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Olympische Spiele Paris 2024

Olympische Momente

29. May 2024

Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris blicken wir auf die olympischen Hockey-Momente der Geschichte zurück. Jede Woche gibt es eine neue Geschichte, die einen dieser einzigartigen Momente beschreibt. Fünf olympische Goldmedaillen gehen auf das Konto des DHB, so viel sei vorweg gesagt.

#13 Letzter K.O.-Sieg der HONAMAS

Die Gruppenphase wurde erfolgreich als Gruppenzweiter abgeschlossen. Mit drei Siegen gegen Kanada, Großbritannien und den ewigen Rivalen Niederlande holten die HONAMAS aus Tokio neun Punkte in der Gruppenphase. Niederlagen gab es gegen den späteren Olympiasieger Belgien und den Außenseiter Südafrika. Im olympischen Viertelfinale wartete nun Argentinien. 

Das erste Viertel des Viertelfinales verlief torlos, ehe Lukas Windfeder Deutschland in der 19. Minute per Strafecke in Führung brachte. Die deutschen Herren kämpften um jeden Ball und schmissen in der Defensive alles hinein. In der 40. Minute erhöhte Timm Herzbruch auf 2:0 und acht Minuten später schnürte Windfeder seinen Doppelpack - wieder per Strafecke. Nun waren es nur noch zwölf Minuten bis zum olympischen Halbfinale, doch es wurde noch einmal spannend. In der 52. Minute erzielten die Argentinier den Anschlusstreffer zum 3:1. Sollte das Spiel jetzt noch einmal kippen? Nein! Die HONAMAS revanchierten sich für das verlorene Olympia-Halbfinale 2016 in Rio und zogen ins Halbfinale ein.

Der Kader:
Alexander Stadler, Mats Grambusch, Tobias Hauke, Constantin Staib, Niklas Wellen, Benedikt Fürk, Martin Häner, Johannes Große, Martin Zwicker, Linus Müller, Florian Fuchs, Niklas Bosserhoff, Timm Herzbruch, Lukas Windfeder, Christopher Rühr, Timur Oruz, Justus Weigand, Paul-Philipp Kaufmann

#12 Das DANAS-Viertelfinale 2016

Nach dem dritten Platz in der Gruppenphase hinter den Niederlanden und Neuseeland wartete im Viertelfinale der Gruppenzweite aus den USA auf die deutschen Damen. Die Amerikanerinnen überraschten in der Gruppenphase und gewannen fast alle Spiele, unter anderem gegen Argentinien und Australien. Lediglich das Gruppenspiel gegen Großbritannien verloren die US-Damen und gingen so vielleicht mit einem kleinen Vorteil und in einer leichten Favoritenrolle in das olympische Halbfinale.
Doch die deutschen Damen von Bundestrainer Jamilon Mülders erwischten einen perfekten Start und überraschten die USA im ersten Viertel gleich doppelt. Zunächst traf Marie Mävers in der achten Minute zum 1:0, nur sechs Minuten später erzielte Lisa Altenburg das 2:0. In der zweiten Halbzeit gelang den DANAS kein weiterer Treffer, doch Deutschlands Torhüterin Kristina Reynolds parierte den einen oder anderen Schuss der US-Damen mit Bravour. Kurz vor dem Schlusspfiff in der 57. Minute wurde es noch einmal spannend. Katelyn Falgowski verkürzte auf 1:2 aus Sicht der USA. Doch die deutschen Damen retteten den Sieg über die Zeit und zogen als leichter Underdog ins olympische Halbfinale ein, wo die Damen aus den Niederlanden warteten.

Der Kader:
Reynolds, Kristina - Altenburg, Lisa - Hauke, Franzisca - Hoffmann, Eileen - Krüger, Hannah - Lorenz, Nike - Müller, Julia - Müller-Wieland, Janne - Oldhafer, Pia-Sophie - Oruz, Selin - Pieper, Cécile - Schröder, Anne - Schütze, Lisa Marie - Sprink, Annika Marie - Stapenhorst, Charlotte - Teschke, Jana - Frank, Yvonne - Otte, Katharina

