Routinier Janne Müller-Wieland freut sich auf den real FOUR NATIONS CUP Women vom 11. bis 14. Juli in Grünwald
„Eine kleine Mini-WM vor der WM!“
29. June 2018
29.06.2018 - In knapp zwei Wochen startet in Grünwald bei München die WM-Generalprobe für die deutschen Damen beim real FOUR NATIONS Cup im Grünwalder Freizeitpark. Erst vor ein paar Tagen haben die DANAS von Bundestrainer Xavier Reckinger erfahren, wer dem 18-köpfigen WM-Kader, der auch dieses Turnier mit den Niederlanden, Argentinien und Neuseeland bestreitet, angehört. Dass die bisherige Kapitänin Janne Müller-Wieland dabei ist, ist keine Überraschung. Und doch war der Nominierungstag auch für sie kein einfacher.
„Das ist mit Abstand der blödeste Teil in einer Vorbereitung auf ein großes Turnier“, so die 31-jährige Hamburgerin. „Und das steht einem immer bevor. Dabei war die Stimmung gar nicht so schlecht. Aber als dann der Kader als Grafik an die Wand geworfen wurde und es erstmal auch noch eine ganze Zeit brauchte, bis die Fotos scharfgestellt waren. Das war schon aufreibend.“ Nach solch einem Moment gehen die Emotionen in einer Gruppe, die bis dahin als Team zusammengearbeitet hat, natürlich auseinander. Einige trifft die Nichtberücksichtigung hart, andere sind völlig euphorisiert von der Tatsache, erstmals eine WM spielen zu dürfen.
„Du gehst raus, willst drei bis fünf Mädels trösten, und gleichzeitig anderen gratulieren. Irgendjemand trifft es ja leider immer, der dann am Boden zerstört ist, weil man die Chance auf eine WM ja auch nur alle vier Jahre bekommt. Erst als wir danach noch einmal als WM-Team im Raum versammelt wurden, war auch die Chance da, sich unvoreingenommen zu freuen.“ Mit den Italien-Länderspielen in Dortmund (30. Juni / 1. Juli) trifft sich der WM-Kader erstmals in dieser Zusammensetzung wieder. Jetzt gilt es, in kurzer Zeit viel Qualität miteinander zu entwickeln.
Bundestrainer Xavier Reckinger hatte im Interview betont, dass die Vorbereitungszeit des DHB-Teams kürzer ist als bei anderen Nationen, die ein Vollprogramm fahren können, beziehungsweise durch die nationalen Strukturen auch unter der Woche zentral miteinander trainieren können. Für Janne Müller-Wieland ist das nicht Neues. Sie seien es gewohnt, zuhause ihre individuellen Trainingspläne voll durchzuziehen. Das wird an Standorten wie Hamburg, Düsseldorf oder Mannheim durch die Größe der Trainingsgruppen und die gute Betreuung an den Olympiastützpunkten einfacher als für Spielerinnen, die an ihrem Standort allein sind.
„In Hamburg haben wir eine 14-köpfige Trainingsgruppe und machen zum Beispiel pro Woche vier gemeinsame Einheiten am Stützpunkt und zusätzlich zum Clubtraining noch ein bis zwei Einheiten jeder für sich“, erzählt die Kapitänin des UHC. „Deswegen sind wir auch nicht dem internationalen Niveau hinterher. Was jetzt halt komprimiert kommt, ist der spielerische Vergleich mit den Top-Teams. Dafür ist das Turnier in Grünwald extrem wichtig. Es ist mit den Holländerinnen, Argentinierinnen und Neuseeländerinnen unsere kleine Mini-WM vor der WM. Wir werden dann auf einem guten Level zur Weltmeisterschaft fahren und vor Ort aber noch Feintuning benötigen.“
An Grünwald habe das Team sehr gute Erinnerungen, weil die Länderspielserie gegen Spanien vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio die letzte Maßnahme war und Rio fürs Team eine Erfolgsgeschichte wurde. „Damals haben die Verantwortlichen vor Ort mit der großen Tribüne und dem bunten Drumherum schon viel auf die Beine gestellt. Jetzt ist es ja nochmal eine andere Konstellation mit dieser Top-Besetzung für das Turnier! Deshalb freuen wir uns da schon sehr drauf.“
Dass die Teams in Grünwald vielleicht mit Blick auf die WM nicht alles zeigen werden, daran glaubt die Hamburgerin nicht. Es sei viel zu wichtig, in der Phase der Vorbereitung gegen solche Teams unter Wettkampfbedingungen alles auszuprobieren. Schließlich geht es für die Teams bei der erstmals auf 16 Teilnehmer aufgestockten WM vom 21. Juli bis 5. August in London schon in der Vorrunde um alles. Nur der Erste jeder Vierergruppe (Deutschland spielt mit Südafrika, Argentinien und Spanien in einem Pool) qualifiziert sich direkt fürs Viertelfinale. Die Zweiten und Dritten müssen überkreuz mit den Zweiten und Dritten anderer Gruppen eine Art Achtelfinale bestreiten.
Ja, das sei neu und irgendwie auch eine zusätzliche Belastung, gibt Müller-Wieland zu, aber „obwohl man für einen Gruppensieg spielt, ist das mit Argentinien in der Gruppe aber alles andere als eine Selbstverständlichkeit, sondern schwer. Da ist es gut, dass man auch als Dritter noch die Chance hat, im Turnier zu bleiben. Und ein weiteres Match auf Top-Niveau bringt uns sicher auch nochmal weiter.“ Und die Ausweitung der Play-off-Phase bei der WM ist ohnehin nichts, vor dem die DANAS Angst hätten, denn Alles-oder-Nichts-Spiele liegen diesem Team, das auch in Shoot-outs sehr effektiv ist.
Der Spielplan:
Mittwoch 11. Juli
16.00 Uhr Neuseeland - Niederlande
18.00 Uhr Deutschland - Argentinien
Donnerstag 12. Juli
17.30 Uhr Argentinien - Niederlande
19.30 Uhr Deutschland - Neuseeland
Freitag, 13. Juli
Ruhetag
Samstag 14. Juli
11.00 Uhr Neuseeland - Argentinien
13.30 Uhr Deutschland - Niederlande
15.00 Uhr Siegerehrung
DER EINTRITT ZU ALLEN SPIELEN DES TURNIERS IST FREI
Alle Informationen zum Turnier finden Sie auf der
» Eventseite
Die Ausrichter haben eine eigene Turnierseite unter:
» www.gruenwalder-freizeitpark.de