Stimmen von der Presse-Konferenz der deutschen Teams
„Ein internationales Heimturnier ist für uns alle etwas ganz Großes"
15. August 2023
Nike Lorenz, Mats Grambusch, André Henning, Valentin Altenburg und Martin Schultze standen heute – wenige Tage vor den Hockey-Europameisterschaften 2023 – in einer digitalen Pressekonferenz Frage und Antwort. Wir haben die wichtigsten Statements zusammengefasst und geben euch auch sonst einen Überblick, was die Teams kurz vor dem EM-Start zur Erwartungshaltung, den Zielen und dem Heimpublikum zu sagen haben.
Martin Schultze, Sportdirektor DHB
Zum Status der EM-Vorbereitungen:
„Es ist noch nicht alles final, final vorbereitet. Im Hockeypark passiert in diesem Moment sehr viel und es sind viele Leute vor Ort. Zeitlich liegen wir voll im Plan und es ist phänomenal, wie der Hockeypark aussieht. Ich denke, wir können uns auf eine tolle Heim-EM freuen."
Zur besonderen Situation der Doppel-EM im eigenen Land:
„Für uns ist es eine sehr besondere Thematik, unsere beiden Mannschaften zu Hause zu präsentieren. Mit “HOCKEY x MUSIC” sind wir einen alternativen Weg gegangen, um ein breites Publikum anzusprechen und den Zuschauern eine Menge zu bieten. Insgesamt sind wir mit dem Vorverkauf sehr zufrieden, es sind so viele Tickets im Vorverkauf verkauft worden wie noch nie. Wirtschaftlich sind wir mit der EM auf einem sehr guten Weg."
Nike Lorenz, Kapitänin der Damen-Nationalmannschaft
Zu ihrem Weg vom Ballkind bei der EM 2011 auf den Platz 2023
„Das heißt für mich, dass ich meinen Weg gegangen bin. Damals war ich nur ein großer Hockey-Fan und habe nicht wirklich daran gedacht, dass ich eines Tages im HockeyPark spielen werde. Jetzt bedeutet es natürlich, dass ich im Hockey ganz oben angekommen bin. Ein internationales Heimturnier ist für uns alle etwas ganz Großes. Das hat man nicht oft in seiner Karriere und wir freuen uns alle sehr darauf. Nach den Corona-Jahren ist es umso schöner, seine Familie und Freunde ganz nah bei sich zu haben und das wird uns sicher einen Push geben."
Mats Grambusch, Kapitän der Herren-Nationalmannschaft
Zum Klassiker gegen die Niederlande in der EM-Vorrunde
„Wir freuen uns auf das Turnier und haben zunächst Wales vor der Brust, da müssen wir drei Punkte holen, bevor wir uns auf die Niederlande vorbereiten. Es macht immer Spaß, gegen die Niederlande zu spielen. Es ist eine wahnsinnig gute Truppe, die viel nach vorne spielt, nicht nur mauert und hinten im eigenen Viertel auf die Gegner wartet, sondern aggressiv ins Pressing geht und eine knackige Manndeckung spielt. Das wird sicherlich ein offener Schlagabtausch. Das Spiel ist natürlich auch aufgrund der Historie besonders. Hier trafen bereits viele große Namen und Spieler aufeinander. Wer der Favorit auf den Gruppensieg ist, ist eine schwierige Frage. Ich glaube, dass, wenn man bei einer Heim-EM als Weltmeister startet, der 1. Platz das Ziel sein soll."
Valentin Altenburg, Bundestrainer Damen
Zu den Gruppengegnern der Damen-Mannschaft
"Ich freue mich immer auf diese Spiele, weil sie uns ein Feedback geben, ob wir technisch auf dem richtigen Niveau sind. Wenn nicht, können uns diese Mannschaften immer sehr gefährlich werden. Es ist für uns immer hilfreich, solche Mannschaften in der Gruppenphase zu haben, um unser Spiel auf das höchste Niveau zu bringen. Wir werden darauf vorbereitet sein, auch physisch zu agieren und gutes Hockey zu spielen, um sie in der Defensive ordentlich zu fordern, denn ohne unser Agieren werden sie nichts zulassen."