#11 Henning und Gademan auf der gegnerischen Trainerbank

24. Juli 2021 - Es war das erste Gruppenspiel der HONAMAS bei den Olympischen Spielen in Tokio. Das deutsche Team traf auf den Außenseiter Kanada, der allerdings mit einem prominenten Trainerteam aufwarten konnte. 
Deutschland startete gut in die Partie und ging durch ein Strafecken-Tor von Lukas Windfeder in Führung. Doch kurz darauf glichen die Kanadier aus und der eine oder andere Fan fragte sich vielleicht, ob es ein enges Spiel werden würde. Die Mannschaft des damaligen Bundestrainers Kais al Saadi schlug jedoch noch vor der Halbzeitpause zurück. Zunächst traf Christopher Rühr doppelt. Dann erzielte Lukas Windfeder per Strafecke seinen zweiten Treffer zum 4:1 Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit ließen die HONAMAS nichts mehr anbrennen. Drei weitere Tore durch Martin Häner, Mats Grambusch und Niklas Bosserhoff sorgten für den 7:1 Endstand. Viele bekannte Namen, aber wer saß jetzt eigentlich auf der kanadischen Trainerbank? 
-> Das Trainergespann um André Henning und Pasha Gademan. Allerdings fungierte Gademan damals als Headcoach und Henning als Co-Trainer. Hätten sich die beiden damals vorstellen können, dass sie bei den Olympischen Spielen 2024 in vertauschten Rollen mit der deutschen Nationalmannschaft nach Paris reisen?

Der Kader:
Alexander Stadler, Mats Grambusch, Tobias Hauke, Constantin Staib, Niklas Wellen, Benedikt Fürk, Martin Häner, Johannes Große, Martin Zwicker, Linus Müller, Florian Fuchs, Niklas Bosserhoff, Timm Herzbruch, Lukas Windfeder, Christopher Rühr, Timur Oruz, Justus Weigand, Paul-Philipp Kaufmann

#10 Historisches 0:0 für die DANAS

Der Weg zum Gold in Athen glich einer Achterbahnfahrt. Nach drei Gruppenspielen mit zwei Niederlagen stand das deutsche Team kurz vor dem Abgrund. Der Negativtrend der letzten Jahre, als sich die deutschen Damen seit 2001 dreimal in Folge nicht für die Champions Trophy qualifizieren konnten und sich auf Platz sieben der Weltrangliste eingependelt hatten, schien sich in Athen zu bestätigen. Doch dann die wundersame Wende: 3:2-Sieg gegen Korea und dank holländischer Schützenhilfe doch noch im Halbfinale. Dort wartete China, die kein einziges Gruppenspiele verloren hatte. Ein wahrer Hockey-Krimi! Gegen die Chinesinnen stand es nach Verlängerung immer noch 0:0, so dass es auf ein Siebenmeterschießen ankam. Unsere Damen bewiesen mentale Stärke und triumphierten mit 4:3! Torfrau Louisa Walter hielt den entscheidenden Siebenmeter. Ein Riesenerfolg und das Ticket für das große olympische Finale.

Der Kader:
Tina Bachmann, Caroline Casaretto, Nadine Ernsting-Krienke, Franziska Gude, Mandy Haase, Natascha Keller, Denise Klecker, Anke Kühn, Badri Latif, Heike Lätzsch, Sonja Lehmann, Silke Müller, Fanny Rinne, Marion Rodewald, Louisa Walter, Julia Zwehl

#9 Die letzte Medaille der HONAMAS

Emotionen pur! Nach der 2:5-Niederlage gegen Argentinien im olympischen Halbfinale traf die deutsche Hockey-Nationalmannschaft der Herren im Spiel um Platz drei auf den ewigen Rivalen aus den Niederlanden. Nur die Bronzemedaille konnte für Versöhnung und ein Happy End bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro sorgen. Vor allem für Moritz Fürste, der schon vor dem Spiel verkündete, dass das kleine Finale der Olympischen Spiele 2016 sein letztes im Dress der deutschen Nationalmannschaft sein würde, war es ein ganz besonderes Spiel.
Es dauerte eine Weile, bis das erste Tor fiel. In der 35. Minute gingen die Niederlande durch Jorrit Croon in Führung, doch nur sieben Minuten später glichen die HONAMAS durch ihren heutigen Kapitän Mats Grambusch aus. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 und der Gewinner der Bronzemedaille musste im Penalty-Shootout ermittelt werden. Im entscheidenden Penalty glänzte dann Nicolas Jacobi und sicherte den deutschen Herren die olympische Bronzemedaille. Erleichterung pur und ein krönender Abschluss für Moritz Fürste.

