Weltmeisterschaft Damen: Deutschland vs. Niederlande 1:3 (0:1)
Danas verlieren zweites Gruppenspiel gegen die Niederlande
03. July 2022
Am Ende war der amtierende Weltmeister zu stark. Die deutsche Hockeynationalmannschaft der Damen verliert ihr zweites Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft in den Niederlanden und Spanien gegen die Niederlande mit 1:3. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie markierte Nike Lorenz nach einer Strafecke in der 57. Minute den Endstand. Zuvor hatten Marloes Keetels (13. Minute), Freeke Moes (48. Minute) und Maria Verschoor (50. Minute) die Niederländerinnen vor 10.000 begeisterten Zuschauern in Führung gebracht.
Das erste Viertel geht an die Niederlande, im zweiten Viertel drehen die Danas auf
Das Spiel brauchte wenig Anlaufzeit, bereits nach 90 Sekunden kam Maria Verschoor im deutschen Schusskreis mit der argentinischen Rückhand zum Abschluss, doch die Kugel flog über das Tor. Die Danas starteten anfangs eher verhalten. Im Gegensatz zu den Niederländerinnen, die sehr aggressiv begannen und Druck auf den deutschen Schusskreis ausübten. In der zehnten Minute schaffte es das deutsche Team das erste Mal, Oranje in ihre eigene Hälfte zu drängen. Nike Lorenz konnte aus halbrechter Position abschließen, verfehlte das Tor allerdings knapp. Drei Minuten später fiel das erste Tor für die Niederlande: Über die linke Spielfeldseite konnte Marloes Keetels in den deutschen Kreis eintreten und nach einem Rebound verwerten. Das 0:1 in der 13. Minute aus deutscher Sicht, was auch der Pausenstand war.
Copyright: Worldsportpics / Frank Uijlenbroek
Das zweite Viertel begann mit einer Riesenchance für Deutschland: Ein wunderbarer Seitenwechsel von Selin Oruz brachte Lena Micheel auf der rechten Seite völlig frei an die Kugel. Im Schusskreis lenkte Hanna Granitzki den Ball aber unglücklich am Tor vorbei. Die Danas waren jetzt deutlich besser im Spiel. Nike Lorenz scheiterte mit der ersten Strafecke an Josine Koning, der niederländischen Torhüterin. Von da an, nahm das Spiel noch mehr Fahrt auf. Vor allem, weil Deutschland das Tempo der Niederländerinnen annahm. Es ging hin und her und das ausverkaufte Wagener Stadion sah viele Kreiseintritte und Chancen. Tore fielen allerdings keine. Die Danas gingen zwar mit einem 0:1 in die Kabine, waren aber im zweiten Viertel mindestens ebenbürtig mit dem amtierenden Weltmeister.
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Keine Tore im dritten Abschnitt, die Niederländerinnen entscheiden im 4. Viertel das Spiel
Die zweite Halbzeit startete mit Ballbesitz für das deutsche Team und vielen Mittelfeldzweikämpfen. Erst in der 34. Minute gab es den ersten Torabschluss des dritten Viertels. Ein geblockter Ball in den Schusskreis fand Charlotte Stapenhorst, die mit ihrer argentinischen Rückhand die Kugel nicht im Tor unterbringen konnte. Hierauf folgten erneute Chancen auf beiden Seiten des Kunstrasens. In der 37. Minute bekam die Niederlande ihre erste Strafecke. Kira Horn machte ihrem Namen als erste Herausläuferin alle Ehre und blockte den Schuss souverän ab. Bis auf den Spielstand war das Spiel jetzt wieder offen und so gab es in der 41. Minute die zweite Strafecke für die Danas. Erneut scheiterte Nike Lorenz aber an Josine Koning. Vor den letzten 15 Spielminuten fielen keine Tore mehr. Die Danas lagen weiterhin mit 0:1 zurück.
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Zu Beginn des vierten Viertels zeigte Julia Sonntag im deutschen Tor ihre Klasse und parierte mehrere gefährliche Chancen der Niederländerinnen. In der 48. Minute gelang es dem Team in Oranje dann aber doch auf 2:0 zu erhöhen. Freeke Moes brachte die Kugel im deutschen Tor unter. Nur zwei Minuten später gab es den klassischen Doppelschlag durch die Niederlande. Maria Verschoor verwandelte einen Nachschuss. Und die Danas standen einem 0:3 Rückstand gegenüber. Von hier an fiel es dem deutschen Team schwer, wieder in das Spiel zu finden. Die Niederländerinnen verschärften zum Schluss der Partie das Tempo und spielten viele lange und präzise Bälle. Doch die Danas gaben weiterhin alles. Drei Minuten vor dem Abpfiff erkämpfte sich Kira Horn eine Strafecke. Eine Ablegervariante von Sonja Zimmermann auf Nike Lorenz brachte das ersehnte Tor für Deutschland. 1:3 aus deutscher Sicht und es waren noch drei Minuten zu spielen. Bundestrainer Valentin Altenburg entschied sich die Torhüterin vom Spielfeld zu nehmen, um eine Feldspielerin mehr auf dem Kunstrasen zu haben. Den Spielstand beeinflusste diese Aktion aber nicht mehr und die Danas verloren ihr zweites Gruppenspiel mit 1:3.
