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Deutschland vs. Argentinien 2:4 n. Sh. (2:2, 1:2)

Nach Niederlage gegen Argentinien: Für die Danas geht es um Bronze bei der WM!

16. July 2022

Der große Kampf und die beste Turnierleistung wurden am Ende nicht belohnt. Deutschland verliert unter Tränen das WM-Halbfinale gegen Argentinien mit 4:2 (2:2 nach 60. Minuten) im Shootout. In einem lange Zeit engen Spiel ging die deutsche Nationalmannschaft früh durch Hanna Granitzki (1. Minute) in Führung. Argentinien schlug durch Agustina Gorzelany (14. Minute) und Agustina Albertarrio (28. Minute) zurück und führte zur Halbzeit mit 2:1. In der 44. Minute erzielte Charlotte Stapenhorst den Ausgleich. Im letzten Viertel schafften es die Danas mit etwas Glück dem argentinischen Druck stand zu halten, so dass der Shootout die Entscheidung bringen musste. Für die Danas geht es jetzt am Sonntag, 17.07. (18:30) gegen Australien um die erste WM-Medaille eines deutschen Damenhockeyteams seit 1998.

COPYRIGHT: WORLDSPORTPICS COPYRIGHT RODRIGO JARAMILLO

Ein Traumstart für Deutschland und ein umstrittener Ausgleich.

Das deutsche Team startete im Vergleich zum Viertelfinale gegen Neuseeland mit zwei Änderungen: Julia Sonntag stand im Tor und Jette Fleschütz rückte für die erkrankte Kira Horn in den Kader. Und die Danas starteten furios: Die erste Strafecke nach 23 Sekunden und es steht 1:0. Sonja Zimmermann schoss und Hanna Granitzki fälschte zum 1:0 ab. Die Argentinierinnen waren zunächst nicht beeindruckt und investierten sofort viel in das Spiel. In der 2. Minute folgte die erste große Chance Victoria Granatto scheiterte an Julia Sonntag. Anschließend sahen die Zuschauer Chancen auf beiden Seiten und ein hohes Tempo, die Danas schafften es im Spielverlauf mehr Ruhe in das Spiel zu bringen. In der 12. Minute dann eine gute Chance für die Argentinierinnen, Maria Granatto scheiterte an Julia Sonntag. Anschließend hatte Elisa Gräve eine gute Chance, setzte sich in der 13. Minute gut durch, brachte die argentinische Rückhand aber nicht auf das Tor. Eine Minute später dann der ein Aufreger für das deutsche Team: Nach einem umstrittenen Videobeweis wegen gefährlichem Spiel gab es eine Minute vor Ende des ersten Viertels erneut Strafecke für Argentinien. Und es stand 1:1. Agustina Gorzelany verwandelte unter Julia Sonntag hindurch – ein ärgerlicher Pausenstand für die Danas.

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Gute Chancen für Deutschland, Argentinien geht in Führung

Auch im zweiten Viertel startete die deutsche Mannschaft mit viel Schwung. Nach 50 Sekunden gab es Strafecke für Deutschland. Der Ball lag im Tor, aber der Abschluss von Anne Schröder wurde wegen gefährlichem Spiel abgepfiffen. Nach 19. Minuten die nächste große Chance für Deutschland: Charlotte Stapenhorst tauchte allein vor der argentinischen Torhüterin auf, scheiterte aber mit einem Chipversuch. Die Argentinierinnen wirkten zu diesem Zeitpunkt beeindruckt vom deutschen Schwung. In der 21. Minute vergab Jette Fleschütz nach guter Kombination die nächste große Chance für Deutschland. Danach spielte sich die Partie für einige Minuten zwischen den Kreisen ab, aber Argentinien fand zum Ende des 2. Viertels besser ins Spiel. In der 28. Minute lag der Ball dann im deutschen Tor. Eugenia Trinchinetti drang über rechts über die Linie vor und spitzelte die Kugel in die Mitte, Agustina Albertarrio war da und fälschte zum 2:1 ab. Ein über weite Strecken gutes zweites Viertel der Danas endete mit 1:2 für Argentinien. 

