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U18/U16 Nationalmannschaften

U18/U16-Nationalteams: Ein Turniersieg und drei zweite Plätze an Ostern

03. April 2024

Mit einem Turniersieg der Männlichen U16 und drei zweiten Plätzen für die Männliche U18 und die beiden weiblichen U18- und U16-Teams endeten aus deutscher Sicht die internationalen Osterturniere, die für alle den Wettkampfstart in die Saison 2024 bedeuteten. Dreimal ging Platz eins an die Vertretungen der Niederlande. Im polnischen Walcz schlugen die deutschen U16-Jungen im Finale Belgien mit 4:1, im tschechischen Hradec Králové ging das Endspiel für die weibliche U16 mit 3:4 gegen den holländischen Gegner verloren. Mit 3:5 verloren die deutschen U18-Jungen in Wiesbaden das zum entscheidenden Duell gewordene Aufeinandertreffen mit den Niederländern. Lediglich die Weibliche U18 hatte in Wiesbaden schon vor ihrem letzten Spiel keine Chance mehr auf den ersten Platz, sicherte sich zumindest aber noch Rang zwei.

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Männliche U16: Start-Ziel-Sieg

Das deutsche MU16-Team in Walcz. Von links, hinten: Mark Corominas, Tobias Jordan (Co-Trainer), Yannik Oswald, Max Glander, Lasse Duncker, Oskar Gomes, Theo Belhustede, Len Schneider, Caius Warweg, Marian Hagemann (Athletiktrainer), Lennard Böttcher (Physio), Zafer Kir (Bundestrainer), Sascha Overschmidt (Teammanager); Mitte: Julius Stauder, Benedikt Huber, Leo Hess, Felix Reusch, Mirko Free, Hellwardt de Boer, Ben Möltgen, Carl Möltgen; sitzend: Philipp Zons, Leo Faulenbach.

Einen Start-Ziel-Sieg gab es für die deutsche Mannschaft beim Acht-Nationen-Turnier im polnischen Walcz. Das neu formierte Team von Bundesztrainer Zafer Kir ging in allen ihren vier Auftritten als Gewinner hervor. Es begann am Karfreitag mit einem 6:2 (3:1) über Österreich. Für sieben Akteure war es ein ganz besonderes Spiel, nämlich ihr Debüt im Nationaltrikot. „Nach einer langen und anstrengenden Anreise war es eine gewisse Herausforderung, ordentlich ins Turnier zu starten. Aber das ist uns insgesamt gelungen. Da war gutes Kombinationsspiel ebenso dabei wie das ein oder andere schöne Tor“, zeigte sich Zafer Kir zuifrieden. Yannik Oswald (E, 4.), Oskar Gomes (5.), Julius Stauder (10./48.), Mirko Free (58.) und Carl Möltgen (59.) schossen die Treffer, Österreich konnte zum 1:3 und 2:6 verkürzen.

Es folgte am Samstag ein 5:3 (3:2) gegen Spanien. „Wir hatten es mit einer typischen spanischen Mannschaft zu tun: technisch sehr stark mit feinem Kombinationsspiel und quirligen Aktionen. Aber wir haben uns da gut behauptet, waren vor allem im individuellen Abwehrverhalten richtig stark. Hieraus sind viele Kontersituationen und auch Tore entstanden. Auch die mannschaftliche Geschlossenheit war sehr gut. Da wurde sich richtig stark gegenseitig unterstützt. Nach dem dritten Gegentor haben wir mit gutem Risikomanagement das Resultat sehr clever verwaltet“, sah der Bundestrainer auch diese Herausforderung gemeistert. Leo Hess (13.), Yannik Oswald (E, 15./7m, 32.), Mark Corominas (24.) und Felix Reusch (36.) schossen die Tore. Spanien hatte 1:0 geführt, zum 2:2 ausgeglichen und das letzte Tor geschossen.

Der schwächste Gruppengegner war das polnische U16-Team. Entsprechend deutlich wu8rde das Resultat: 11:0 (4:0) hieß es am Ende, wozu Lasse Duncker (6./15.), Yannik Oswald (E, 11./ 7m, 32.), Carl Möltgen (27./41.), Max Glander (36.), Julius Stauder (38.), Len Schneider(47.), Mirko Free (57.) und Oskar Gomes (58.) dier Treffer beisteuerten.

Im Endspiel wartete dann Belgien als Tabellenerster der anderen Gruppe vor Irland, Polen U18 und Tschechien. In einem ziemlich ausgeglichenen Match setzte sich Deutschland nach Toren von Julius Stauder (7m, 9./50.), Mirko Free (39.) und Oskar Gomes (60.) mit 4:1 (1:0) durch.

„Das war zum Abschluss noch einmal ein richtig starker Gegner, der uns in unserer Entwicklung auch gutgetan hat. Das Ergebnis ist für den Spielverlauf eigentlich ein wenig zu klar, zeigt aber auch unsere Effektivität vorne und unsere gute Verteidigung hinten. Gegen die bekannte belgische Raumdeckung haben wir viel und mutig durch die Schnittstellen gespielt. Dass es dabei auch mal Ballverluste und Konter gibt, muss man einkalkulieren. Aber mir hat die Risikobereitschaft meiner Mannschaft gut gefallen, es braucht dann halt auch eine Topverteidigung. Und die hatten wir“, kommentierte Zafer Kir das Finale.

