Digitale Pressekonferenz vor den Olympic Qualifiern in Ranchi und dem Oman.
11. January 2024
Zwei Tage bevor es für die DANAS losgeht und vier Tage bevor die HONAMAS starten, meldeten sich Spieler und Trainer in in einer Digitalen Pressekonferenz zu Wort. Kapitänin Nike Lorenz und Kapitän Mats Grambusch, Trainer André Henning und Valentin Altenburg, sowie DHB Sportvorstand Martin Schultze waren anwesend und haben sich den Fragen gestellt.
Wie sind die Bedingungen im Oman?
Es ist alles wie erwartet. Ich finde es sehr schön, dass es der Oman geworden ist, verglichen mit dem, was sonst auf uns zugekommen wäre. Ich bin wahnsinnig glücklich hier zu sein. Das Stadion ist natürlich so ein bisschen “in the middle of nowhere,” aber sie haben es sehr schön hergerichtet. Der Platz ist gut, wir müssen uns ein bisschen daran gewöhnen, aber im Grunde sind das Top Bedingungen, die wir hier haben. Das Hotel ist weltklasse, daher können wir uns hier gut auf das Turnier vorbereiten.
Mats Grambusch
Ihr hattet das 5-Nationen-Turnier als Vorbereitung. Was habt ihr aus den Spielen mitgenommen? Welche Schwerpunkte werden im Oman gesetzt? Sind alle fit und startklar?
Für uns war das Turnier wichtig, weil wir seit der EM kein Turnier mehr miteinander hatten. Das ist für uns natürlich nicht ganz unüblich und wurde durch die Pro League in den letzten Monaten immerhin ein wenig entschärft. Ziel 1: Uns wiederfinden, einspielen, Abläufe hinbekommen und natürlich gerade in den offensiven Verbindungen, die uns ein wenig gefehlt haben, besser werden. Die Erkenntnis war: Das haben wir schon gut hingekriegt, hinten raus sehr dominant gespielt. Auch gegen Belgien, gegen die wir zwar im Endeffekt verloren haben, aber mindestens auf Augenhöhe, wenn wir in vielen Phasen nicht sogar besser gewesen sind. Das hat uns einen sehr guten Eindruck gegeben von dem, was wir schon können. Das gute alte Effizienz Thema ist durchaus wieder aufgekommen, an dem wir jetzt arbeiten wollen. Wir haben unser Team und uns gefunden, wir haben den Fortschritt gemacht, den man da realistischerweise machen konnte. Ansonsten sind die Jungs, die hier sind, alle fit und gut drauf. So fühlen wir uns gut vorbereitet auf das, was kommt.
André Henning
Die DANAS haben schon ein Testspiel gewonnen, was nehmt ihr aus dem Spiel mit und woran wollt ihr noch arbeiten?
Bei uns sind alle fit. Wir haben vier sehr schöne Tore geschossen, aber auch zwei eigene, die wir uns selber eingeschenkt haben. Deswegen haben wir heute die Trainingseinheit genutzt, um diese Dinge wie Stellungsspiel und Spielfeldaufteilung noch klarer zu machen und an den Details zu arbeiten. Das ist, wie André das auch beschrieben hat, wirklich eine Sache, in der man sich finden muss. Wir werden morgen in unserer Abschlusseinheit die Ecken optimieren, die hier auf dem Belag auch eine eigene Herausforderung sein werden und dann gehen wir sehr gut vorbereitet in das Turnier.
Valentin Altenburg
Wie gehen die HONAMAS mit der Favoritenrolle um? Ist die Qualifikation das klare Ziel?
Ist schon komplett richtig, wir wollen uns qualifizieren. Dazu benötigen wir die entsprechenden Ergebnisse, das ist uns allen sehr klar. Ich finde es aber auch nicht ganz so schlimm, weil ich fest daran glaube, dass wir qualitativ eine Mannschaft haben, die ganz klar unter die besten 3 dieses Turniers gehört. Von daher bin ich guter Dinge, dass wenn wir unser Spiel spielen und so performen, wie wir es möchten. Wenn wir das umsetzen, was uns von außen vorgegeben wird, aber auch auf dem Platz in den richtigen Momenten die Ruhe haben, dann glaube ich schon dass wir hier unter die ersten Drei kommen und uns qualifizieren.
Mats Grambusch
Was könnt Ihr zu den Gruppengegnern sagen?
