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Favoriten für Krefeld schwer auszumachen / Enge Partien erwartet

FINAL FOUR: Alle Teams nahezu in Bestbesetzung

06. May 2018

06.05.2018 - Die FINAL FOUR 2018 am 9./10. Juni in Krefeld werden sechs ganz enge, hoch spannende Spiele bieten – so zumindest prognostizieren es die Trainer der acht qualifizierten Teams. Für die Damen-Halbfinals hatten sich der Club an der Alster, Mannheimer HC, UHC Hamburg und der Düsseldorfer HC ja schon sehr früh in der Saison qualifiziert.

Dieses Quartett beherrschte die Liga in dieser Saison sehr deutlich. Bei den Herren waren noch lange bis zu neun Teams in Reichweite der Endrundenplätze, doch am Ende sind es mit RW Köln, Mannheimer HC, Uhlenhorst Mülheim und Harvestehuder THC exakt die gleichen Qualifikanten wie bei den FINAL FOUR 2017 – was ja auch ein Zeichen von Konstanz und Leistungsstärke ist. Es folgen die Vorschauen auf die Semifinals:

Sa., 9. Juni, 11.00 Uhr, 1. Damen-Halbfinale: 
Club an der Alster – Düsseldorfer HC

Die Damen des Düsseldorfer HC sind das einzige Team der FINAL FOUR 2018 in Krefeld, das nicht auch 2017 in der Endrunde stand. Dennoch gehört das Team von Nico Sussenburger seit deren Erstliga-Aufstieg 2014 zu den Endrunden-Abonnenten, was mit dem Hallentitel 2015 seinen bisherigen Höhepunkt hatte. Alsters Damen waren letztes Jahr erstmals wieder seit 2014 bei einer Feld-Endrunde, gehörten davor aber auch zu den Serien-Qualifikanten, wobei es noch nie mit einem Feldtitel klappte. Dreimal verlor Trainer Jens George mit seinen Teams Finalspiele denkbar knapp.

Mit dem Wechsel von Lisa Altenburg vom UHC Hamburg zu Alster kam zur aktuellen Feldsaison der letzte Push, um aus dem Top-Team ein Spitzenteam zu machen. Alster wurde klarer Liga-Erster und holte damit die vorzeitige Europacup-Qualifikation und gewann zudem in der Hallensaison bereits den Meistertitel in Stuttgart. „Die Mädels sind schon extrem heiß auf das Double! Ich hoffe nur, dass das bereits sichere Europapokal-Ticket nicht ein gewisses Sättigungsgefühl bringt, denn natürlich war das ein ganz großes Ziel“, so George. „Auf der anderen Seite haben wir zumindest zwölf Mädels, die wissen, wie deutscher Meister geht. Und das Team hat in dieser Saison gemerkt, dass wir auch nach einem Rückstand oder Ausgleich in der Schlussphase in der Lage sind, ein Spiel nochmal zu drehen. Das gibt uns Selbstvertrauen!“

Genau wie George rechnet auch Nico Sussenburger mit einem Match, das ganz eng wird: „Die Effizienz ist dann der Schlüssel! Wir haben in dieser Saison aus massenhaft Chancen viel zu wenig Tore gemacht. Ich hoffe, dass die Mädels sich das genau für diese Endrunde aufgehoben haben.“ Während Alster in Bestbesetzung antreten kann, wird beim DHC Tessa Schubert leider mit einem nicht ganz verheilten Bänderriss ausfallen. Es trifft in dieser Partie der beste Sturm der Liga – Alster schoss in 22 Partien 74 Tore – auf die beste Abwehr der Liga – Düsseldorf ließ gerade mal 19 Treffer zu, was weniger als ein Tor pro Spiel war. Sehr spannend also, welcher „Rekordhalter“ sich im direkten Duell durchsetzt – in der Saison gewannen beide Teams jeweils einmal mit 2:1.

Sa., 9. Juni, 13.30 Uhr, 2. Damen-Halbfinale: 
Mannheimer HC – UHC Hamburg

Das zweite Damen-Halbfinale bei den FINAL FOUR in Krefeld ist gleichlautend mit dem deutschen Meisterschaftsfinale 2017. Damals gewann der UHC Hamburg in Mannheim gegen den Gastgeber mit 2:0. In dieser Saison gewannen beide Teams jeweils einmal auf dem gegnerischen Platz. Im Viertelfinale des Europapokals in London hatte der UHC erneut knapp mit 1:0 die Nase vorn, wurde am Ende Zweiter hinter dem Seriensieger HC Den Bosch.

