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Valentin Altenburg im Interview

„Top-Trainer an die Top-Talente bringen”

07. October 2025

Volles Hockey-Tempo in Mannheim: Beim Herbstpokal kamen am Wochenende rund 160 Nachwuchstalente aus ganz Deutschland zusammen. Warum das Turnier ein Schlüsselstück der Talentsichtung ist, erklärt Valentin Altenburg, Technical Director of Youth, im Interview.

Beim Herbstpokal in Mannheim hat sich am vergangenen Wochenende der gesamte Nachwuchs-Leistungssport des Deutschen Hockey-Bundes versammelt. Rund 160 Talente aus ganz Deutschland spielten auf den Anlagen des Mannheimer HC und des TSV Mannheim auch um die Plätze in den zukünftigen U16-Nationalteams. Das Talent-Turnier bildet einen zentralen Baustein der bundesweiten Talentsichtung – und liefert wichtige Eindrücke für die Kaderbildung des kommenden Jahres. Über Idee, Konzept und Ziele des Herbstpokals spricht Valentin Altenburg, Technical Director of Youth, im Interview mit dem DHB.

Am vergangenen Wochenende fand in Mannheim der Herbstpokal statt – das zentrale Talentsichtungsturnier des Deutschen Hockey-Bundes. Was steckt hinter diesem Format?

Valentin Altenburg: Der Herbstpokal ist das Talentsichtungsturnier des DHB. Über die Landessichtungen in den Regionen Deutschlands nominieren die Landestrainer und ich die Talente, die dann beim Herbstpokal gegeneinander antreten. In diesem Jahr waren das 70 Jungs und 90 Mädchen, weil wir bei den Jungs zwei und bei den Mädchen drei Jahrgänge sichten. 

Wie ist das Turnier aufgebaut?

Altenburg: Wir bringen hier den Top Hockey-Nachwuchs in Deutschland zusammen – neben den 160 Spielerinnen und Spieler, auch große Schiedsrichter Talente und alle Talenttrainer in den Landesverbänden. Beim Herbstpokal treten die Talente in gemischten Teams gegeneinander an und werden gecoacht von gemischten Trainerteams aus DHB-Trainern und Landestrainern. Unser Leitgedanke lautet: Die Top-Trainer mit den Top-Talenten zusammenzubringen. Mir ist wichtig, dass die besten Trainer mit unseren Nachwuchsspielern arbeiten. Das hat in diesem Jahr hervorragend funktioniert hat. Großer Dank an die fast 40 Trainerkolleginnen und -kollegen . 

Was passiert nach dem Herbstpokal?

Altenburg: Aus der Kombination von Landessichtung und Herbstpokal nominieren wir die Top 36 Talente für die Kader des kommenden Jahres. Die Nominierungen haben wir auch schon kommuniziert. Gleichzeitig nutzen wir das Wochenende auch, um alle Talente vor Ort weiterzuentwickeln.

Ihr sprecht oft davon, die DHB-Philosophie in die Landesverbände hineinzutragen. Wie gelingt das bei so einem Turnier? 

Altenburg: Die DHB BSP Trainer und die DHB NW Bundestrainer führen die Teams zusammen mit den Kollegen aus den Landesverbänden. Leiten gemeinsam Trainingseinheiten, coachen und analysieren die Spiele zusammen und geben den Talenten vor dem Hintergrund des internationalen Hockeys persönliches Feedback. Durch die enge Zusammenarbeit entsteht ein gemeinsames Verständnis davon, wie wir Hockey spielen und ausbilden wollen und das multipliziert sich dann idealerweise in die Republik. Wir nutzen den Herbstpokal auch für die Sichtung und Ausbildung der SchiedsrichterInnen. Wenn wir unser Nachwuchshockey weiter entwickeln wollen, dann brauchen wir dafür dringend viele Top SpielleiterInnen. 

Das alles sind Maßnahmen aus dem Nachwuchsleistungszentrum des DHB. Hattet ihr bei der Durchführung des Herbstpokals dadurch auch die Möglichkeit, im Spielbetrieb eigene Schwerpunkte, oder gar Sonderregeln einzuführen? So etwas kann ja eine Sichtung optimal unterstützen. 

Altenburg: Absolut, strategische Ziele waren die schnellen Entscheidungen und Initiativen zu belohnen und möglichst viele Zweikämpfe zu provozieren. Neben taktischen Leitlinien an die Trainerkollegen möglichst viel zu pressen und „am Mann“ zu verteidigen, haben wir Provokationsregeln eingeführt. Zum Beispiel die „schnelle Mitte“ aus dem Handball. Nach einem Tor kann das Spiel mit Mittelanstoß sofort weiterlaufen, egal wo sich Gegenspieler gerade befinden. Um einen Schlenzpass zu spielen, musste vorher ein Pass gespielt werden. So waren die Aufbauteams provoziert, unter Druck auf engen Räumen rauszuspielen. 

 All das hilft uns auch dabei, eine gute sportliche Prognose zu treffen. Wir wollen Spielerinnen und Spieler gezielt fordern, um sie in ihren spielerischen Vermögen gut kennenzulernen. Deshalb war das Turnier auch an internationale Standards angelehnt – mit echten Spielregeln wie Keeper-Wechsel oder Maskenpflicht bei der Eckenabwehr. Ziel ist es dabei unseren Talenten eine reale Nationalmannschafts-Erfahrung zu vermitteln.

Was ist das große Ziel hinter all diesen Anpassungen?

Altenburg: Wir wollen die größten deutschen Talente an der Pfeife und am Stock finden und gleichzeitig entwickeln. Und wir wollen ihnen zeigen, was es bedeutet, auf internationalem Niveau zu agieren – im Spieltempo, in der Entscheidungsfindung, in der Haltung. Der Herbstpokal ist dafür ein starkes Format. Mit großer Hilfe der beiden Ausrichter TSV Mannheim und MHC und Dank der fantastischen Organisation von Carlos Gomes und der großartigen Turnierleitung durch Christoph Adler und seinem Team haben wir das anspruchsvolle Ziel an diesem Wochenende erreicht.

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