In unserer Gruppe ist glaube ich klar, dass Neuseeland und wir die Favoriten auf den Halbfinaleinzug sind. Mit Kanada haben wir eine Mannschaft zum Start, die durchaus erfahren ist. Da sind viele Jungs dabei, die bei Olympia in Tokio mitgespielt haben und davor auch schon dabei waren. Viele Jungs, die nochmal versuchen werden Olympia zu spielen, bei denen ich mir vorstellen kann, wenn sie das jetzt nicht packen, würden auch ein paar Karrieren hier zu Ende gehen. Die sind also durchaus motiviert. Bei Kanada ist es so, dass sie selten gegen Top-Gegner spielen und sie brauchen ein bisschen Zeit, da kommt es darauf an, wie schnell sie ins Turnier reinkommen und dann können sie sicherlich auch gefährlich werden. Chile als der andere Außenseiter. Bei den PanAm Starts haben sie sich in den letzten Jahren gut entwickelt, sind jetzt die Nummer 2 im PanAm Bereich und haben dementsprechend steigende Qualität. Aber die wollen wir deutlich hinter uns lassen. Das Neuseelandspiel dazwischen wird dann hoffentlich um Platz 1 gehen und den wollen wir uns natürlich holen, um das vermeintlich leichtere Halbfinale zu bekommen. In der anderen Gruppe wartet schon mit Großbritannien ein richtig dicker Brocken. Gegen die würden wir gerne spielen. Am liebsten im Finale und sie dann auch schlagen. Ansonsten sind die Favoriten auf Platz zwei, die interessanteren, Malaysia, Pakistan. Sehr ähnliche Mannschaften, technisch stark, sehr eklig zu spielen, sehr robust, sehr körperlich, sehr laufstark. Von daher wird es so oder so ein herausfordernder Weg. Wir gehen mit der Favoritenrolle aber gut um, wenn die anderen uns gut sehen, sehen wir uns auch gut und da wollen wir unsere Qualität auch durchsetzen.
André Henning
Wie gehen die DANAS mit der Favoritenrolle um?
Es freut mich natürlich zu hören. Das gesamte Team arbeitet seit zwei Jahren ganz hart daran, dass wir in viele Spiele als Favorit gehen dürfen. Es geht darum, dass wir nicht nur auf dem Papier als Favorit gelten, sondern uns auf dem Platz wie ein Favorit präsentieren und spielen. Dass wir uns auch hier in Indien auch neben dem Platz wie ein Favorit verhalten. Das heißt: Ganz genau wissen, wieso wir hier sind. Also alles andere ausblenden, wenn es so wahrgenommen wird, dass wir als Favorit anreisen, dann freut mich das sehr.
Valentin Altenburg
Welche Bedeutung hat das Turnier für den DHB?
Klar, ist die Erwartungshaltung, dass wir uns mit beiden Mannschaften in Paris zeigen können, davon bin ich überzeugt, dass wir das schaffen werden, so wie es bisher immer der Fall war. Natürlich ist das ein herausragendes Erlebnis und da wollen wir alle dabei sein und hoffentlich können wir auch in zehn Tagen besser planen, für Paris.
Martin Schultze (Sportvorstand)
Wie sind die Bedingungen in Ranchi?
Die Bedingungen sind wirklich hervorragend. Indien ist bekannt dafür, diese Hockey-Events großartig zu organisieren. Wir haben hier 20-24 Grad, die sich manchmal viel wärmer anfühlen und manchmal viel kälter anfühlen, je nachdem wie dicht der Smog ist und die Sonne von uns abhält, sieht man sie gar nicht und manchmal ist sie sehr intensiv. Das hat einen Einfluss auf die Sichtverhältnisse, wir spielen unser erstes Spiel mittags. Das haben wir heute getestet und haben zur selben Zeit trainiert, da kneift man schon die Augen zu, weil es eine sehr helle Sonne ist, die mitten auf dem Spielfeld scheint. Da haben wir heute angefangen uns richtig mit zu beschäftigen und haben ganz viele Schlenzbälle hoch in die Sonne geschossen. Sodass wir da ein Gefühl dafür haben, wie das in zwei Tagen sein kann, es kann aber auch sein, dass in zwei Tagen um 12 Uhr das Flutlicht angemacht wird, weil der Smog so dick ist, dass man nichts sieht. Auch der Service im Hotel ist super, der Transport zum Stadion, welcher ohne Polizeieskorte und sehr viel Hilfe unplanbar wäre. Gleichzeitig ist es so, dass sobald wir ins Stadion kommen, man schon merkt, wie professionell Hockey-India diese Veranstaltungen vorbereitet und auch umsetzt. Das ist auf allerhöchstem Niveau, deswegen sind wir auch sehr froh, dass unser Qualifier hier stattfindet.
Valentin Altenburg
Beschäftigt man sich damit, was es zu verlieren oder zu gewinnen gibt?
Ich kann es kurz und knapp machen: Nein, wir beschäftigen uns nicht damit.
Mats Grambusch
In der Tat beschäftige ich mich damit auch nicht, weil ich optimistisch bin auf der einen Seite, zum anderen hängen auch glücklicherweise die Fördergelder nicht direkt an der Olympiaqualifikation. Wir gehen in Gespräche mit 2 Weltmeistertiteln und dem 3. Platz bei den Damen, von daher ist das schonmal ganz gut. Der Druck in der Hinsicht ist also nicht zu hoch und ich wäre in der falschen Position, wenn ich mir darüber Gedanken machen würde.
Martin Schultze (Sportvorstand)