Die deutsche Mannschaft hat nach zwei Spielen in der Vorrunde der Weltmeisterschaft einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Das nächste und letzte Gruppenspiel der Danas findet am 6. Juli gegen Irland (16:30) statt. Für das Team von Valentin Altenburg geht es in diesem Spiel mit großer Wahrscheinlichkeit um den zweiten Platz in Gruppe A.
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Stimmen zum Spiel:
Valentin Altenburg, Bundestrainer: „Es hat mir heute unglaublich viel Spaß gemacht, das Team auf diese Kulisse loszulassen. Wir wollten bei unserem Spiel, dem Danashockey bleiben und auf allerhöchstem Weltniveau spielen. Das Ziel war es, dass man die Bank und die Trainer auf dem ganzen Spielfeld hört, weil das immer ein guter Indikator dafür ist, dass wir das Spiel mitbestimmen können. Ich bin damit zufrieden, wie wir verteidigt haben, wie wir über viel Zweikampfqualität in das Spiel hereingekommen sind und so das Spiel schrittweise in die gegnerische Hälfte zu verlagert haben. Wir haben von Anfang an unseren Stärken gearbeitet. Ich bin hochzufrieden mit der Spielleistung heute. Wir haben dennoch zu viel zugelassen. Gleichzeitig haben wir viel herausgespielt und damit bin ich sehr zufrieden.”
Sonja Zimmermann: „Die Atmosphäre heute war einzigartig. Vor 10.000 Menschen zu spielen ist ein absoluter Traum und das hat richtig viel Spaß gemacht. Wir haben uns an die Partie langsam herangetastet, neue Systeme ausprobiert und uns im Laufe des Spiels ziemlich verbessert. Wir waren lange am Ausgleich dran und müssen uns am Ende doch mit einem 3:1 geschlagen geben. Trotzdem ist das Ergebnis vertretbar und man sieht sich immer zweimal im Leben.”
Benedetta Wenzel: „Zunächst war das ein unfassbares Spiel vor grandiosem Publikum. Wir haben alle noch nie vor so vielen Zuschauern gespielt. Das hat sehr sehr viel Spaß gemacht. Im Endeffekt kann man sagen, dass wir sehr gut dagegengehalten haben. Wir haben die Niederländerinnen oft gebrochen und extrem gut gekämpft. Vor dem Tor haben wir dann nicht so viel kreiert, wie erhofft und die Niederländerinnen nutzen ihre fünf Minuten eiskalt. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir auf die Niederlande treffen und da wird es sicherlich eine Revanche geben.”
Details zum Spiel:
Deutschland vs. Niederlande - 03.07.2022, Wagener Stadion, Amstelveen, Niederlande |
1. Viertel 0:1 – Marloes Keetels, 13. Minute |
2. Viertel Keine Tore |
3. Viertel Keine Tore |
4. Viertel 0:2 – Freeke Moes, 48. Minute 0:3 – Maria Verschoor, 50. Minute 1:3 – Nike Lorenz, 57. Minute |
Detaillierte Statistiken zu Einsatzzeiten etc. können hier gefunden werden: https://tms.fih.ch/matches/16413 |
Folgende Spielerinnen kamen für Deutschland zum Einsatz:
Nr. & Name | Verein | Alter |
(2) Kira Horn | Amsterdamsche H&BC | 27 |
(3) Amelie Wortmann | UHC Hamburg | 25 |
(4) Nike Lorenz | Rot-Weiss Köln | 25 |
(5) Seline Oruz | Düsseldorfer HC | 25 |
(8) Anne Schröder | Club an der Alster | 27 |
(9) Elisa Gräve | Düsseldorfer HC | 25 |
(11) Lena Micheel | UHC Hamburg | 24 |
(12) Charlotte Stapenhorst | Zehlendorfer Wespen | 27 |
(16) Sonja Zimmermann | Mannheimer HC | 22 |
(17) Pauline Heinz | Rüsselsheimer RK | 21 |
(20) Julia Sonntag (TW) | Rot-Weiss Köln | 30 |
(22) Cécile Pieper | HOC Gazellen Combinatie | 27 |
(24) Pia Maertens | Rot-Weiss Köln | 23 |
(25) Viktoria Huse | Club an der Alster | 26 |
(30) Hanna Granitzki | Club an der Alster | 24 |
(31) Linnea Weidemann | Berliner HC | 18 |
(35) Benedetta Wenzel | Berliner HC | 25 |