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Fotocredits: worldsportpics/ Frank Uijlenbroek

Hallenhockey

Von Winter-Notlösung zur deutschen Domäne

Hallenhockey steht – anders als beispielsweise Streethockey, Unihockey oder gar Eishockey – in einer direkten Verbindung zum Feldhockey. Die Spielregeln sind weitgehend die gleichen, wesentliche Unterschiede bestehen vor allem vom äußeren Rahmen her: So ist das Spielfeld (36 bis 44 Meter lang, 18 bis 22 Meter breit) in der Halle deutlich kleiner. Auch das Tor (2 Meter hoch, 3 Meter breit) ist etwas kleiner als beim Feldspiel. Entlang der Seitenlinien liegt auf jeder Seite durchgängig eine 10 Zentimeter hohe Holzbande, die ein seitliches Aus des Balles im Normalfall verhindert und den Mannschaften zusätzliche taktische Möglichkeiten durch den Rückpralleffekt („Passspiel mit der Bande“) bietet. 
Die Mannschaften bestehen im Hallenhockey aus einem Torwart und fünf Spielern, eingewechselt werden dürfen „fliegend“ bis zu sechs weitere Spieler. Die Hallenschläger unterscheiden sich von denen im Feldhockey verwendeten Modellen lediglich durch ein meist geringeres Gewicht und eine deutlich schmalere Keule, die das Schlenzen erleichtert.

Der wesentliche Unterschied bei den Spielregeln besteht darin, dass der Ball in der Halle nicht geschlagen werden darf. Außerdem darf der Ball nur flach über den Boden gespielt werden, mit Ausnahme des Torschusses innerhalb des Schusskreises. Nur hier sind hohe Schlenz- und Hebebälle erlaubt, soweit kein Spieler gefährdet wird.

Hallenhockey entwickelte sich ab den 50er Jahren vor allem in Europa als sportliche Überbrückungsmöglichkeit der Wintermonate, in denen Feldhockey aufgrund der Witterungs- und Platzbedingungen nur stark eingeschränkt möglich war. Die Wintervariante des Hockeyspiels gewann ganz besonders in Deutschland rasch ihre Liebhaber und Befürworter. Aus dem zunächst reinen Freundschaftsturniercharakter erwuchs bald ein geregelter Meisterschaftsspielbetrieb, parallel zum, aber unabhängig vom Spielverkehr im Feldhockey. Deutsche Hallenhockeymeister wurden ab 1951 (in der DDR) und ab 1962 (in der BRD) jährlich ausgespielt. Eine Hallen-Bundesliga gibt es im Deutschen Hockey-Bund seit 1972 (Herren) bzw. 1982 (Damen).

Auch international wurde Hallenhockey salonfähig. Von 1974 an wurden regelmäßig Hallen-Europameisterschaften ausgespielt, wobei sich die Tatsache, dass in keinem anderen Land weltweit so intensiv Hallenhockey gespielt wird wie in Deutschland, hier deutlich in den Resultaten niederschlägt. Die Nationalmannschaften des DHB gewannen bis auf eine einzige Ausnahme (1996 bei den Damen) alle bisher bestrittenen 25 Hallen-EM-Turniere (13-mal Damen, 12-mal Herren). Auch bei der Premiere der Hallen-Weltmeisterschaften (2003 in Leipzig) gingen die Titel erwartungsgemäß an die favorisierten deutschen Damen und Herren.

Der große Unterschied zum Feldhockey besteht darin, dass Hallenhockey keine olympische Disziplin ist und wohl auch keine Chance hat, jemals ins olympische Programm zu gelangen. Insofern steht der Sportart Hockey keine solche Entwicklung wie im Handball bevor, wo das ursprüngliche Feldhandball längst vom modernen Hallenhandball abgelöst wurde.

Stand: Januar 2008

Fotocredits: worldsportpics/ Frank Uijlenbroek

Die Grundlagen des Hallenhockey-Sports zusammengestellt von DHB

'Hallenhockey verstehen' mit Nationalspielerin Lisa Altenburg

Der Hockey-Sport ist für alle Aktiven sehr eingängig und leicht nachzuvollziehen. Für Laien jedoch sind manche Regeln nicht so vertraut und nicht alltäglich. Achtet man beim Fußball penibel darauf, dass ein Einwurf korrekt mit beiden Armen hinter dem Kopf ausgeführt wird oder beim Handball der ausführende Spieler bei der Durchführung eines Freiwurfes steht, wundert sich der Laie spätestens bei der Hockey-Variante eines "Freistoßes" (Freischlag), bei dem der Gefoulte einfach so weiterdribbelt, als sei nichts gewesen. Auch Fernschüsse führen im Fußball oft zu Traumtoren. Im Hockey ist das undenkbar, da Tore ja nur innerhalb des Schusskreises erzielt werden können - oft auch nicht weniger schön.
Diese zwei kleinen Beispiele zeigen die Komplexität und die Einzigartigkeit des Hockey-Sports. Um diesen schönen Sport auch Einsteigern und denen, die es noch werden wollen, besser zugänglich zu machen, wurden bereits sieben kleine Filme mit Doppel-Olympiasieger Moritz Fürste von der ERGO in enger Zusammenarbeit mit dem DHB zusammengestellt, die Feldhockey besser verständlich machen. Jetzt entstanden fünf Clips mit Nationalspielerin Lisa Altenburg, immerhin Hallenhockey-Weltmeisterin von 2011, in denen die Indoor-Variante des Hockeys vereinfacht erläutert wird.

1. Das Spiel

2. Equipment

3. Wichtige Regeln

4. Strafecke

5. Spieltechnik

 

Viel Spaß beim Anschauen der Clips zum Hallenhockey!

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