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Deutschland gleicht spät aus

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit dominierten zunächst die Defensivreihen beider Teams. Argentinien startete aggressiver und wollte einen erneuten deutschen Blitzstart vermeiden. Das Spiel beider Teams war in den Folgeminuten zu ungenau, so dass auch keine größeren Chancen herausgespielt wurden.  Die Argentinierinnen verhinderten durch konsequenteres Anlaufen, dass das deutsche Spiel sich in dieser Phase weiter entfalten konnte. In der 39. Minute tauchte Jette Fleschütz gefährlich im Strafraum der Argentinierinnen auf, Valentino Raposo kann aber erfolgreich verteidigen. Drei Minuten später gab es grüne Karte für Nike Lorenz. Eine Strafrecke von Argentinien im Anschluss konnten die Danas abwehren. Kurz vor Ende des 3. Viertels lag der Ball dann im argentinischen Tor: Elisa Gräve mit dem Pass im Kreis auf Anne Schröder, die direkt abschloß und Charlotte Stapenhorst stand richtig und staubte ab. Der perfekte Zeitpunkt für den Ausgleich. Der Spielstand: 2:2.

Das letzte Viertel startete mit deutschem Druck. Zwei gefährliche Kreissituationen brachten aber keinen Erfolg. Deutschland war jetzt wieder deutlich präsenter. Das Spiel wartete in der Folge auf den entscheidenden Punch. In der 52. Minute scheiterte Delfina Thome an Julia Sonntag. Fünf Minuten vor dem Ende der Partie erhöhten die Argentinierinnen immer mehr den Druck und versuchten das Spiel für sich zu entscheiden. In der 56. Minute gab es Strafecke für Argentinien und die Danas hatten Glück: Ein Vorteil für die Südamerikanerinnen wurde abgepfiffen und der Treffer von Argentinien zählte nicht. Drei Minuten vor Schluss gab es grüne Karte für Jette Fleschütz. Die Danas warfen jetzt alles rein, um keinen weiteren Gegentreffer zu kassieren. Zum Ende des Spiels folgten Chancen im Sekundentakt für die Südamerikanerinnen, aber die deutsche Defensive hielt.

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Shootout bringt Entscheidung für Argentinien

Der Shootout musste die Entscheidung bringen und die Argentinierinnen erwiesen sich als das glücklichere Team. Mit 4:2 n.S. gewann das Team aus Südamerika dieses großartige Halbfinale der Weltmeisterschaft am Ende. Für die deutsche Mannschaft verwandelten Anne Schröder und Sonja Zimmermann ihre Penalty´s. Den Danas war die Enttäuschung nach dieser starken Leistung anzumerken, der Blick wird sich aber schnell in Richtung des Spieles um Platz 3 gegen Australien am Sonntag, 18:30 richten.

Ablauf des Penalty Shootouts:
Deutschland gegen Argentinien:
Spielstand: 0:0 – Julieta Jankunas vergibt
Spielstand: 0:0 – Nike Lorenz vergibt
Spielstand: 0:1 – Augustina Albertarrio trifft
Spielstand: 1:1 –Anne Schröder verwandelt
Spielstand: 1:2 – Delfina Thome verwandelt
Spielstand: 1:2 – Linnea Weidemann vergibt
Spielstand: 1:3 – Agostina Alonso verwandelt
Spielstand: 2:3 – Sonja Zimmermann verwandelt
Spielstand: 2:4 – Rocio Sanchez verwandelt

