FIH Pro League Herren: Deutschland – Spanien 3:2 n.Sh. (1:1, 0:0)
Sieg im Shootout gegen Spanien: Honamas jetzt Tabellenführer in der FIH Pro League
27. March 2022
In der FIH Pro League der Männer empfing Deutschland am Sonntag, den 27. März Spanien. Im Sparkassenpark Mönchengladbach warteten 2.000 Fans lange auf ein Tor. Die deutsche Mannschaft dominierte das Spiel, konnte aber erst durch ein Strafeckentor in der 48. Minute von Gonzalo Peillat im letzten Viertel die Führung übernehmen. Spanien glich kurz vor Ende des Spiels zum 1:1 aus. Es folgte ein Penalty Shootout, das Deutschland mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Trotz Spielkontrolle für das deutsche Team keine Tore in der ersten Halbzeit
Das zweite Spiel an diesem Wochenende begann mit pressenden Spaniern. Deutschland wusste sich aber sofort mit langen Bällen zu helfen und nahm früh im Spiel das Zepter in die Hand. Nach vier Minuten gab es die erste Chance für die Honamas durch ein Solo auf der rechten Seite von Moritz Ludwig. Dieser fand aber keinen Abnehmer vor dem Tor. Die deutsche Mannschaft setzte die Spanier von Beginn an unter Druck und ließ keine Chancen zu. In der achten Minute glänzte Christopher Rühr mit einem Traumsolo auf der linken Seite, das mit einem Chipball über Torwart Adrian Rafi gekrönt wurde. Marc Reyne rettete den Ball aber von der Linie und verhinderte ein wunderschönes Tor. Auch nach dieser Großchance wirkten die Spanier Ideenlos und die Partie spielte sich hauptsächlich in ihrer Hälfte ab. In der 10. Minute gab es eine Strafecke für Deutschland nach einem iberischen Fußspiel im Kreis. Die Ecke wurde von Ingnacio Rodriguez, wie schon im Spiel am Samstag, von der Linie gerettet. Das erste Viertel endete mit klaren Vorteilen der Honamas - 0:0.
Durch eine tiefer stehende deutsche Mannschaft konnten die Spanier im zweiten Viertel besser ins Spiel kommen. Dennoch verteidigten die Deutschen meist gut am Mann und konnten größere Chancen verhindern. In der 19. Spielminute kam es nach einem Schlenzball zur Strafecke für Spanien. Ein erster Test für Debütanten Jean Danneberg (Mannheimer SC). Nach guter Parade bekam Martin Zwicker den Ball an den Körper. Die erneute Strafecke für Spanien wurde wieder weltklasse von Jean Danneberg gehalten. Das Team von Trainer Andre Henning erspielte sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit wieder Vorteile. Zwei Minuten vor Ende gab es noch einmal eine Strafecke, nach guter Aktion von Malte Hellwig. Der spanische Torhüter Adrian Rafi parierte aber erneut. Trotz guter Spielkontrolle musste die deutsche Mannschaft mit einem 0:0 in die Kabine.
Deutschland dominiert weiter, kann eine Führung aber nicht über die Zeit bringen
Deutschland begann die zweite Halbzeit mit einem Torwartwechsel. Jean Danneberg machte für Alexander Stadler platz. Die erste Chance der zweiten Halbzeite gehörte aber den Spaniern, die in der 33. Minute eine Strafecke, nach Foul von Paul Dösch, verzeichnen konnten. Der Eingewechselte Alexander Stadler konnte mit Hilfe von Mathias Müller den Ball vor der Linie klären. Spanien stand anschließend etwas tiefer und ließ den Honamas mehr Platz und Raum im Aufbau. Wegen nicht Einhaltens der fünf Meter Abstandsregel gab es in der 39. Minute wieder eine Strafecke für Deutschland. Auch diese konnte Peillat nicht verwerten. Im nächsten Angriff setzte sich Niklas Wellen mit viel Tempo im Mittelfeld durch und fand am Kreisrand Moritz Trompertz, der nur noch Adrian Rafi vor sich hatte. Aber auch er verfehlte. Die deutsche Mannschaft biss sich jetzt die Zähne an dem spanischen Torhüter Rafi aus. Ein Tor für Deutschland wäre eigentlich längst überfällig gewesen.
