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Mannheim fehlen Schlüsselspieler / Köln kann aus dem Vollen schöpfen

EHL: Herren von Rot-Weiss Köln und Mannheimer HC starten in Europa

03. October 2019

03.10.2019 – Morgen, Freitag, den 4. Oktober, startet die Euro Hockey League in ihre zwölfte Saison 2019/20. Mit den Herren vom Mannheimer HC und Rot-Weiss Köln sind gleich zwei deutsche Teams im Estadio Pau Negre in Barcelona im Einsatz und kämpfen neben 14 weiteren europäischen Topteams im neuen reinen K.-o.-Modus um die vier Tickets fürs EHL FINAL8, das zu Ostern 2020 stattfinden und dessen Austragungsort im Anschluss an dieses KO16 bekanntgegeben wird. Kurz dem Start im spanischen Katalonien sind beide Teams positiv gestimmt.

Der Mannheimer HC macht am Freitagmorgen (11.15 Uhr) den Auftakt und startet gegen den CA Montrouge. Ein paar Videos vom französischen Vizemeister konnte Mannheims Coach Michael McCann bereits sichten und sein Team damit ausreichend vorbereiten: „Montrouge steht kompakt in der Defensive und spielt gefährliche Konter. Sie haben eine sehr gute offensive Ecke mit zwei Top-Schlenzern. Unser Fokus in der EHL wird klar unsere Defensive sein. Wenn wir gut verteidigen und in den Zweikämpfen erfolgreich bleiben, haben wir eine bessere Chance, unsere Offensivmöglichkeiten umzusetzen.“ Während die Mannheimer bereits seit Mittwoch in Barcelona sind und bereits auf dem Wettkampfplatz trainieren konnten, reist Rot-Weiss Köln am Freitag an und trifft einen Tag später auf den belgischen Vizemeister Royal Beerschot. „Das ist ein absoluter Topgegner“, weiß Rot-Weiss-Trainer André Henning um die Klasse des Kontrahenten. „Sie haben den einen oder anderen hochklassigen Spieler in ihren Reihen, wie Arthur de Sloover in der Verteidigung oder Nick Catlin als Mittelfeldspieler, sind aber vor allem auch in der Breite gut besetzt. Auf uns wartet ein sehr intensives Spiel, taktisch typisch belgisch mit viel Raumdeckung und auch mal Pressing.“

Mannheim fehlen Schlüsselspieler, Köln kann aus dem Vollen schöpfen

Dass beide Trainer ihre ersten Partien nicht unterschätzen, liegt auf der Hand. Zumal der MHC-Gegner gegenwärtig die französische Liga nach vier Spielen ungeschlagen anführt und auch Beerschot in Belgien aktuell als Zweiter seiner Gruppe zeigt, dass der nationale Erfolg in der Vorsaison kein Einzelfall war. Dabei lief die Vorbereitung beider deutscher Teams in der hockeyliga gänzlich verschieden: Während die Kölner nach sieben Spielen souverän ihre Staffel anführen, hat Mannheim – immerhin EHL-Bronzegewinner 2018/19 – in der gleichen Gruppe mit zwei Siegen und erst neun Punkten aus sieben Partien noch nicht recht in die Erfolgsspur zurückgefunden. „Wir haben bisher nicht unser bestes Hockey gespielt“, gibt McCann zu, „es läuft noch nicht alles zusammen.“ Das mag auch daran liegen, dass Mannheim mit Jan-Philipp Fischer, Mario Schachner, Frederik Hillmann und Philipp Huber auf vier Schlüsselspieler verzichten muss, die in der Vorsaison noch Garanten des EHL-Erfolges waren. Allein auf die Rückkehr von Leistungsträger Teo Hinrichs kann McCann hoffen, der 20-Jährige ist nach auskurierten Problemen mit der Hand seit dieser Woche wieder zurück im Training.

Ein ganz anderes Bild bei den Domstädtern: Als „sehr, sehr gut“ bezeichnet Henning den Mannschaftsstatus. „Die Ergebnisse stimmen: Wir sind Tabellenführer und das zeigt natürlich auch, dass die Form auf jeden Fall gerade da ist“, so Henning, der bei seinem Kader wohl aus dem Vollen schöpfen kann: „Johannes Große hatte nach seinem Außenbandriss am Sonntag sein erstes Spiel gemacht. Christopher Rühr ist wieder zurück im Training. Dasselbe gilt auch für Florian Pelzner und den Lukas Trompertz. Maximilian Siegburg hat nach langer Verletzungspause auch am Wochenende sein Debüt gefeiert. Es kann tatsächlich sein, dass wir am Wochenende zum ersten Mal komplett sind.“

Beide Teams rechnen mit der nächsten Runde

Bezeichnend auch, dass beide deutschen EHL-Starter im nationalen Wettbewerb zuletzt am Sonntag aufeinander trafen: Da führten die Kurpfälzer im ersten Durchgang zu Hause erst deutlich mit 3:0, mussten am Ende aber noch den Kölner Ausgleich zum 3:3 hinnehmen und hätten die Partie in der Schlussphase sogar noch gänzlich hergeben können. „Ein wertvoller Erfahrungswert für uns“, unterstreicht Henning, „es war auch noch einmal wichtig, dass wir eine Hürde, eine richtige Schwierigkeit vor uns hatten und den richtigen Modus gefunden haben, um da wieder ranzukommen.“

Auch wenn also die Vorzeichen bei beiden Teams unterschiedlicher nicht sein können, so rechnen sowohl McCann als auch Henning mit dem Einzug in die nächste Runde am Sonntag. Da würden dann auf Mannheim (9.45 Uhr) entweder der holländische Club HGC warten, der bei bisher zwei EHL-Teilnahmen zweimal im Finale stand und die europäische Clubmeisterschaft 2011 auch gewann, oder Englands Meister und EHL-Debütant Hampstead & Westminster. Köln könnte danach um 12 Uhr auf den Sieger des „keltischen EHL-Derbys“ zwischen dem schottischen Meister Grange HC und Irlands aktuellem Titelträger Three Rock Rovers treffen. Wenn beide Teams auch diese Hürde nehmen, wartet das Ticket für die EHL FINAL8, in dem neben dem Deutschen Meister Uhlenhorst Mülheim auch die drei nationalen Meister der drei weiteren europäischen Topnationen in den Wettbewerb eingreifen.

» Spielplan auf der offiziellen EHL-Seite

 (Foto aus der hockeyliga-Begegnung: worldsportpics.com)

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