hero image

EM 2025 in Mönchengladbach

Kapitäninnen Nolte und Weidemann im Interview: "Ziel ist Halbfinale"

05. August 2025

Bei den DANAS wechseln sich Linnea Weidemann und Lisa Nolte als Kapitäninnen ab. Im EM-Interview sprechen sie über den besonderen Spirit im Team, die Bedeutung der Heim-EM 2025 und das doppelte-Kapitänsamt.

Linnea, mit einem Blick zurück, wie besonders war für dich diese Pro League in Berlin?

LW: Das war auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis, mit so vielen Menschen, die man kennt, sei es Freunde, Familie, aber auch Kids, die ich trainiert habe. Die Kulisse war echt cool, vor allem an den Wochenenden war es ja auch sehr voll und es macht einfach Spaß vor all diesen Menschen zu spielen. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn die Pro League auch nochmal nach Berlin kommt.

Lisa, ist das ein Faktor für dich, dass du mit so vielen Mitspielerinnen aus Düsseldorf auch in der Nationalmannschaft zusammenspielst? Und ist die Heim-EM in Mönchengladbach für dich auch etwas Besonderes, weil es so nah an deiner Heimat liegt?

LN: Für mich ist das eine Riesenmotivation persönlich, weil man sich aus dem Verein kennt und ich das in der Nationalmannschaft auch nutzen kann. Es spricht auch für den Club, dass es so viele geschafft haben, und das ist auf jeden Fall was Besonderes. Ja, ich bin gebürtige Krefelderin, spiele seit 7 Jahren jetzt schon in Düsseldorf und ein EM-Turnier so nah an zuhause ist ein unglaubliches Gefühl. Bei jedem Spiel ist hoffentlich das Stadion voll, man kann diese Energie der Zuschauer nutzen, um zu performen und das ist für uns als Mannschaft eine Riesenmotivation.

Wie schätzt ihr beide die Gruppengegner ein? Vor allem Frankreich, gegen die es in den letzten zwanzig Jahren zu einer Begegnung gekommen ist, nämlich letztes Jahr bei Olympia?

LW: Wir gehen natürlich in jedes Spiel mit Respekt vor dem Gegner. Wir vertrauen uns aber auch, dass wir diese Spiele gewinnen können. Gegen Frankreich wird das definitiv ein besonderes Spiel, auch weil es für viele von uns das erste große Turnier sein wird und ich glaube man darf nicht unterschätzen, dass Aufregung dabei sein wird und Frankreich ist auch zurecht bei der EM dabei. Sie werden uns das schwer machen, Punkte zu holen, aber genau die Punkte werden wir brauchen, daher müssen wir mit Selbstvertrauen spielen, aber auch wissen, was deren Stärken sind und den Gegner nicht unterschätzen.

LN: Prinzipiell gucken wir von Spiel zu Spiel, Frankreich ist bestimmt ein besonderes Spiel und die Mannschaft macht eine ordentliche Entwicklung durch, angefangen bei den Olympischen Spielen in Paris letztes Jahr und sind immer besser geworden. Da ist, denke ich, mehr zu erwarten als letztes Jahr und deswegen gehen wir mit dem nötigen Respekt in das Spiel rein. 
LW:  Außerdem zu dem anderen Gruppengegner, den Niederlanden, brauch man nicht so viel zu sagen, und das letzte Spiel wird dann schon ein Entscheidungsspiel. Ob du eventuell Halbfinale spielst oder nicht. Deswegen sind alle drei Gruppenspiele lohnenswert für uns, aber auch für die Zuschauer. 

Ihr wart beide schon 2023 dabei. Wie sehr kann Erfahrung ein Faktor bei so einer Heim-EM sein? Wie groß ist der Faktor Erfahrung, auch bezogen auf mögliche Ablenkungen und den Trubel drumherum, bei diesem Heimturnier? 

LW: Ablenkung kann auf jeden Fall ein Thema sein und das werden wir im Vorfeld auch nochmal thematisieren. Unsere Abläufe müssen klar sein, aber grundsätzlich sind wir durch Berlin auch schon etwas erfahrener, was Ablenkungen außerhalb des Spielfelds angeht. Ich finde Mönchengladbach vom Setting in der Hinsicht optimal, da man direkt von den Katakomben auf den Platz kommt.

