London, Donnerstag, 2. August: Südafrika - Deutschland 0:2 (0:1)
Olympia: DHB-Damen wieder zurück im Turnier!
02. August 2012
02.08.2012 - Deutschlands Damen haben ihr drittes Gruppenspiel beim olympischen Hockeyturnier in London gegen Südafrika verdient mit 2:0 (1:0) gewonnen. Der Sieg hätte höher ausfallen können, wobei allerdings auch der Gegner nach Unkonzentriertheiten in der deutschen Hintermannschaft seine Chancen hatte. Doch auch Dank einer erneut glänzenden Yvonne Frank stand am Ende das 2:0 durch Tore von Marie Mävers vor der Pause und Kapitänin Fanny Rinne per Strafecke in Halbzeit zwei. Zuvor hatte Australien gegen die USA 1:0 gewonnen, so dass nun drei Teams mit sechs Punkten in Gruppe B in Führung liegen. Im Abendspiel könnte Argentinien im Fall eines Sieges gegen Tabellenführer Neuseeland als vierte Mannschaft noch dazustoßen.
Bundestrainer Michael Behrmann: „Wir sind jetzt erstmal froh, dass wir diese drei Punkte eingefahren haben. Die Mannschaft hat damit eine gute Antwort auf das Spiel gegen Australien gegeben. Wir sind weiter im Rennen und können aus eigener Kraft alles schaffen. Und wichtig war, dass hinten die Null stand – was vor allem Yvonne Frank zu verdanken ist! Man hat schon gemerkt, dass durch die erste Niederlage vorgestern ein gehöriger Druck auf uns lastete, denn wenn hier heute Punkte liegen geblieben wären, wäre die Ausgangslage sehr schlecht gewesen. Und wir hatten ja noch genug Chancen. Insofern gilt es jetzt einfach mal zufrieden zu sein und sich mit mehr Ruhe auf das nächste Spiel vorzubereiten!“
Das DHB-Team zeigte gleich zu Beginn gegen Südafrika, dass es sich etwas vorgenommen hatte. Die Afrika-Champions standen früh unter Druck. Celine Wilde hatte die erste Schusschance. Dann musste Leistungsträgerin Pietie Coetzee früh mit Grün auf die Strafbank. In Überzahl hatte Katharina Otte eine Riesenchance, als sie aus acht Metern frei stehend knapp links verzog. Dann holte sich das Behrmann-Team die erste Ecke, der sofort die zweite folgte. Die landete als Schlenzer von Fanny Rinne krachend an der Latte.
Aber es gab Ecke Nummer hinterher. Die wurde als Schlag von Julia Müller jedoch gehalten. Das DHB-Team war überlegen, oft war vorn über außen aber kaum Platz zum Spielen, weil sich Südafrika immer ganz ins eigene Viertel zurückzog. Der letzte Pass kam oft noch nicht an in der Spitze. Von außen wurde immer wieder darauf eingewirkt, dass das Team mit Geduld auf die Chancen warten sollte, die sich bei dieser Überlegenheit zwangsläufig ergeben würden.
In der 21. Minute hatte Südafrika die erste und einzige Torchance der ersten 35 Minuten, als zwei Stürmerinnen vor Tor eine Flanke verpassten. Dann musste Natascha Keller mit Grüner Karte für zwei Minuten auf die Strafbank – das überstanden die Deutschen jedoch ohne Schaden. Wieder komplett, gab es einen schönen Rechtsangriff über Kristina Hillmann und Marie Mävers. Natascha Keller brachte den Ball schließlich argentinisch von halblinks auf den langen Pfosten, wo Mävers durchgelaufen war, um den Ball zur Führung ins Tor zu stechen. (26.).
Es gab danach ein Anrennen der beflügelten Deutschen. Stöckel und Keller hatten gute Chancen aufs zweite Tor, doch Mariette Rix im Tor der Südafrikanerinnen verhinderte dies. Kurz vor der Pause bedrängten die Deutschen den Kreis des Gegners noch einmal heftiger, konnten aber das zweite Tor vor dem Halbzeitpfiff nicht mehr erzielen.
Die Deutschen hatten auch nach der Pause erst einmal mehr vom Spiel, aber zwei Unkonzentriertheiten brachten den Südafrikanerinnen in der 39. Minute zwei Chancen in Folge ein, die einmal Janne Müller-Wieland und einmal Yvonne Frank mit ihrer ersten Ballberührung ausbügelten. Und auch in der 43. Minute war es Frank, die einen Lapsus bei einem Konter des Gegners mit einer Glanzparade gegen Pietie Coetzee bereinigte.
Im Gegenangriff holten sich die Deutschen per Videobeweis ihre vierte Strafecke. Und die schrubbte Fanny Rinne hart und flach ins untere linke Eck zum 2:0 (44.) ein. Das DHB-Team blieb dran. Maike Stöckel holte Ecke Nummer fünf heraus. Rix hielt Natascha Kellers nicht sehr harten Schlag. Im Eckenkonter verhinderte erneut Frank den Anschlusstreffer. Wieder ein kapitaler Schnitzer – dieses Mal von Katharina Otte am eigenen Kreis – ermöglichte Dirkie Chamberlain eine Top-Schusschance in der 50. Minute, aber die Südafrikanerinnen gingen zum Glück fahrlässig mit ihren wenigen Chancen um.
Ein schöner Stecher von Maike Stöckel – nach Flanke von Jennifer Plass – landete oben auf dem Tornetz. Kurz danach krachte ein deutscher Schuss ans Außenbrett. Doch immer mal wieder gestattete das DHB-Team dem Gegner unnötige Konterchancen, so hatte Coetzee in der 55. Minute zumindest wieder eine Halbchance, die Frank souverän klären konnte. In der 58. Minute gab es die erste Ecke für den Akrikameister. Frank hielt stark gegen Coetzees Schlenzer.
Schade, dass Marie Mävers den Eckenkonter am Kreisrand vertändelte. Celine Wilde bereitete in der 64. Minute nach toller Balleroberung über die rechte Grundlinie für Maike Stöckel vor, die den leicht hoppelnden Ball aber nicht im Tor unterbringen konnte. Das DHB-Team blieb vorn im Pressing dran, gab Südafrika gar keine Chance für eine Schlussoffensive.
Einen Konter konnten sie dennoch fahren und da haute Coetzee einen Volley rechts neben das Tor. Ansonsten war es ein Sturmlauf der Deutschen, die aber zu selten vor Tor zwingend wurden. Mävers bekam in der Schlussminute noch Gelb wegen Foulspiels, so dass die Deutschen die letzten 50 Sekunden in Unterzahl spielten, was aber ohne großen Effekt blieb.
Tore:
0:1 Marie Mävers (26.)
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0:2 Fanny Rinne (KE, 44.)
Ecken:
RSA 1 (kein Tor) / GER 5 (1 Tor)
Grüne Karten:
RSA 1 / GER 1
Gelbe Karten:
RSA - / GER 1
Schiedsrichter:
Yoon Yong Kang (KOR) / Elena Eskina (RUS)