„Das haben wir längst abgehakt“, sagt MHC-Coach Philipp Stahr. „Wir sind selbstbewusst und guter Dinge, denn zuletzt lief auch unsere Torfabrik auf Hochtouren. Das wird ein Match absolut auf Augenhöhe. Da entscheiden Nuancen. Das war gegen den UHC bisher in allen Spielen so. Sicher braucht man da auch das Quäntchen Glück. Aber während wir letztes Jahr mit der Liga-Meisterschaft und Europapokal-Qualifikation und mit dem Erreichen der Endrunde auf heimischer Anlage die Erwartungen schon übertroffen hatten und es auch dadurch schwer war, da noch einen draufzusetzen, ist es dieses Jahr anders. Wir haben die gesamte Saison auf dieses Wochenende in Krefeld hintrainiert, sind auch das erste Mal im ganzen Jahr in Bestbesetzung am Start und wollen nun unser klares Saisonziel erfüllen: Deutscher Meister zu werden!“

Der UHC läuft allerdings ebenso in Bestbesetzung auf. Im Gegenteil: Trainer Claas Henkel hat bei rund 30 Akteurinnen, die im gesamten Jahr zum Einsatz kamen, die Qual der Wahl, wen er aufstellt. „Zum Glück kann ich bei einigen der sehr guten Youngster ins Feld führen, dass ihre beste Zeit erst noch kommt. Wir sind ja nun seit zwei Jahren im Umbruch und hatten zuletzt viel Dynamik im Kader, aber haben unsere Leistungskultur erhalten und dabei Raum für Neuentwicklungen gehabt. Das Team hat 2018 ein ganz anderes Gesicht bekommen, ein unglaublicher Zusammenhalt zeichnet es aus. Ich glaube, der MHC und wir werden ein paar Überraschungen für den anderen auf den Platz bringen.“

Henkel spricht mit ganz viel Vorfreude von den FINAL FOUR: „Mir war klar, dass, wenn man so ein Projekt in die Hände von Dirk Wellen und seinem Team gibt, dass die richtig was auf die Beine stellen! Ich weiß, was das an Arbeit ist und habe großen Respekt vor dem was Mannheim 2017 und Krefeld nun 2018 da leisten!“ Und für alle, die nach dem Karriereende von UHC-Herrentrainer Kais al Saadi schon spekuliert haben, dass Claas Henkel in Krefeld seine Abschiedsvorstellung als Damentrainer geben würde, hat der Erfolgstrainer eine klare Antwort: „Ganz unabhängig davon, wie die Lösung bei den Herren aussehen wird, werde ich Trainer der Damen bleiben. Das bin ich nämlich viel zu gerne!“

Sa., 9. Juni, 16.00 Uhr, 1. Herren-Halbfinale: 
Rot-Weiss Köln – Harvestehuder THC Hamburg

Beide Herren-Halbfinals der FINAL FOUR 2018 in Krefeld entsprechen exakt den Paarungen, die auch schon 2017 um den deutschen Meistertitel spielten. Auch damals ging RW Köln als Erster der Liga auch als Favorit in das Duell mit dem Liga-Vierten Harvestehuder THC. Doch am Ende wurde es denkbar knapp, als die Hamburger einen 0:3-Rückstand noch in ein 3:3 drehten und erst eine Strafecke von Tom Grambusch vier Minuten vor Ende ließ das Match wieder zugunsten der Domstädter kippen.

„Ich brauche niemanden bei uns vor dem HTHC zu warnen“, so Kölns Trainer André Henning. „Dafür haben wir schon viel zu oft gegen die gespielt – und es war immer knapp. Trotzdem nehmen wir die Favoritenrolle an. Das sind wir ja auch gewohnt. Ich denke auch, dass wir von der individuellen Qualität her am meisten Spieler haben, die ein FINAL-FOUR-Match entscheiden können. Dennoch muss man zusätzlich eine gute Teamperformance auf den Platz bringen, um erfolgreich zu sein. Und da sind wir in den letzten Partien in Sachen Feintuning auf einem richtig guten Weg gewesen, um genau zum Saisonhöhepunkt unsere Top-Leistung bringen zu können.“ Zuletzt hatten viele der Langzeitverletzten in Köln wieder ihr Comeback geben können und zumindest ein, zwei Bundesligaspiele wieder mitgespielt – darunter auch Timur Oruz.