Der Kader:
Linus Butt, Oskar Deecke, Florian Fuchs, Moritz Fürste, Mats Grambusch, Tom Grambusch, Martin Häner, Tobias Hauke, Timm Herzbruch, Nicolas Jacobi, Oliver Korn⁠, Mathias Müller, Timur Oruz, Christopher Rühr, Moritz Trompertz, Tobias Walter⁠, Niklas Wellen, Christopher Wesley, Martin Zwicker

#8 Wasserschlacht für die DANAS in Tokio 

Nike Lorenz stand als Kapitänin bereits bei der Seitenwahl, als der Regen in Tokio immer stärker wurde. Der blaue Kunstrasen in der japanischen Hauptstadt verwandelte sich in ein zweites Wasserballspielfeld und die Offiziellen entschieden schnell, dass die Partie zwischen Südafrika und Deutschland so nicht angepfiffen werden kann. 

Mit über einer Stunde Verspätung starteten die DANAS endlich in ihr viertes Gruppenspiel bei den Olympischen Spielen 2020. Nach den Siegen gegen Großbritannien, Indien und Irland sollte nun der vierte Sieg im vierten Spiel her. Mit zwei Toren von Lisa Altenburg, einer erfolgreichen Strafecke von Sonja Zimmermann und einem Treffer von Anne Schröder führten die deutschen Damen bereits zu Beginn des Viertels mit 4:0. Am Ende des Spiels stand es 4:1 für das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger und die DANAS starteten mit vier perfekten Ergebnissen in das olympische Turnier in Tokio. Die lange Verzögerung des Anpfiffs schien ihnen nichts ausgemacht zu haben und sie spielten auf dem immer noch sehr nassen Boden befreit auf.

Der Kader: 
Julia Sonntag, Nathalie Kubalski, Lisa Altenburg, Jette Fleschütz, Hanna Granitzki, Franzisca Hauke, Kira Horn, Viktoria Huse, Nike Lorenz, Pia Maertens, Lena Micheel, Selin Oruz, Cécile Pieper, Anne Schröder, Charlotte Stapenhorst, Amelie Wortmann, Sonja Zimmermann, Pauline Heinz, Maike Schaunig  

#7 GOLD in London!

Die Gruppenphase bei den Olympischen Spielen 2012 verlief für HONAMAS mit drei Siegen, einem Unentschieden gegen Neuseeland und einer Niederlage gegen die Niederlande zufriedenstellend. Als Gruppenzweiter zogen sie ins Halbfinale ein, wo Australien wartete. Nach einem 1:1-Halbzeitstand erspielten sich die deutschen Herren in der zweiten Halbzeit Vorteile, gewannen am Ende mit 4:2 und zogen ins Olympia-Finale ein.

Im großen Finale wartete erneut die Mannschaft aus den Niederlanden, gegen die man in der Gruppe mit 1:3 verloren hatte. Doch im Finale bündelten die HONAMAS noch einmal alle Kräfte und überzeugten mit einer legendären Mannschaftsleistung. Jan-Philipp Rabente war es schließlich vorbehalten, die beiden Treffer zum olympischen Gold zu erzielen. Ekstase in London. Die insgesamt vierte olympische Goldmedaille für die deutschen Hockey-Herren.

Der Kader der „Gold-HONAMAS" von London 2012:
Max Weinhold, Oskar Deecke, Florian Fuchs, Moritz Fürste, Martin Häner, Tobias Hauke, Oliver Korn, Maximilian Müller, Jan-Philipp Rabente, Thilo Stralkowski, Christopher Wesley, Benjamin Wess, Timo Wess, Matthias Witthaus, Christopher Zeller, Philipp Zeller, Linus Butt, Nicolas Jacobi

#6 Die DANAS holen sich Bronze in Rio de Janeiro!

In einem spannenden Spiel um Platz drei gegen Neuseeland besiegte die deutsche Damen-Nationalmannschaft die Kiwis mit 2:1. Spielentscheidend war die Anfangsphase der zweiten Halbzeit, in der die DANAS zweimal trafen. Den ersten Treffer erzielte Charlotte Stapenhorst in der 34. Minute nach einer schönen Kombination durch den gegnerischen Schusskreis. In der 38. Minute erhöhte Lisa-Marie Schütze auf 2:0. Trotz des Anschlusstreffers der Neuseeländerinnen in der 45. Minute ließen sich die deutschen Damen die Bronzemedaille nicht mehr nehmen und holten die insgesamt vierte Medaille für die deutschen Hockey-Damen bei Olympischen Spielen.