Stimmen zum Spiel

Valentin Altenburg, Bundestrainer: 
„Das war heute ein riesiges Hockeyspiel. Ich habe einen sehr großen Respekt vor der fantastischen Leistung auch der argentinischen Nationalmannschaft, die heute wieder großartiges Hockey gezeigt hat. Ich bin extrem stolz auf meine Mannschaft, die gegen das gesamte Stadion, eine der vielleicht besten Damenmannschaften aller Zeiten, mutig gespielt, selber Chancen kreiert und unfassbar verteidigt hat. Kein Gegentor und auch der Rückstand hat das Team aus der Ruhe gebracht. Wir haben das ganze Spiel alles versucht auszupacken, was in unserem Repertoire ist. Es standen 18 Spielerinnen auf dem Platz, die ihre persönliche Bestleistung im Turnier abrufen konnten. Als Mannschaft haben wir unsere beste Turnierleistung abgerufen. Auch wenn es sich im Moment so anfühlt, als ob es wehtut, ist das ein ganz besonderer Moment im größten Spiel des Jahres, die beste Leistung zu bringen.”

Julia Sonntag: 
„Es ist super bitter, wir haben genau den Spielplan und die Mannschaftsleistung, die wir uns vorgenommen haben und die uns zurecht bis hierhin gebracht hat, gezeigt. Am Ende hat es nur an wenige Situationen und Glück beziehungsweise Pech gelegen, dass wir nicht in das Finale einziehen. Das müssen wir bis morgen verdauen und auf dem aufbauen, was wir heute spielerisch auf den Platz gebracht haben. Wir können sehr stolz auf die Leistung heute sein. Und dann müssen wir uns morgen das Ding holen.”

Details zum Spiel:

Deutschland vs. Argentinien
16.07.2022, Estadi Olímpic de Terrassa, Barcelona, Spanien
1. Viertel
1:0 – Hanna Granitzki, 1. Min
1:1 – Agustina Gorzelany, 14. Min. 
2. Viertel
1: 2–  Agustina Albertarrio, 27. Min. 
3. Viertel
2:2 Charlotte Stapenhorst, 44. Minute
4. Viertel
Keine Tore
Shootout
Spielstand: 0:0 – Julieta Jankunas vergibt
Spielstand: 0:0 – Nike Lorenz vergibt
Spielstand: 0:1 – Augustina Albertarrio trifft
Spielstand: 1:1 –Anne Schröder verwandelt
Spielstand: 1:2 – Delfina Thome verwandelt
Spielstand: 1:2 – Linnea Weidemann vergibt
Spielstand: 1:3 – Agostina Alonso verwandelt
Spielstand: 2:3 – Sonja Zimmermann verwandelt
Spielstand: 2:4 – Rocio Sanchez verwandelt
Detaillierte Statistiken zu Einsatzzeiten etc. können hier gefunden werden: 
https://tms.fih.ch/matches/16513

Folgende Spielerinnen kamen für Deutschland zum Einsatz: 

Nr. & NameVereinAlter
(3) Amelie WortmannUHC Hamburg25
(4) Nike Lorenz (C)Rot-Weiss Köln25
(5) Seline OruzDüsseldorfer HC25
(8) Anne SchröderClub an der Alster27
(9) Elisa GräveDüsseldorfer HC25
(11) Lena Micheel UHC Hamburg24
(12) Charlotte StapenhorstZehlendorfer Wespen27
(15) Nathalie KubalskiDüsseldorfer HC29
(16) Sonja Zimmermann Mannheimer HC22
(17) Pauline HeinzRüsselsheimer RK21
(20) Julia Sonntag (TW)Rot-Weiss Köln30
(22) Cécile PieperHOC Gazellen Combinatie27
(24) Pia Maertens Rot-Weiss Köln23
(25) Viktoria HuseClub an der Alster26
(28) Jette FleschützGroßflottbeker THGC19
(30) Hanna Granitzki Club an der Alster24
(31) Linnea WeidemannBerliner HC18
(35) Benedetta WenzelBerliner HC25

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