Die Erwartungshaltung an die EM
„Ich spüre in den letzten Wochen eine sehr große Begeisterung in der Hockey-Community. Egal mit wem man spricht, alle haben Tickets und freuen sich auf Mönchengladbach. Die Testspiele vor großer Kulisse haben sich toll angefühlt und man hat das Gefühl, dass sich da etwas aufbaut. Da hat der Verband ganze Arbeit geleistet! Ich glaube, dass wir als Ausrichter dieses Turniers so gut wie noch nie vorbereitet sind und eine Veranstaltung erleben werden, wie es sie noch nie gegeben hat. Wenn es nach mir geht, kann es sofort losgehen. Ich habe nur positive Gefühle, wenn es um die heiße Phase geht. Wir sind gut vorbereitet."
André Henning, Bundestrainer Herren
Zum Kader
„Bei uns sieht es sehr gut aus. Wir sind gut angekommen und hatten gestern bereits ersten Kontakt zum Boden im Stadion, das hat uns viel Freude bereitet. Wir haben am Donnerstag noch ein verkürztes Testspiel gegen England und heute eine verschärfte Trainingseinheit und werden alles darauf ausrichten, dass wir am Samstag gegen Wales vor voller Hütte optimal vorbereitet sind.”
Zur Zielsetzung und der Erwartungshaltung Europameister zu werden
„Wir haben unsere Ziele intern noch nicht final besprochen. Ich gebe kein Ergebnis-Ziel vor, das ist etwas, was aus der Mannschaft herauskommen muss. Nur dann wird das Ziel mit maximalem Glaube, Selbstvertrauen und Mut getragen. Ich habe aber wahrgenommen, dass die Mannschaft, wie bereits schon vor der WM gesagt hat, dass wenn wir zu solch einem Turnier fahren, wir es auch gewinnen möchten. Wir haben Vertrauen in unsere eigenen Stärken und Qualitäten. Gleichzeitig ist es ein extrem herausforderndes Turnier mit einem engen Feld an der Spitze, da kann eine Menge passieren.”
Niklas Wellen
Zu den Gruppengegnern
„Gefährlich, aber absolut machbar. Im Vergleich zur anderen Gruppe haben wir die etwas leichtere. Die Niederlande ist aber klarer Mitfavorit auf den Titel, es ist ein unglaublich starkes Team und sie haben die Pro-League gewonnen. Die werden mit einem guten Gefühl anreisen. Ich sehe Wales als klar schwächstes Team, die muss man schlagen, wenn man den Anspruch hat, Europameister zu werden. Frankreich ist ein sehr unangenehm zu spielendes Team, das sich immer weiterentwickelt hat. Das klare Ziel ist, in das Halbfinale einzuziehen.“
Julia Sonntag
Zu ihren persönlichen Zielen
„Ich persönlich hatte in letzter Zeit die Möglichkeit, zwei Europameisterschaften zu spielen, bei denen wir beide Male Vize-Europameisterinnen geworden sind. Das ist ein gutes Ergebnis, aber es kribbelt einem schon in den Fingern und man will im Finale stehen und gewinnen. Das ist es, was bei mir immer ein bisschen mitschwingt. Ich kenne die Position auf der einen Seite und möchte jetzt auch die andere Seite kennenlernen.“
Lukas Windfeder
Zum heimischen Publikum
„Wir hatten in letzter Zeit häufig das Erlebnis, ein Stadion gegen uns zu haben. Jetzt haben wir vielleicht zum ersten Mal das Privileg, ein Stadion für uns zu haben und eine fantastische Stimmung auf die Ränge zu bringen, darauf freue ich mich ganz besonders.“
Lena Micheel
Zur Erwartungshaltung in Richtung Heim-EM
„Ich würde sagen, das beflügelt erst einmal. Ich empfinde das nicht als negativen Druck oder Erwartungshaltung von außen. Vielmehr ist es ein wahnsinniges Privileg, wenn man sich das volle Stadion vorstellt, das uns in Mönchengladbach erwartet. Zuletzt konnten wir einige Testspiele vor heimischem Publikum absolvieren. Das Feedback, das wir dort bekommen haben, war der absolute Hammer und darauf freut man sich einfach.“