
Pro League in Berlin
HONAMAS verlieren nach Shootout gegen Spanien
28. June 2025
Vor dem Spiel gegen Spanien am Samstag war die Ausgangslage eindeutig: Zwei Punkte würden für die HONAMAS schon reichen für die direkte WM-Qualifikation. Nach der Niederlage im Penalty Shootout blieb es jedoch nur bei einem Zähler.
Bundestrainer André Henning berief mit Joshua Onyekwue Nnaji im Tor und Linus Müller zwei Spieler in die Startelf, die in Berlin noch gar nicht zum Einsatz gekommen waren. Außerdem waren Michel Struthoff und Justus Weigand zurück, die beim letzten Spiel gegen Australien noch ausgesetzt hatten. Elian Mazkour war außerdem auch erstmals im Kader.
Die 3.500 Zuschauer im ausverkauften Stadion am Ernst-Reuter-Sportfeld sahen in Berlin einen engagierten Start der deutschen Mannschaft, aber Spanien fand im Verlauf des ersten Viertels auch ins Spiel und sollte den Gros der Chancen in diesem Viertel verzeichnen. Kurz nachdem der Ball in Folge einer spanischen Strafecke noch neben das Tor ging, konnte sich Keeper Onyekwue Nnaji in der 8. Minute gleich dreifach per Fußabwehr auszeichnen. Ohnehin wurde der deutsche Keeper zum Protagonisten der ersten Hälfte. Die Spanier waren jetzt wirklich am Drücker und kamen auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte zu Torabschlüssen, die Onywekwue, wie in der 28. Minute, entschärfen konnte. Die HONAMAS kamen vor allem im Mittelfeld schwer durch und versuchten dieses mit langen Schlenzern immer wieder zu überbrücken, während Spanien hinten zusätzlich mit tiefem Sechser absicherte.
Spanien ließ sich im weiteren Verlauf der ersten Hälfte sehr tief fallen und bewegte den defensiven Block gut gegen den Ballbesitz, was es den deutschen Hockey-Herren schwer machen sollte. Die einzige nennenswerte deutsche Chance der ersten Halbzeit hatte Thies Prinz, der nach toller Kombination über Malte Hellwig seinen Abschluss aber nicht auf das Tor setzen konnte.
Die zweite Hälfte war recht ereignisarm und auf deutscher Seite gab es bis kurz vor Schluss nur einen Torabschluss von Malte Hellwig in der 34. Minute aus spitzem Winkel zu verzeichnen. Die Spanier agierten weiterhin extrem variabel mit Dreieraufbau und herauskippendem Sechser, zwischenzeitlich mit flachem 4-4-2, aber größtenteils im 4-3-3. Zu hochkarätigen Chancen kamen die Südeuropäer aber vor allem nach deutschen Abspielfehlern. In der 40. Minute kam zunächst Kapitän Marc Miralles in aussichtsreicher Position zum Abschluss, verfehlte das deutsche Tor noch knapp. In der 46. Minute war Keeper Onyekwue Nnaji dann aber machtlos nach einem Konzentrationsfehler von Teo Hinrichs, den Pol Cabre Verdiell eiskalt bestrafte zur 1:0 Führung für Spanien. Nach dem Rückstand wirkte es fast so, als würde sich Deutschland den Gegner zurecht legen wollen. Nach viel Ballbesitz und Powerplay gelang in der 59. Minute tatsächlich noch der lang ersehnte Ausgleich zum 1:1 durch Michel Struthoffs Schuss in das lange Ecke, nach Vorlage von Erik Kleinlein.
Beim anschließenden Penalty Shootout konnten die ersten drei deutschen Schützen Grambusch, Struthoff und Prinz den Ball nicht im Kasten unterbringen, während die Spanier allesamt trafen. Auch dank eines herausragenden spanischen Keepers mussten sich die Honamas am Ende also mit einem Punkt zufrieden geben. Den einen notwendigen Zähler für die WM-Qualifikation gilt es nun am Sonntag im letzten Spiel gegen Spanien (29.6., 19 Uhr) einzufahren.
Die Spanier waren heute ein bisschen giftiger als wir, wir hatten zu viele technische Fehler gemacht, die uns so kurz vor der EM nicht mehr passieren dürfen. Wir müssen morgen mehr Tore schießen, um zu gewinnen. Wir haben heute zu viele Konter gegen bekommen, das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben.
Torhüter Joshua Onyekwue Nnaji