M75 überrascht mit 2:1 und 1:1 in Nijmegen
18. June 2018
Nach Verzicht auf die WM in Barcelona ein Lebenszeichen der "75er"
13.06.2018 - Auf die Teilnahme an der Senioren-WM 2018 Ende Juni in Barcelona haben sie verzichtet, aber mit zwei Spielen gegen die Niederlande wollte die „75er“ in diesem Jahr zumindest ein kleines Lebenszeichen von sich geben. Dieses Vorhaben ist ihnen am 24./25.05. in Nijmegen - auch zu ihrer eigenen Überraschung - hervorragend gelungen.
Nach dem erfolgreichen Auftakt der ersten deutschen M75-Nationalmannschaft aus dem „Team Germany 60+“ bei der Senioren-EM 2017 in Glasgow wollten sich einige Ältere in diesem Jahr eine kleine Pause gönnen, auch weil sie Barcelona mit den hohen Temperaturen im Sommer noch von früher kennen. Die Übrigen wären zwar gerne wieder angetreten, aber für ein längeres WM-Turnier fanden sich zu wenig Spieler.
Die Einladung aus den Niederlanden zu zwei Länderspielen wurde daher mit großer Begeisterung aufgenommen. Die Spiele fanden im Rahmen der regelmäßig an verschiedenen Orten durchgeführten „Onderlinge Wedstrijden“ (OLW) statt, den Freundschaftsspieltagen für Senioren, nicht zu verwechseln mit den regulären Senioren-Punktspielen. Innerhalb von fünf Stunden tragen fast immer 18 Teams jeweils drei Spiele über 30 Minuten aus.
Da der Ausrichter des Spieltages vom 24. Mai, der MHC Nijmegen, über fünf Kunstrasenplätze verfügt, stellte die zusätzliche Durchführung des ersten der beiden M75-Länderspiele während des OLW in Nijmegen überhaupt kein Problem dar. Im Gegenteil, in diesem Rahmen erfuhr das Spiel eine ungewohnte Resonanz - insbesondere für die deutschen Spieler. Unter den zahlreichen Zuschauern bewunderten auch die beiden mitgereiste Kasseler Hockey-Koryphäen, Hans-Jürgen Fortmüller und Harry Frisch, 84 bzw. 83 Jahre, die Künste ihrer Nachfolger aus dem „Team Germany 60+“.
In der anfangs betont vorsichtig geführten Partie wähnten sich die Gastgeber nach dem Strafeckentreffer zum 1:0 in der 46. Minute bereits auf der Siegerstraße, ehe Hinni Wolff (GTHGC Hamburg) mit zwei verwandelten Strafecken in der 54. und 62. Spielminute noch die überraschenden Siegtreffer erzielen konnte. Warum es am Rhein so schön ist, hat schon fast jeder Deutsche gehört. Dass das auch für den Waal gilt, einem Teil des Rheins in den Niederlanden, konnten unsere „75er“ abends bei einer unerwarteten Fortsetzung der dritten Halbzeit erfahren.
Die niederländische M75-Mannschaft hatte sie zum Essen ins „Dock 17“ an der Waalkade, einem als Ausflugsziel umgestalteten Teil des alten Hafens von Nijmegen am Ufer der Waal eingeladen. Natürlich wurde dabei auch schon über einen Gegenbesuch im Herbst gesprochen. Tags darauf beim zweiten Spiel, jetzt beim HCQZ Nijmegen, gingen die Gastgeber nach sehr druckvollem Spiel in der zweiten Hälfte in der 51. Minute wieder in Führung. Sie war aber auch dieses Mal nur von kurzer Dauer, denn mit einem sehenswerten Alleingang über das halbe Feld gelang Hinni Wolff in der 65. Spielminute der vielumjubelte, aber etwas glückliche Ausgleich und damit der Endstand der Partie.
Mit den zwei Spielen gegen ihre Alterskollegen aus den Niederlanden nutzten unsere „75er“ die Gelegenheit, nicht nur einige „Nachwuchs“-Spieler an das erfolgreiche Team heranzuführen, sondern auch einige verdiente „Altstars“ zu einem Comeback zu bewegen.
In Nijmegen spielten, im Tor: Manfred Schaarschmidt (Leipzig), Hans-Dietrich Sasse (Leipzig), im Feld: Lothar Braun (Erlangen), Giesbert Kurzbach (Berlin), Gerold Quinger (Chemnitz), Fred Fuhrmann (Hürth), Herbert Gottwald (Bielefeld), Thomas Rochlitz (Lüneburg), Christof Roesler (Essen), Heinz Schwedhelm (Düsseldorf), Dierk Seibt (Hamburg), Albert Sohni (Idar-Oberstein), Horst-Jürgen Wengenroth (Hamburg), Hinrich Wolff (Hamburg), Michael Wormsbächer (Hamburg). Trainer: Heinrich Kruse (Leipzig), Schiedsrichter: Wolf-Michael Haupt (Fritzlar). (HW)