Beim Gegner HTHC wird Nationalkeeper Tobias Walter in Krefeld seine Abschiedsvorstellung geben. Den 28-Jährigen zieht es für zwei Jahre in die belgische Liga. Er sagt: „Wir haben jetzt ein paar Halbfinals gegen Köln knapp verloren. Jetzt sind wir einfach mal dran!“ Auch sein Trainer Christoph Bechmann setzt auf den Teamgeist des HTHC, der den Hamburgern schon häufiger große Erfolge beschert hat: „Wir haben in den letzten fünf Spielen, die fast alles wie Endspiele für uns waren, 13 Punkte geholt. Das zeigt, dass es im Mannschaftsgefüge stimmt. Köln ist uns individuell deutlich überlegen, aber wenn wir schnell gut ins Match kommen und es lange ausgeglichen gestalten können, steigt die Chance auf die Final-Teilnahme immer mehr an.“

Bei beiden Teams fehlen nur die Langzeitverletzten Hendrik Schwarzer und Florian Adrians (RW Köln), sowie Richard Dawson-Smith (HTHC). Die Vorfreude auf das Event in Krefeld ist in beiden Lagern riesig. „Man soll mit solchen Superlativen ja immer vorsichtig sein“, so André Henning, „aber das könnte schon die beste Endrunde aller Zeiten werden. Zumindest aus westdeutscher Sicht ist die Konstellation mit drei Teilnehmern natürlich super. Und was der CHTC da auf die Beine stellt, verdient höchstes Lob!“

Sa., 9. Juni, 18.00 Uhr, 2. Herren-Halbfinale: 
Mannheimer HC – HTC Uhlenhorst Mülheim

Wenn die Experten bei dieser Endrunde in allen Partien der FINAL FOUR 2018 in Krefeld einen ganz engen Ausgang erwarten, dann gilt das für das letzte Halbfinale des Tages zwischen Titelverteidiger Mannheimer HC und besonders. „Von den Partien der letzten Jahre haben mal wir und mal die ein Match knapp gewinnen können, aber sechs oder sieben Mal ging es Unentschieden aus“, erinnert sich Mannheims Trainer Michael McCann zurück. Auch das letzte Aufeinandertreffen endete Mitte April 1:1. Und im Halbfinale 2017 entschied nach einem 1:1 erst das Penaltyschießen zugunsten des MHC. „Es ist ganz klar: Das Team, das in beiden Kreisen konsequenter ist, wird gewinnen!“, so McCann.

Und damit trifft er auch die Überlegungen seines Mülheimer Kollegen Omar Schlingemann, der sich über das jugendliche Hurra-Hockey seines Teams mit hohem Ballbesitzanteil immer wieder freuen kann, aber am Ende auch sagt: „Ballgeilheit ist toll, aber am Ende zählt die Effektivität. Und da ist Mannheim extrem gefährlich für alle Teams. Die haben gar nicht viele Chancen, aber nutzen die eiskalt.“ Doch Schlingemann fügt auch an: „Wir hatten letztes Jahr im Halbfinale auch viel Pech mit zwei Pfostentreffern. Personell sind wir so vollständig zur Endrunde wie seit Jahren nicht mehr. Ich glaube, das wird ein sehr schönes Match für die Fans!“

Nur zuschauen kann leider Routinier Benjamin Becker. Der 33-jährige hat sich die Achillessehne angerissen. „Das macht uns schon sehr traurig. Er hätte es so verdient gehabt, nochmal diese Endrunde zu spielen“, so Schlingemann. Auch McCann kommt mit einem großen 23er Kader nach Krefeld, wird schon am Donnerstagabend erstmals auf dem Centercourt trainieren, um optimal vorbereitet zu sein. Am Ende den 18er Kader für die FINAL-FOUR-Teilnahme zu nominieren, ist nochmal eine harte Entscheidung für den Coach.

Der Gesamt-Spielplan nochmal im Überblick:

Samstag, 9. Juni
10.00 Uhr       Einlass
11.00 Uhr        Damen-Halbfinale 1: Club an der Alster       - Düsseldorfer HC
13.30 Uhr        Damen-Halbfinale 2: Mannheimer HC          - UHC Hamburg
16.00 Uhr       Herren-Halbfinale 1: Rot-Weiss Köln            - Harvestehuder THC Hamburg
18.00 Uhr       Herren-Halbfinale 2: Mannheimer HC           - HTC Uhlenhorst Mülheim

Sonntag 10. Juni
10.00 Uhr       Einlass
12.00 Uhr        Damen-Finale
ca. 13.30 Uhr  Siegerehrung Damen
15.00 Uhr        Herren-Finale
ca. 16.30 Uhr  Siegerehrung Herren, anschließend Meisterfeier

Alle Infos zu den FINAL FOUR 2018 sowie Tickets im Vorverkauf gibt es auf der Internetseite:

www.Feldhockey-DM-2018.de 

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