Weltmeisterschaft Damen: Deutschland vs. Chile 4:1 (2:1)
Deutschland gelingt WM-Auftakt
02. July 2022
Bei der Weltmeisterschaft in Spanien und den Niederlanden ist den Danas der Turnierauftakt gelungen. In Amstelveen, im Wagener Stadion, bezwangen sie die WM-Debütantinnen aus Chile mit 4:1. Für die Südamerikanerinnen traf Densie Krimerman Losada. Für Deutschland trafen Pauline Heinz, Anne Schröder und zweimal Charlotte Stapenhorst, die ebenfalls Spielerin des Spiels wurde.
Erste Halbzeit: Danas kommen gut in das WM-Turnier
Die Danas starteten das Spiel mit viel Ballbesitz und dem Versuch das Spiel über das Mittelfeld aufzubauen. Die Südamerikanerinnen begannen in der Defensive mit einem Pressing aus dem Halbfeld heraus. Es gelang Deutschland jedoch trotzdem immer wieder, über mehrere Stationen, die Kugel nach vorne zu tragen. Es dauerte gute sieben Minuten, bis es die erste Torchance des Spiels gab. Aus einem Konter konnte sich Sonja Zimmermann gegen drei Chileninnen durchsetzen. Über die rechte Seite kam die Kugel danach in den Kreis, zu Lena Micheel. Sie konnte zwar abschließen, verfehlt aber knapp am rechten Pfosten. Die Danas waren ab diesem Zeitpunkt voll im Spiel und drückten auf den Führungstreffer. In der neunten Minute kam Pauline Heinz nach einer langen Ecke zum Abschluss vom Kreisrand. Mit der argentinischen Rückhand schlug sie die Kugel in das untere linke Eck - 1:0 für Deutschland. Chile blieb nach dem Rückschlag zwar weiter griffig, konnte gegen bessere Danas aber häufig wenig unternehmen. Dem Team von Bundestrainer Valentin Altenburg fehlte es nur noch in der letzten Konsequenz vor dem chilenischen Tor. Mit einer 1:0 Führung für Deutschland ging es in die Viertelpause.
WORLDSPORTPICS.COM/Frank Uijlenbroek
Die zweiten 15 Minuten starteten ähnlich wie das erste Viertel. Deutschland kontrollierte weitgehend das Spiel. Chile spielte mutig, konnte ein paar Konter und Spielzüge fahren, wurde aber meist von einer deutschen Spielerin am Schusskreis gestoppt. In der 20. Spielminute gab es die erste Strafecke für die Danas. Nike Lorenz scheiterte an der ersten Herausläuferin der Chileninnen. Nur eine Minute später klingelte es dann aber das zweite Mal im Tor von Chile. Blitzschnell von hinten nach vorne gespielt, kam Charlotte Stapenhorst alleine vor der Torhüterin Claudia Schuler an die Kugel. Die routinierte Stürmerin fackelte nicht lange und traf in der 22. Minute zum 2:0 für Deutschland. Nach dem Tor kamen die Südamerikanerinnen aber wieder ins Spiel. In der 27. Minute konnten sie sich eine Strafecke erkämpfen. Mit einem satten Schrubber in die untere rechte Ecke verkürzte Denise Krimerman Losada auf 2:1. Die erste Halbzeit endete mit einer zweiten Strafecke für die Danas, die aber ebenfalls nicht den Weg ins Tor fand. Nach 30 Minuten führten die Danas verdient mit 2:1.
Zur zweiten Halbzeit haben wir vieles umgestellt und konnten so eine sehr dominante zweite Hälfte spielen.
Valtentin Altenburg, Bundestrainer
Zweite Halbzeit: Deutschland wird der Favoritenrolle gerecht
Die zweite Hälfte des Spiels startete mit einer Strafecke nach 46 Sekunden, für die Danas. Pia Maertens rutschte zur Stechervariante ein, doch die chilenische Torhüterin Claudia Schuler rettete im letzten Moment mit ihrem Schoner und lenkte die Kugel noch an die Latte - eine sensationelle Parade. Einige Minuten später folgte die fünfte Strafecke für Deutschland. Doch auch nach dieser konnten die Danas keinen Torerfolg verzeichnen. Trotzdem drückte das deutsche Team jetzt nochmal mehr auf ein Tor, als in der ersten Halbzeit. Sie ließen die Chileninnen kaum noch aus ihrer Hälfte und erspielten sich einen Kreiseintritt nach dem anderen. Strafecken sechs und sieben konnten die Führung aber ebenfalls nicht ausbauen. Erst die achte Strafecke brachte den Danas das längst überfällige 3:1. Anne Schröder traf nach einer ansehnlichen Variante für die Danas. So ging es auch in die letzte Viertelpause.
©WORLDSPORTPICS.COM/Frank Uijlenbroek
Die letzte Spielviertelstunde gestaltete das deutsche Team unaufgeregt und souverän. Nathalie Kubalski hatte weiterhin fast nichts zu tun und das Spiel spielte sich in der chilenischen Hälfte ab. Lediglich die Strafecken verbesserten sich nicht für die Danas. In der 54. Minute entschieden die Schiedsrichterinnen noch einmal auf Strafecke für Chile. Die Strafecke wurde abgelaufen und ging sofort in einen Konter für Deutschland über. Wieder war Charlotte Stapenhorst zur Stelle und traf in der 55. Minute zur 4:1 Vorentscheidung. Das Spiel endete mit weiteren Möglichkeiten für die Danas. Mehr Tore fielen aber nicht. Deutschland besiegte Chile im ersten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft mit 4:1.