Dass es „insgesamt noch viel Luft nach oben“ gibt, ist für den Bundestrainer auch angesichts des frühen Zeitpunktes in der Saison nicht überraschend. „Wir wollen möglichst viele Spieler ins System reinholen und entwickeln. Da hat ja auch die parallel laufende U15-Maßnahme geholfen. Die Jungs, die hier in Walcz dabei waren, haben das alle gut gemacht, auch die Länderspielneulinge.“ Bis hin zum Sommerturnier im Juli in England soll der Entwicklungsgedanke im Vordergrund stehen. „Erst beim Turnier in Canterbury wollen wir dann mehr auf das Ergebnis schauen“, plant Zafer Kir.  

Weibliche U16: Beste Leistung im Finale

Die deutsche WU16 in Tschechien. Von links, hinten: Chiara Baumann (Ärztin), Marc Herbert (Co-Trainer), Pindi Sievers (Co-Trainerin), Lotta Schmidt, Johannna Warnecke, Mia Brennecke, Birthe Reitemeier, Lily Ekine, Marie Buddenberg, Ella Förtsch, Nelli Zeitler, Lene Böhme, Marion Büffor (Teammanagerin), Jan Henseler (Bundestrainer), Anna Strobel (Physio); vorne: Emma Dieszbrock, Charlotte Rehmet, Mai Steinebach, Pina Baumeister, Maja Schröder, Philippa Wulf, Franziska Pabsch, Rosa Kunze, Nelly Ommert.

Beim Vier-Nationen-Turnier im tschechischen Hradec Králové bekamen die deutschen U16-Mädchen den mutmaßlich stärksten Gegner gleich am ersten Hauptrundenspieltag serviert: die Niederlande. Das Oranje-Team konnte an Karfreitag nach Toren von Charlotte Rehmet(14.), Rosa Kunze (17.) und Mia Brennecke (55.) mit 3:1 (2:0) bezwungen werden. „Ich hoffe, dass wir das gute holländische Team am Montag im Finale wiedersehen“, hatte Bundestrainer Jan Henseler mit dem Startsieg („sehr guter erster Auftritt von uns“) gleich eine Hoffnung verbunden, die dann auch eintraf.

Das neu formierte deutsche Team mit immerhin zwölf Länderspiel-Debütantinnen hatte anschließend keine Probleme mit den deutlich schwächeren Teams von Tschechien und Schottland. Gegen die Gastgeberformation gab es am Samstag ein 10:0 (4:0) nach Toren von Pina Baumeister (E, 4./E, 26.), Emma Dieszbrock (15.), Mai Steinebach (20./65.), Charlotte Rehmet (33.), Rosa Kunze (45.), Franziska Pabsch (E, 53./ E, 67.) und Mia Brennecke (E,59.). Gespielt wurde über 4x17,5 Minuten, ohne Zeitstopp bei Ecken.

Auch Schottland wurde am Sonntag trotz größerer Gegenwehr kein unlösbares Problem. Nach Toren von Mai Steinebach (16.), Birthe Reitemeier (E, 27.), Rosa Kunze (37./ E, 66.), Franziska Pabsch (E, 46.) und Lene Böhne (64.) hieß es am Ende 6:0 (2:0).

Die Niederlande erwartungsgemäß ebenfalls gegen die beiden schwächeren Gegner gewann, kam es zum Finalduell am Ostermontag. Dort konnten sich die Holländerinnen für die Auftaktniederlage revanchieren und mit einem 4:3 (1:2) den Turniersieg sichern. Die holländische Führung (22.) drehten Lene Böhne (28.) und Mia Brennecke (34.) zu einer deutschen 2:1-Pausenführung um. Es folgte dann wieder zwei gegnerische Treffer (58./64.), ehe Rosa Kunze (68.) zum 3:3 ausglich. Mit einer Strafecke, Sekunden vor Schluss verhängt, kam die Niederlande dann zum 4:3-Siegtreffer.

„Das war natürlich ein hartes Ende für uns. Aber ich ziehe meinen Hut vor den Mädels, welche Leistung sie zum so frühen Zeitpunkt der Saison und im vierten Spiel in vier Tagen gezeigt haben. Das war eine richtig gute Energieleistung. Der Gegentreffer zum 2:2 war ein Nackenschlag, da haben wir uns nicht so schnell gefangen, aber nach dem 2:3 noch einmal alles reingelegt und den Ausgleich gemacht“, war Jan Henseler natürlich nicht mit dem Resultat, aber mit dem Auftritt insgesamt zufrieden. „Wir haben unsere beste Turnierleistung heute gebracht, aber auch die Niederländerinnen“, hatte der Bundestrainer „ein richtig gutes Spiel“ gesehen.

