend mit einem lupenreinen Hattrick.
Zwar konnte sich die belgische U16 Auswahl gegen Irland mit 2:0 durchsetzen, spielte aber überraschend Unentschieden gegen Tschechien. Daher reichte Deutschland ein Unentschieden im letzten Spiel gegen Belgien, um das Turnier zu gewinnen. Jedoch tat sich die deutsche Auswahl sehr schwer gegen das körperbetonte und konterstarke Spiel der Belgierinnen. Nach 43 Minuten stand es 0:2 aus deutscher Sicht, ehe Maxi Green per Siebenmeter und Alexine Matthysen zum 2:2 Ausgleich treffen konnten. Von diesem Zeitpunkt an wollten die Mädchen noch ein drittes Tor schießen, jedoch konnten die Belgierinnen zwei Minuten vor Schluss wieder einen gefährlichen Konter kreieren und das 2:3 aus der deutscher Sicht erzielen.
Auch wenn das Spiel verloren ging und man somit im Turnier nur den zweiten Platz belegen konnte, gewann man das Test-Shootout. Cheftrainer Jan Henseler sprach von einer “insgesamt guten Maßnahme” und sagte, dass man von den vielen jungen Spielerinnen bestimmt einige wiedersehen werde.
Männliche U16
In Aachen hatte die männliche U16 das kleinste Teilnehmerfeld und somit auch das kleinere Programm der vier Turniere. Ohne Dominic Giskes, der als Co-Trainer der Herren von Rot-Weiss Köln bei der Euro Hockey League in Amsterdam weilte, und unter der Führung von Co-Trainer Zafer Kir ging das deutsche Team die beiden Aufgaben an.
Dabei gab es im ersten Spiel gegen Irland gleich neun Debütanten. Zafer Kir sagte hierzu, dass er, um den Jungs den Einstieg zu erleichtern, zu Beginn Manndeckung spielen ließ. Darüber hinaus dauerte es ein wenig, bis alle Jungs ihre Nervosität abgelegt hatten, aber die Deutsche Auswahl fand von Minute zu Minute besser in die Partie. So konnte man sich in Person von Maximilian Martins für fortschreitende Entwicklung mit dem 1:0 belohnen. Nach der Halbzeit stellten Vincent Scholz und Timo Schreiner, jeweils per Strafecke, auf den 3:0 Endstand. „In der zweiten Halbzeit haben wir dann auf Raumdeckung umgestellt. Das hat einigermaßen gut geklappt. Wir sind glücklich über den Einstieg”, so Zafer Kir.
Zu einem echten Finale kam es am Montag, da auch Belgien gegen Irland siegreich war. Deutschland musste aufgrund des höheren Sieges der Belgier gewinnen. Nach Toren von Luca Knörndel und Vincent Scholz ging man mit einer 2:1 Führung in die Halbzeit. Die Belgier machten im Anschluss mehr Druck und hatten mehrfach die Chance auf den Ausgleich. Doch der gut aufgelegte Luis Geisler Fernandez, wurde für die Belgier zum unüberwindlichen Hindernis. Das Shoot-out zu Übungszwecken gewann ebenfalls die deutsche Auswahl mit 4:0, auch hier war Geisler nicht zu überwinden.