Das letzte Viertel begann ähnlich wie die Viertel zuvor. Deutschland machte das Spiel. Dennoch gab es Chancen auf beiden Seiten. In der 48. Minute gab es nach umstrittener Aktion eine Strafecke für die Honamas. Wieder trat Gonzalo Peillat an und erlöste die Deutschen. Der abgefälschte Ball schlug rechts unten im Tor ein. 1:0 für die Honamas und das zweite Tor im zweiten Spiel für Peillat. Nach dem Tor ähnelte der Spielverlauf dem vom Samstag. Die Spanier erhöhten den Druck und wurden gefährlich. In der 54. Spielminute mussten die Honamas zwei Minuten in Unterzahl überstehen. Christopher Rühr sah die grüne Karte. Das Team verteidigte aber souverän und konnte die Null, auch mit einem Mann weniger, halten. Das Spiel blieb weiter spannend und wurde hitziger. Deutschland verteidigte das eigene Tor tief, konnte eine Strafecke, trotz Videobeweises, eine Minute vor Schluss aber nicht verhindern. Stadler parierte die Ecke, die mittig aufs Tor kam, konnte gegen den Nachschuss von José Basterra aber nichts machen. Deutschland wurde für eine schlechte Chancenverwertung bestraft und es stand 1:1. Wenige Sekunden vor Schluss gab es noch eine Riesenchance für die Deutschen, die sie aber vergaben. Was für ein letztes Viertel mit bitterem Ausgang, aus Sicht der Honamas. Es ging ins Penalty Shootout.
Wir sind übergangsweise Tabellenführer, eine Situation, die wir vorher noch nie hatten. Das spricht dafür, dass wir auf dem Ergebnisweg sehr gut unterwegs sind. Und die Position an der Sonne genießt man natürlich auch mal für den Moment
Andrè Henning, Bundestrainer
Stadler sichert Deutschland den Sieg
Fünf Schützen in Rot, fünf schützen in Weiß. Die Spanier begannen das Penalty Shootout mit ihrem Kapitän Alvaro Iglesias, der die Kugel mit der argentinischen Rückhand über die Linie schob. Niklas Wellen traf für Deutschland, gefolgt von Xavier Gispert, der nun wieder für die Spanier erhöhte. Raphael Hartkopf glich anschließend für Deutschland aus. Was nun folgte, waren zwei gehaltene Penalties von Alexander Stadtler. Für Deutschland traf Thies Prinz. Der erste Matchball konnte von Malte Hellwig nicht im Tor untergebracht werden. Alexander Stadtler parierte aber auch den letzten Penalty von Spanien und sicherte den Honamas so den zweiten Sieg an diesem Wochenende.
Mit dem Sieg im Shootout gegen Spanien übernimmt das deutsche Team vorübergehend die Führung in der Tabelle der FIH Pro League vor Indien. Die deutschen Herren haben nach 8 Spielen 17 Punkte gesammelt, haben aber zwei Spiele mehr absolviert als die Niederlande auch die Argentinier. Die nächsten Spiele des Teams von André Henning in der FIH Pro League finden am 4. und 5. Mai in Mönchengladbach statt.
