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Teo Hinrichs im EM-Interview

"Die Niederlage in Paris beschäftigt uns immer noch"

16. August 2025

Kurz vor dem Finale hatten wir die Gelegenheit mit einem der beiden Co-Kapitäne der HONAMAS, Teo Hinrichs, über das anstehende Endspiel gegen die Niederlande, das Highlight-Spiel gegen Spanien und seine Rolle im Team zu sprechen.

Teo, was überwiegt für dich vor dem Finale gegen den Erzrivalen: Die Vorfreude oder die Anspannung? 

Ganz klar überwiegt die Vorfreude. Anspannung ist natürlich auch da und wird jetzt auch nochmal zunehmen.

Wie sehr steckt dir persönlich, aber auch der Mannschaft, die Niederlage bei den Olympischen Spielen gegen die Niederlande noch in den Knochen? 

Mich beschäftigt die Niederlage immer noch sehr. Ich denke das geht der Mannschaft ähnlich. Es wird noch viel in der Mannschaft darüber gesprochen und wir fragen uns schon noch manchmal: was haben wir verpasst und warum hat es nicht gereicht? Umso glücklicher sind wir über die Chance, uns revanchieren zu können und zu zeigen, dass wir diesen Gegner auch schlagen können. 

Sind diese Tage bzw. Spiele für dich auch besonders? Spanien hinter dir, die Niederlande vor dir, wie in der eigenen Vereinskarriere? 

Klar ist das besonders, ich habe jetzt ein Jahr in Spanien gespielt und kenne auch ein paar von den Jungs, vor allem den spanischen Keeper (Luis Calzado). Von den Holländern kenne ich nicht so viele persönlich, aber es ist im internationalen Hockey schon cool, dass man sich immer wieder trifft. 

Was für ein Fazit ziehst du aus dem Spiel gegen Spanien? 

So ein Start hinzulegen, ist natürlich ein Top-Puffer. Dazu war die Defensive griffig und standhaft, aber trotzdem waren wir zu häufig in Situationen, in denen die Spanier uns hinten reingedrückt haben und wir zu viel hinterher gelaufen sind. Da hat sich deren Klasse gezeigt. Dass wir am Anfang den Siebenmeter bekommen, spielt uns in die Karten. Vom Ergebnis her könnte man denken, dass das eine deutliche Angelegenheit gewesen ist, war es aber eigentlich nicht. Von daher wissen wir, was wir noch drauflegen müssen. 

Du bist mit Thies zusammen Co-Kapitän hinter Mats. André lobt immer das Beteiligungskonzept mit eher flachen Hierarchien innerhalb der Mannschaft. Ist es aber etwas Besonderes, wenn du als 25-jähriger den Älteren, wie Lukas Windfeder und Tom Grambusch sagst, wo es lang geht? Kannst du vielleicht die Dynamiken im Team und deine Rolle etwas genauer beschreiben? 

Es ist auf jeden Fall besonders. Ich fühle mich sehr geehrt und bin stolz, dass die Mannschaft mir so vertraut. Es ergänzt sich aber eher, ich sage den beiden nicht, was sie im Spiel zu tun haben, ich nehme sie aber emotional und motivatorisch mit. Das teilt sich ein bisschen auf, trotzdem bin ich sehr glücklich über meine Rolle und die Wertschätzung innerhalb der Mannschaft. 

Du bist Rechtsverteidiger und ganz klar einer der besten der Welt, genauso wie dein Pendant Moritz Ludwig. Die Position des Außenverteidigers wurde früher in ihrer Bedeutung eher klein gehalten. Du bist, als Außenverteidiger, vor zwei Jahren bei der Heim-EM Spieler des Turniers geworden. Hat sich die Wahrnehmung geändert? 

Ich denke, man kann die Position unterschiedlich interpretieren. André hat gerne Außenverteidiger, die sich offensiv einschalten, das liegt meinem Spiel auch. Über die Außen geht in meinen Augen viel, ich kann Chancen kreieren und das Offensivspiel variabel gestalten. Spielentscheidend können Außenverteidiger auf jeden Fall sein, und da sehe ich mich und Moritz auch in der Verantwortung. 

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