Stimmen zum Spiel:
Valentin Altenburg, Bundestrainer:
"Das war ein fantastisches WM-Auftaktspiel. Es war das erste WM-Spiel in der Geschichte der Chileninnen, die eine wahnsinnige Emotionalität auf den Platz gebracht haben. Wie das Team alleine die zweite Strophe ihrer Nationalhymne gesungen hat, war ein ganz besonderer Moment. Ihr Trainer Sergio Vigil ist mein großes Trainervorbild. Ich kenne ihn schon sehr lange und er hat seine Mannschaft in der ersten Halbzeit fantastisch auf uns eingestellt. Wir hatten große Schwierigkeiten Chancen zu kreieren und nur durch unsere Effektivität waren wir zur Halbzeit 2:1 vorne. Das rechne ich den Mädels hoch an, dass wir mit einer Führung in die Halbzeit gegangen sind. Zur zweiten Halbzeit haben wir vieles umgestellt und konnten so eine sehr dominante zweite Hälfte spielen. Die Defensive war der Grundstein für viel "Danas-Hockey". Der Ball lief gut, wir haben viele Chancen herausgespielt und am Ende auch schöne Tore geschossen. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, die es gegen Chile heute nicht einfach hatte."
Julia Sonntag:
"Das war ein guter Auftakt von uns. Wir haben schnell in das Spiel gefunden und vor allem defensiv gut verteidigt. Wir haben die Bälle früh abgegriffen und die daraus folgenden Konter gut ausgespielt. Zwar konnten wir uns nicht mit jeder Torchance belohnen, das ist aber etwas woran wir weiter arbeiten wollen. Insgesamt war es heute aber ein gelungener Auftakt, in dem man gesehen hat, dass wir das, was wir uns spielerisch, taktisch und kämpferisch Vorgenommen haben, auch umsetzten konnten."
Anne Schröder:
"Ich würde sagen, ein gelungener Auftakt. Ich denke, man hat uns zu Beginn des Spiels etwas die Nervosität angemerkt, was aber völlig ok ist. Das war ein super besonderes Spiel, gegen einen Gegner, den wir noch überhaupt nicht kannten. Wir haben uns gut in das Spiel reingefightet und habe vor allem eine klasse zweite Halbzeit gespielt. Wir hatten viel Ballbesitz und lediglich an den Eckenvarianten müssen wir noch arbeiten. Jetzt freuen wir uns auf den Klassiker gegen die Niederlande."
Pia Maertens:
"Wir sind gut in die WM gestartet. Wir haben damit gerechnet, dass es nicht einfach gegen Chile wird. Grade in der Anfangsphase haben wir uns gegen das Pressing schwergetan, was im Laufe des Spiels immer besser wurde. Wir haben eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt, müssen uns aber insgesamt viel mehr mit Toren belohnen. Auf diesem Spiel können wir dennoch optimal aufbauen."
Details zum Spiel:
Deutschland vs. Chile - 4:1 (2:1) 02.07.2022, Wagener Stadion, Amstelveen, Niederlande |
1. Viertel 9. Minute - 1:0 Pauline Heinz |
2. Viertel 22. Minute - 2:0 Charlotte Stapenhorst 27. Minute - 2:1 Denise Krimerman Losada (PC) |
3. Viertel 44. Minute - 3:1 Anne Schröder (PC) |
4. Viertel 55. Minute - 4:1 Charlotte Stapenhorst |
| Detaillierte Statistiken zu Einsatzzeiten etc. können hier gefunden werden: https://tms.fih.ch/matches/16406#goals |
Folgende Spielerinnen kamen für Deutschland zum Einsatz:
| Nr. & Name | Verein | Alter |
| (2) Kira Leonie Horn | Amsterdamsche H&BC | 27 |
| (3) Amelie Wortmann | UHC Hamburg | 25 |
| (4) Nike Lorenz | Rot-Weiss Köln | 25 |
| (5) Seline Oruz | Düsseldorfer HC | 25 |
| (8) Anne Schröder | Club an der Alster | 27 |
| (9) Elisa Gräve | Düsseldorfer HC | 25 |
| (11) Lena Micheel | UHC Hamburg | 24 |
| (12) Charlotte Stapenhorst | Zehlendorfer Wespen | 27 |
| (15) Nathalie Kubalski (TW) | Düsseldorfer HC | 28 |
| (16) Sonja Zimmermann | Mannheimer HC | 22 |
| (17) Pauline Heinz | Rüsselsheimer RK | 21 |
| (20) Julia Sonntag (TW) | Rot-Weiss Köln | 30 |
| (22) Cécile Pieper | HOC Gazellen Combinatie | 27 |
| (24) Pia Maertens | Rot-Weiss Köln | 23 |
| (25) Viktoria Huse | Club an der Alster | 26 |
| (30) Hanna Granitzki | Club an der Alster | 24 |
| (31) Linnea Weidemann | Berliner HC | 18 |
| (35) Benedetta Wenzel | Berliner HC | 25 |