Der Kader der „Bronze-Danas" von Rio 2016: Reynolds, Kristina - Altenburg, Lisa - Hauke, Franzisca - Hoffmann, Eileen - Krüger, Hannah - Lorenz, Nike - Müller, Julia - Müller-Wieland, Janne - Oldhafer, Pia-Sophie - Oruz, Selin - Pieper, Cécile - Schröder, Anne - Schütze, Lisa Marie - Sprink, Annika Marie - Stapenhorst, Charlotte - Teschke, Jana - Frank, Yvonne - Otte, Katharina

#5 Die HONAMAS in aller letzter Sekunde

Einer der unvergesslichsten Hockeymomente der deutschen Nationalmannschaft ist das historische Viertelfinale 2016 in Rio de Janeiro gegen Neuseeland. Die deutsche Mannschaft hatte kurz vor Schluss den Ausgleich erzielt und wähnte sich schon im Penaltyschießen. Dann eroberte Tobi Hauke in der eigenen Hälfte die Kugel und legte auf Timur Oruz ab. Noch sechs Sekunden. Oruz lief an, setzte seinen Körper und seine Schnelligkeit ein. Noch vier Sekunden, drei. Oruz flankte auf Florian Fuchs, der die Kugel ins Tor blockte. Zum 3:2, weniger als eine Sekunde vor Schluss. Ganz Deutschland war im Hockeyrausch und beim damaligen Bundestrainer Valenin Altenburg brachen alle Dämme. Sicherlich einer der größten olympischen Momente in der deutschen Hockeygeschichte.

#4 Gold für Deutschland in Peking

Die deutschen Hockeyherren haben zum dritten Mal in der Geschichte die olympische Goldmedaille gewonnen. Nach 1972 in München und 1992 in Barcelona gewannen die Herren 2008 in Peking durch einen 1:0-Sieg (1:0) über Spanien das olympische Hockeyturnier. Das einzige Tor der Partie vor 12.000 Zuschauern erzielte Christopher Zeller per Strafecke nach einer Viertelstunde. 🏑

Der Kader: Sebastian Biederlack, Moritz Fürste, Tobias Hauke, Florian Keller, Oliver Korn, Niklas Meinert, Jan-Marco Montag, Maximilian Müller, Juan Carlos Nevado, Max Weinhold, Tibor Weißenborn, Benjamin Wess, Timo Wess, Philip Witte, Matthias Witthaus, Christopher Zeller, Philipp Zeller, Christian Schulte

#3 Bronze für die Herren in Athen 2004

In der hochschäumenden Emotion des ungeahnten Damen-Triumphs ging die Bronzemedaille für die deutschen Herren fast ein wenig unter. Dabei war die Freude auf männlicher Seite nach dem dramatisch mit 4:3 in der Verlängerung gewonnenen Platzierungsspiel gegen Spanien riesig. Noch keiner der beteiligten deutschen Spieler hatte bislang eine olympische Medaille gewonnen und für viele unter ihnen stellte Athen als Abschluss ihrer internationalen Karriere die letzte Chance dar.

Als Weltmeister 2002 und Europameister 2003 war die deutsche Mannschaft in Athen an den Start gegangen. Beim Olympia-Auftritt fehlte die spielerische Souveränität, die das Team gerade beim ersten WM-Gewinn ausgezeichnet hatte. Bis zur letzten Minute musste um den Halbfinaleinzug in einer allerdings auch äußerst starken Vorrundengruppe gekämpft werden. Ein verhältnismäßig schwache Leistung im Halbfinale gegen die Niederlande (2:3) beendete dann alle Gold-Träume der Mannschaft von Bernhard Peters.

Ein drittes medaillenloses olympisches Turnier sollte es dann aber doch nicht werden. Der mögliche Gold-Hattrick nach ihren Titelgewinnen in Atlanta und Sydney blieb den Holländern verwehrt. Im Endspiel gewann Australien verdientermaßen mit 2:1 nach Verlängerung. Starstürmer Jamie Dwyer schoss das erste Golden Goal der olympischen Hockey Geschichte und erlöste alle australischen Hockey Fans, die nach Jahrzehnten des regelmäßigen Scheiterns kaum mehr an den ersten Olympiasieg der australischen Herren zu glauben wagten.

Der Kader: Clemens Arnold, Christoph Bechmann, Sebastian Biederlack, Philipp Crone, Eike Duckwitz, Christoph Eimer, Björn Emmerling, Florian Kunz, Björn Michel, Sascha Reinelt, Justus Scharowsky, Christian Schulte, Tibor Weißenborn, Timo Wess, Matthias Witthaus, Christopher Zeller

#2 Erstes Olympia-Gold für die DANAS

Deutschland ist Hockey-Olympiasieger in Athen 2004 - das stand bei ganz vielen, national wie international, auf dem Tippzettel. Eine Hockey-Goldmedaille für den Deutschen Hockey-Bund ist es in der griechischen Hauptstadt dann auch geworden, und doch waren am Ende alle Prognosen auf den Kopf gestellt. Nicht die favorisierten deutschen Herren, sondern die Damen schwangen sich als krasser Außenseiter auf den Gipfel des Olymp.