Stimmen zum Spiel:
Andre Hennig, Bundestrainer
„Grundsätzlich sind wir mit der starken Bilanz sehr zufrieden. Fünf von möglichen sechs Punkten und, wenn man das letzte Spiel als Sieg werten darf, der sechste Sieg in Folge. Wir sind auf einem guten Weg. Unbefriedigend ist es, dass wir heute nicht in der regulären Spielzeit den Sieg holen konnten, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. Insbesondere in der zweiten Halbzeit konnten wir den Sack nicht zumachen. Wir haben viele Ecken vergeben. Daran müssen wir weiterarbeiten, sodass die Quote besser wird. Wir hatten viel Kontrolle über das Spiel und waren so viel besser, dass das Spiel eigentlich mit drei oder vier Toren Unterschied hätte entschieden werden müssen. Der Fehler, der kurz vor Schluss zur Ecke führte, kann passieren. Letztendlich haben wir uns über die Woche strategisch großartig entwickelt und viele Spieler eingesetzt. Der Kader ist sehr breit. Wir sind übergangsweise Tabellenführer, eine Situation, die wir vorher noch nie hatten. Das spricht dafür, dass wir auf dem Ergebnisweg sehr gut unterwegs sind. Und die Position an der Sonne genießt man natürlich auch mal für den Moment.”
Moritz Ludwig
“Wir waren dominant, sind gut in das Spiel gekommen und hatten viele Ballgewinne in unserer Raumdeckung. Der letzte Pass hat nicht immer gestimmt, weshalb wir spät erst das 1:0 schießen können. Hinzu kam, dass wir einige Ecken nicht verwandeln konnten, weshalb es am Ende knapp wird und wir auch den Ausgleich noch bekommen, das war bitter. Grundsätzlich waren wir die dominantere Mannschaft.
Moritz Trompertz
„Ich würde sagen, dass es ein durchwachsenes Spiel war. Am Anfang hatten wir viele Großchancen und auch Ecken, die haben wir leider nicht genutzt. Am Ende wurden wir für einige Nachlässigkeiten bestraft. Wir haben in der Schlussphase besser gespielt als gestern, dann aber trotzdem ein Tor zu viel bekommen. Alles in allem würde ich sagen, war ein es gutes Wochenende, wobei wir den Anspruch haben müssen, Spanien klarer auf Distanz zu halten. Wir müssen Spanien 60 Minuten dominieren, wenn man zur absoluten Weltspitze zu gehören. Es gibt noch Einiges zu tun, dennoch ein Schritt in die richtige Richtung.
Details zum Spiel:
Deutschland vs. Spanien 27.03.2022, SparkassenPark Mönchengladbach, 2.000 Zuschauer*innen |
1. Viertel |
2. Viertel Keine Tore |
3. Viertel Keine Tore |
4. Viertel 1:0 – Gonzalo Peillat (PC), 48. Min 1:1 – José Basterra, 60. Min. |
Shootout (erfolgreiche Schützen) 0:1 – Alvaro Íglesias |
Strafecken: Deutschland 7 (1 Tor) / Spanien 4 (1 Tor) Torschüsse Detaillierte Statistiken zu Einsatzzeiten etc. können gefunden werden unter: https://www.fihproleague.com/matchdetails/15276 |
Folgende Spieler kamen für Deutschland zum Einsatz:
1 | Alexander Stadler (TW) | TSV Mannheim | 1999 |
2 | Mathias Müller | Hamburger Polo Club | 1992 |
3 | Mats Grambusch (C) | Rot-Weiss Köln | 1992 |
5 | Linus Müller | Mannheimer HC | 1999 |
7 | Jonas Gomoll | Berliner HC | 1993 |
9 | Niklas Wellen | Pinoké Amstelveen | 1994 |
10 | Thies Ole Prinz | Rot-Weiss Köln | 1998 |
17 | Christopher Rühr | Rot-Weiss Köln | 1993 |
19 | Justus Weigand | Mannheimer HC | 2000 |
20 | Martin Zwicker | Berliner HC | 1987 |
27 | Timur Oruz | Rot-Weiss Köln | 1994 |
31 | Malte Hellwig | Uhlenhorst Mülheim | 1997 |
33 | Moritz Trompertz | Rot-Weiss Köln | 1995 |
34 | Raphael Hartkopf | Mannheimer HC | 1998 |
44 | Moritz Ludwig | Uhlenhorst Mülheim | 2001 |
50 | Tom Grambusch | Rot-Weiss Köln | 1995 |
74 | Jean Danneberg (TW) | Mannheimer HC | 2002 |
92 | Gonzalo Peillat | Mannheimer HC | 1992 |