Weibliche U18
Die Heim-EM in Krefeld hat auch die weibliche U18 vor Augen. Auch sie waren in Leuven, starteten aber leider mit einer 1:3 Niederlage gegen Spanien in das Turnier. Die Torschützin auf der deutschen Seite war Julia Boehringer. Am folgenden Tag musste man gegen Schottland spielen und gewann trotz einer schlechteren Leistung, als gegen Spanien, souverän mit 4:1. Deutschland legte direkt gut los und erzielte in der 5. Minute durch Friederike Seifert und in der 7. Minute durch Carolin Seifert das frühe 2:0. Nachdem in der 21. Minute die Schottinnen den Anschlusstreffer erzielten, dauerte es etwas, bis die Deutschen wieder in ihre Spur fanden, aber in der 53. und 58. Minute stellten Lena Keller und nochmals Friederike Seifert auf den 4:1 Endstand. Dennoch stand im Anschluss der Gesamtsieg der Spanierinnen fest, weshalb es im Abschlussspiel zwischen Belgien und Deutschland lediglich um den zweiten Platz ging. Nachdem man durch Jessica Schwarz in der 33. Minute in Führung ging, fanden die deutschen Spielerinnen selten Mittel gegen die tiefe belgische Raumdeckung. In der zweiten Halbzeit spielte die deutsche Mannschaft zwar besser, konnte aber trotz einer höheren Anzahl an Chancen kein weiteres Tor erzielen. Infolgedessen kamen die Belgierinnen und erzielten in der 42. Minute den Ausgleich. Die Teammanagerin der deutschen U18, Michaela Scheibe, beurteilte die Phase des Spiels wie folgt: “Das hätte in beide Richtungen kippen können.” Jedoch kippte das Spiel in die Richtung der Belgierinnen, die drei Minuten vor dem Ende der Partie das 1:2 durch ein Kontertor erzielen konnten. Das Shootout konnte die deutsche U18 aber mit 5:0 für sich entscheiden. Der etatmäßige Co-Trainer Tobias Jordan, vertrat Nicklas Benecke und zog als Fazit: “Wir haben hier beim Turnier unser Stärken-und-Schwächen-Profil gesehen. Da waren gute Sachen dabei, wir haben aber auch Hausaufgaben mitbekommen.” Zu den positiven Aspekten gehörten auf jeden Fall die Test-Shootouts, welche die deutsche Mannschaft an allen Tagen für sich entscheiden konnte.
Männliche U18
Bei der männlichen U18, kam es am letzten Turniertag in Leuven zu einer Endspielsituation zwischen Deutschland und Belgien.
Das deutsche Team startete wie folgt in das Turnier: Nach einem 2:2 gegen die spanische Auswahl, bei der Jonas Cofalls und Morten Berendts zum Turnierauftakt trafen, konnten die Spanier jedoch kurz vor Schluss mit zwei Treffern noch ausgleichen, folgte am Sonntag ein klarer 4:0 Sieg über Schottland. Die Torschützen hier waren Johann Wehnert, Noah Lund und Aaron Posdziech, die auf eine 3:0 Halbzeitführung stellten. Nach der Pause traf noch Linus Neuhaus zum 4:0 Endstand. Nachdem Belgien mit 7:0 gegen Schottland und 2:1 gegen Spanien gewinnen konnte, musste Deutschland im letzten Spiel gewinnen. Es entwickelte sich am Ostermontag ein hochklassiger Schlagabtausch. Die deutsche Mannschaft begann stark und konnte durch Aaron Posdziech in der 2. Minute das 1:0 erzielen. In der 12. Minute konnte Belgien durch ihre erste Strafecke den Ausgleich erzielen. Belgien erhöhte mit ihren Toren in der 25. und 36. Minute auf 3:1. Noah Lund konnte im Anschluss durch eine Strafecke flach zum 2:3 verkürzen. Jedoch erhöhte Belgien zehn Minuten vor Schluss auf 2:4 und stellte den alten Abstand wieder her. Peter Maschke sagte dazu: “Wir verlieren nach einem Topspiel und unserer besten Turnierleistung unglücklich. Wir müssen anerkennen, dass Belgien heute die bessere Eckenquote sowohl in der Offensive wie auch bei der Eckendefensive hatte”. Und als Osterfazit stellte der Bundestrainer fest:” Wir freuen uns, dass wir hier die Gelegenheit hatten, uns weiter auf die EM vorzubereiten.” Der Saisonhöhepunkt für die U18 ist die Europameisterschaft, die im Juli in Krefeld, und damit erstmals in Deutschland in dieser Altersklasse, ausgetragen wird.