Der Weg zum Gold glich einer Achterbahnfahrt. Nach drei Gruppenspielen mit zwei Niederlagen stand das deutsche Team dicht vor dem Abgrund. Der Negativtrend der vergangenen Jahre, als Deutschlands Damen von 2001 an drei Mal in Folge nicht für die Champions Trophy qualifiziert waren und sich auf Platz sieben der Weltrangliste eingependelt hatten, schien sich in Athen zu bestätigen. Doch dann die wundersame Wende: 3:2-Sieg gegen Korea und dank holländischer Schützenhilfe doch noch im Halbfinale.

Dort eine grandiose Abwehrleistung (0:0) gegen China, das im Siebenmeterschießen bezwungen wurde. Eine nochmalige Steigerung bot das Finale gegen die Niederlande. Im Vorrundenduell noch mit 1:4 untergegangen, legte die deutsche Mannschaft im Endspiel einen Traumstart hin, führte durch Treffer von Anke Kühn und Franzi Gude nach 20 Minuten mit 2:0. Der hohe Favorit tobte, brachte aber gegen das Spiel ihres Lebens machende Deutsche nur noch einen einzigen Treffer zustande. Mit 2:1 wurde ein sportliches Märchen wahr.

Gut zehn Millionen Fernsehzuschauer*innen in der Heimat erlebten die überraschendste Goldmedaille der deutschen Olympia-Delegation.

Der Kader: Tina Bachmann, Caroline Casaretto, Nadine Ernsting-Krienke Franziska Gude, Mandy Haase, Natascha Keller, Denise Klecker, Anke Kühn, Badri Latif, Heike Lätzsch, Sonja Lehmann, Silke Müller, Fanny Rinne, Marion Rodewald, Louisa Walter, Julia Zwehl

#1 Zweites Olympia-Gold für die deutschen Hockey-Herren

Nach 20 Jahre fanden die deutschen Goldmedaillensieger von München '72 endlich ihre Nachfolger. Im Endspiel der Olympischen Spiele von Barcelona 1992 brachte die DHB-Auswahl das zweite deutsche Hockey-Gold unter Dach und Fach. Wie schon 1972 war es nun auch im Hockeystadion von Terrassa ein 26-jähriger Michael, der Deutschland zum Sieg schoss. Damals Krause, heute Hilgers. Michael Hilgers traf für das Team von Bundestrainer Paul Lissek gegen Australien schon nach zwei Minuten zum 1:0. Ein kontrolliertes Spiel der Deutschen, die im Halbfinale ein unglaublich spannendes 2:1 nach Verlängerung gegen bärenstarke Pakistani errangen, ließ den Australiern kaum einmal eine Torchance. Und als nach 59 Minuten Hilgers den Ball nach Traumschuss aus spitzem Winkel zum 2:0 unters Lattenkreuz setzte, war das praktisch die Entscheidung. Der Gegentreffer vier Minuten vor Schluss brachte den verdienten 2:1-Sieg des Europameisters und erklärten Gold-Favoriten nicht mehr in Gefahr.

Nach zwei verlorenen olympischen Endspielen (1984, 88) waren die Routiniers Carsten Fischer, Volker Fried und Andreas Keller im dritten Anlauf endlich am Ziel ihrer sportlichen Träume angelangt.
Zusammen mit der am Vortag errungenen Silbermedaille der Damen war das olympische Hockeyturnier 1992 das erfolgreichste der Geschichte für den DHB.

Nur einer konnte sich höchstens bedingt über den Triumph freuen: Thomas Brinkmann. Der Mülheimer Mittelfeldmann, nach überstandener Therapie einer diagnostizierten Lymphdrüsenkrebserkrankung erst wenige Monate vor Terrassa wieder fest ins Stammteam zurückgekehrt, musste vier Tage vor Turnierbeginn wegen eines Darmverschlusses passen und seine Heimreise antreten. So kam Juniorenspieler Oliver Kurtz als kurzfristiger Nachrücker ziemlich unverhofft zu einer Goldmedaille.

Der Kader: Michael Knauth, Christopher Reitz, Carsten Fischer, Jan-Peter Tewes, Volker Fried, Klaus Michler, Andreas Keller, Michael Metz, Christian Blunck, Sven Meinhardt, Michael Hilgers, Andreas Becker, Stefan Saliger, Stefan Tewes, Christian Mayerhöfer, Oliver Kurtz.

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