schauinsland Hallen-EM 2026 in Heidelberg

EM-Teilnehmer Jan-Philipp Fischer im Interview: "Für mich ist Heidelberg Heimat"

23. December 2025

Jan-Philipp Fischer ist erstmals für die Hallen-HONAMAS nominiert und ausgerechnet für die EM in Heidelberg, seiner Heimatstadt. Dort aufgewachsen, wohnen er und seine ganze Familie dort. Im Interview spricht er über die Nominierung, die persönliche Bedeutung von Heidelberg und seine gemeinsame Vergangenheit mit einem der beiden Bundestrainer.

Hallo Jan-Philipp, wie hast du die letzten Tage rund um die Kadernominierung erlebt?
Sehr gut. Kurz vor der Nominierung war ich doch etwas angespannter als sonst. Ich wusste, irgendwann kommt der Anruf und dann fällt die Entscheidung. Als Matthias Witthaus mir gesagt hat, dass ich dabei bin, habe ich mich riesig gefreut. Dass die EM in Heidelberg stattfindet, meiner Heimatstadt, macht das für mich zusätzlich besonders.

Für den Zusammenhang: Ich bin in Heidelberg geboren und aufgewachsen und habe bis zu meinem 12. Lebensjahr beim HC Heidelberg Hockey gespielt. Dann hat sich die Möglichkeit ergeben, zum Mannheimer HC zu wechseln – in eine sehr gute Jugendmannschaft, die von Peter Lemmen trainiert wurde, der im MHC etwas aufbauen wollte. Das hat mich gereizt, auch weil ich mich sportlich weiterentwickeln und regelmäßig um die Deutsche Meisterschaft mitspielen wollte. Das hat auch meine Eltern überzeugt – da ich weiterhin in Heidelberg gelebt habe, mussten sie zusammen mit meinen Großeltern das Pendeln übernehmen. Mit Anfang 20 bin ich dann nach Mannheim gezogen und vor zwei Jahren wieder zurück nach Heidelberg, wo ich heute mit meiner Frau lebe.

Was bedeutet dir die Stadt Heidelberg? Und was macht sie für dich aus?
Für mich ist Heidelberg Heimat. Hier bin ich aufgewachsen, hier lebt meine Familie, und viele Orte in dieser Stadt begleiten mich seit meiner Kindheit – sei es der Schulweg, der Bolzplatz oder der kleine Hof, auf dem ich mit meinen Geschwistern mit getoasteten (für mehr Vorspann) Hockeyschlägern rund um die Uhr aufs Eishockeytor geschossen haben. Gerade deshalb ist es für mich etwas ganz Besonderes, ein so großes Event hier zu erleben.
Heidelberg hat kulturell und historisch viel zu bieten und mit den MLP Academics eine sehr gute Basketballmannschaft in der ersten Bundesliga. Da jedoch große Sportevents hier nicht regelmäßig stattfinden, haben Veranstaltungen wie die Hallen-EM vielleicht eine noch größere Bedeutung als in anderen Städten. Umso schöner ist es, dass das Wochenende bereits ausverkauft ist. 

Was kannst du über die Bedeutung der Region für Hallenhockey sagen?
Das Hallenhockey hat in der Region lange Tradition: Mit der TG Frankenthal, Bad Dürkheim, dem HC Heidelberg und dem Mannheimer HC gibt es in der Region mehrere Vereine, die historisch erfolgreich waren. 

Wie viele Tickets hast du schon reservieren müssen?
Viele. Der Familienkreis wird definitiv da sein. Für ein paar Kolleginnen und Kollegen muss ich wahrscheinlich noch Tickets nachordern.

Als diese Hallen-Bundesligasaison angefangen hat, war die Hallen-EM für dich auch das Ziel am Horizont und deine Extra-Motivation für diese Saison?
Natürlich hat das im Hinterkopf eine Rolle gespielt, aber ich will immer gewinnen und für meinen Verein das Bestmögliche herausholen. Als ich im Laufe des Jahres gemerkt habe, dass die Chance auf eine Nominierung besteht, habe ich an der einen oder anderen Stelle nochmal eine Schippe draufgelegt. Die Kriterien für die Nominierung waren unter anderem, sich über die Bundesliga zu empfehlen, und das war ja nur ein kurzes Zeitfenster. Trotzdem habe ich mich darauf konzentriert, jedes Spiel zu gewinnen und keine verrückten Dinge zu machen. Ich bin da auch sehr nüchtern, weiß, was ich kann und was die Mannschaft braucht. Das hat jetzt auch gut funktioniert: Wir haben alle Spiele gewonnen, bis auf das Derby, das wir unentschieden gespielt haben – und auch dort haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt.

Du und Matthias Witthaus haben noch zusammen gespielt in deiner Anfangszeit beim MHC. Seid ihr seitdem immer in Kontakt geblieben?
Nicht wirklich, er ist zeitig dann nach Hamburg gegangen und ist da seit mehr als einem Jahrzehnt auch in verschiedenen Funktionen tätig. Da haben wir uns immer wieder am Spielfeldrand gesehen und uns ausgetauscht. Das war immer unterhaltsam.

Wie würdest du dieses Trainerduo beschreiben, wenn du sie auch schon als Spieler bzw. Gegner kennst?
Beide haben eine sehr klare Vorstellung vom Spielstil und von den Anforderungen an die Mannschaft und an jeden Einzelnen. Sie kommunizieren direkt, machen klare Ansagen und kommen schnell auf den Punkt - das gefällt mir. 
Ansonsten geben die beiden immer Vollgas und gehen ans Limit und fordern das auch von uns. So ging es jetzt auch bei dem Lehrgang in Hamburg schon richtig los und die beiden haben das Tempo und die Intensität früh hoch angesetzt.

Was waren jetzt deine ersten Eindrücke von der Mannschaft? Ihr kennt euch teilweise gut aus der Bundesliga, aber wie wurdest du in der Konstellation auch aufgenommen?
Meine ersten Eindrücke waren sehr positiv. Ich glaube im Hockey-Kontext ist man auf persönlicher Ebene schnell auf einer Wellenlänge. Ich wurde also gut aufgenommen und auch hockeytechnisch konnten wir uns als Mannschaft weiterentwickeln. Ein paar spielen in dieser Konstellation schon länger zusammen, aber auch bei den Neulingen, wie mir, hat man gemerkt, dass wir uns von Einheit zu Einheit mehr eingespielt haben.. Ich denke wir haben einen super Mix aus etablierten Hallen-Nationalspielern und allen, die dazugekommen sind.

Was sind die Ziele für die Hallen-EM?
Als deutsches Team gehen wir da bestimmt als Favorit rein und den Titel wollen wir auch gewinnen. Die Mannschaft hat in den letzten zwei Jahren den Welt- und Europameistertitel in der Halle gewonnen. Den Europameistertitel wollen wir verteidigen und wir sind uns dennoch der Konkurrenz auch bewusst. Österreicher, Schweizer und Polen sind mittlerweile auch in der deutschen Bundesliga vertreten. Ich denke jedes Spiel wird ein hartes Stück Arbeit und darauf freuen wir uns auch.

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