Die Belastung mit der Pro League war die letzten Wochen schon sehr hoch. Wie geht es euch? Wie fühlt ihr euch physisch nach eurem letzten Lehrgang vor der EM in Wiesbaden?

LW: Nach dem Lehrgang in Wiesbaden sind wir schon ziemlich platt gewesen, das kann man so ehrlich zugeben. Wir hatten aber jetzt auch die Zeit zuhause, um nochmal Energie zu tanken und jetzt können wir auch mit frischen Beinen in das Turnier starten. Es war zuletzt viel harte Arbeit, aber die Arbeit war auch nötig.

LN: Klar, haben wir in Berlin viele Spiele gehabt, aber wir sind in der Entwicklung und dementsprechend brauchen wir auch diese Trainingstage. Trotz des Pensums waren wir auch alle einverstanden, weil wir jede Trainingseinheit nutzen können, um weiter zueinander zu finden. Man sieht auch in jedem Spiel, dass wir weitere Schritte machen und wir uns viel besser finden, kontakten. Genau dafür haben wir diese lange Zeit genutzt.

Wie schätzt ihr das Potenzial eurer Mannschaft ein? Wo kann es mit dieser Mannschaft in den nächsten Jahren, aber auch bei dieser EM hingehen? Und würdet ihr sagen, dass ihr einen guten Mix zwischen jungen Spielerinnen und einem erfahrenen Kern gefunden habt?

LN: Ich denke es liegt viel Potenzial in dieser Mannschaft, was noch auszuschöpfen ist. Den Grundstein haben wir gelegt und wir wissen um die Gruppengegner, wir wollen dennoch unbedingt ins Halbfinale kommen. Sollten wir gegen die Niederlande nicht die drei Punkte holen und möglicherweise auf Belgien im Halbfinale treffen, ist da dennoch alles drin. Wir haben in der Pro League Belgien die Stirn geboten und dementsprechend ist alles möglich.

LW: Bezogen auf die Kaderzusammenstellung haben wir einen guten Mix, wobei wir erfahrene Spielerinnen dabeihaben. Ansonsten sind wir offensichtlich ein junges Team. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass eine Spielerin wie Jette (Fleschütz) noch jung ist, aber schon zweimal bei Olympia mitgespielt hat. Für die nächsten Jahre kann das allgemein auf jeden Fall spannend und cool werden, wenn dieser junge Kern viele Spiele gemeinsam auf dem Feld stand.

LN: Klar haben wir einige Spielerinnen dabei, die noch keine Turniererfahrung haben, deswegen ist es umso wichtiger auch Spielerinnen mit Erfahrung dabei zu haben. Deswegen denke ich aber auch, dass wir einen sehr guten Mix haben zwischen Erfahrung und frischem Wind im Kader.

Wie seht ihr eure Rolle als gleichberechtige Kapitäninnen? Gibt es eine klare Aufgabenverteilung?

LW: Wir teilen uns alles komplett auf und sind da sehr flexibel, mal macht Lisa was, mal ich. Ich finde diesen Prozess auch sehr angenehm. Ansonsten sind wir beide im Lead, aber auch die anderen aus dem Team sind involviert, auch im Feedback mit Janneke. Wir holen uns aber auch immer gerne Rat dazu und das macht uns auch stark: Dass es nicht nur ein, zwei gibt, die voranmarschieren, sondern dass wir das im Team aufteilen.

Was sind eure persönlichen Ziele?

LN: Ich will eine Medaille gewinnen und am liebsten ins Finale kommen.

LW: Ich sehe das ähnlich, persönlich wünsche ich mir den nächsten Schritt, den wir mit den DANAS noch nicht erreicht haben.

Danke Linnea und Lisa für eure Zeit und viel Erfolg bei der EM!

Alle Spiele unserer Danas und Honamas live und kostenfrei

Premium-Partner

Mit Unterstützung durch