Sonja Zimmermann
Meet the team
30. May 2024
Die 24-Jährige hat nach ihrem erfolgreichen Master-Abschluss ein weiteres Studium angefangen. Sie interessiert sich besonders für Karrierechancen von Frauen in Teilzeit und wünscht sich eine bessere Förderung für Spitzensportlerinnen und -sportler.
„Ich bin sehr kompetitiv“, sagt Sonja Zimmermann. Das besondere an dieser Aussage: Es ist ihre Antwort auf die Frage, was andere Menschen an ihr nervig finden könnten. Die Nationalspielerin ist demnach teilweise so ehrgeizig, dass es ihre Mitmenschen sogar stören kann. Um jeden Preis gewinnen wollen, egal wann, egal in welcher Situation – mit Profisportlerinnen und -sportlern kann es manchmal anstrengend sein. Doch gerade ihrem Ehrgeiz hat es Sonja Zimmermann zu verdanken, dass sie ihren Kindheitstraum lebt: Sie ist auf dem Weg zu den Olympischen Spielen! In Paris steht die 1,79 Meter große Mittelfeldspielerin vor ihrer zweiten Teilnahme auf der größten Bühne des Sports. Und diesmal, so sagt sie, soll es auch eine Medaille geben. Zum Hockey gekommen war sie, weil sie der Olympiasieg der DANAS im Jahr 2004 so sehr begeistert hatte. Mit 24 Jahren hat die gebürtige Pfälzerin schon stolze 97 Länderspiele absolviert. Was die Fans von ihr bei Olympia erwarten können? „Absolute Leidenschaft!“
Die Kunst als Hockeyprofi besteht aber bekanntlich vor allem darin, Spitzensport mit Ausbildung und Beruf zu verbinden. Doch die ehrgeizige „Sonny“ bekommt das hin! Nachdem sie ihren Master in BWL erfolgreich abgeschlossen hat, ist sie nun in ein weiteres Studium gestartet: Bachelor der Kulturwissenschaften in Romanistik. Ihr berufliches Ziel ist ein Job in der Wirtschaft. Ihre Masterarbeit hatte sie über Karrierechancen von Frauen, die in Teilzeit arbeiten, in unterschiedlichen Unternehmensformen geschrieben. Wichtig sind ihr aber auch die Karrierechancen von Sportlerinnen und -sportlern. In Deutschland ist beim Thema Spitzensportförderung „Luft nach oben“, sagt sie und erklärt: „Ältere Athleten müssen besser unterstützt werden, um sie langfristig zu halten. Aus beruflichen Gründen verlieren wir viele Spielerinnen und Spieler im besten Hockey-Alter. Das ist in den Niederlanden zum Beispiel ganz anders.“
Seit ihrem Wechsel von Mannheimer HC zum niederländischen HC Bloemendaal lebt sie in Amsterdam. Außerhalb des Hockeys findet sie unter anderem Abwechslung beim Tennis und Ski sowie beim Fußball. Auf den Speiseplan kommt bei ihr „das, was mein Körper braucht, um volle Leistung zu bringen.“ Am liebsten ist das Spargel mit Lachs. Um sich zu motivieren, hört sie außerdem gerne House Remixe. Sonja Zimmermann ist ehrgeizig, aber vor allem auch eine Teamplayerin – auf und abseits des Platzes. „Vom Hockey habe ich vor allem gelernt, wie man sich gegenseitig besser machen kann“, sagt sie. Welche Schlagzeile sie gerne über sich lesen würde? „Lieber würde ich eine Schlagzeile über unsere Mannschaft lesen wollen. Und zwar, dass wir erfolgreich in Paris sind!“