„Es war ein richtig gutes Turnier von den Mädels“, so der Bundestrainer, der auch die Gastfreundschaft des tschechischen Gastgebers („tolles Turnier, sehr liebevolle Ausrichtung“) hervorhob.

Weibliche U18: Den stärksten Gegner zuerst

Das deutsche WU18-Team in Wiesbaden. Von links, hinten: Michaela Scheibe (Teammanagerin), Lucas Lampe (Co-Trainer), Corinna Zerbs (Bundestrainerin), Franziska Hagen, Alexine Matthysen, Clara Gulewitsch, Carla Hartmaring, Amina Aufenacker, Carlotta Koch, Johanna Hachenberg, Jessica Schwarz, Sophie Völkel, Simon Lentz (Physio), Felix Fischer (Co-Trainer), Bennett Stolze (Co-Trainer); vorne: Maxi Green, Victoria Käske, Annika Schönhoff, Charlotte Ritter, Madita Niebuhr, Marisa Fahning, Laura Schubert, Johanna Franz, Tessa Schultze Enden, Sarah Gehring, Pauline Schmidt.

Ohne Endspiel wurde beim Vier-Nationen-Turnier der U18-Mannschaften in Wiesbaden verfahren, dafür startete man auf der Anlage des WTHC auch erst am Ostersamstag ins Geschehen. Für die Weibliche U18 hatte der Spielplan mit den Niederlanden gleich die dicksten Brocken parat. Diew Partie wurde dann auch mit 1:3 (0:2) verloren. Den Treffern des Oranje-Teams (26.(/27./34.) hatte Deutschland erst kurz vor Schluss das Tor von Jessica Schwarz (59.) entgegenzusetzen. „Im Zweikampfverhalten hatten wir noch nicht die Härte und Disziplin, da war uns der Gegner einen Schritt voraus. Das sah bei uns noch ziemlich nach Jugendhockeys aus. Dennoch hatten wir die Chance zur Führung. Den holländischen Doppelschlag haben wir meines Erachtens gut weggesteckt, hatten auch gute Aktionen und gute Spielzüge. Aber in der Breite war der holländische Sieg schon verdient“, kommentierte die neue Bundestrainerin Corinna Zerbs die Partie, bei der es mit Amina Aufenacker und Tessa Schultze Enden zwei echte Länderspiel-Neulinge neben einigen U18-Debütantinnen gab. 

Am Sonntag wurde Schottland mit 5:2 (4:1) bezwungen. „Wir haben heute zwei, drei Schritte nach vorn gemacht“, freute sich Corinna Zerbs nicht nur über das Ergebnis, für das Madita Niebuhr (2.), Jessica Schwarz (7m, 15.), Annika Schönhoff (26.), Marisa Fahning (E, 28.) und Amina Aufenacker (56.) mit ihren Toren sorgten. „Wir haben gute Schlüsse gezogen aus dem ersten Spiel und konnten uns deutlich steigern, dabei auch im System einiges ausprobieren“, so die Bundestrainerin.

Bei typisch „englischem Wetter“, nämlich empfindlicher Kühle und Dauerregen, gab es am Ostermontag noch ein 1:1 (0:1) gegen England. Die Britinnen waren viel schneller auf Betriebstemperatur und nutzte einen deutschen Ballverlust gleich zum Führungstreffer (2). Erst ab dem zweiten Viertel kam die DHB-Auswahl besser ins Spiel und glich nach der Pause durch Amina Aufenacker (38.) aus. Das Unentschieden reichte, um Platz zwei hinter dem souveränen Turniersieger Niederlande zu sichern. „Die erste Halbzeit haben wir wirklich verschlafen, sind gar nicht in die Zweikämpfe reingekommen. Wir haben dann etwas umgestellt, sind auch zu ein paar Chancen und zum Ausgleich gekommen. Wir haben viel probiert, sind aber oft an der guten englischen Torhüterin gescheitert, jedoch auch in einige Konter gelaufen“, sah die Bundestrainerin den Spielverlauf. 

Am Dienstag folgte, außerhalb des Turnierrahmens, noch ein zweites Länderspiel gegen England, das die deutsche Mannschaft nach Toren von Alexine Matthysen und Johanna Hachenberg mit 2:1 (1:1) für sich entscheiden konnte.

Männliche U18: Noch nicht auf Holland-Niveau

Das deutsche MU18-Team in Wiesbaden. Von links, hinten: Patrick Hablawetz (Arzt), Paul Koch (Bundestrainer), Tobias Herre (Co-Trainer), Bennet Ness, Jost von Below, Felix Glander, Lenn Hoffmann, William Sanda, Ferdinand Steinebach, Linus Neuhaus, Carl von Strantz, Christopher Monschau, Julian Lange (Physio), Moritz Schmidt-Opper (Co-Trainer), Kira Bachmann (Teammanagerin); vorne: Phil Oberländer (TW), Noah Lund, John Dammertz, Hans Reissinger, Linus Frankhof, Mathis Koppenhöfer, Timo Schreiner, Mika Böttger, Florian Hahn, Nicolaus Hansen, Luis Geisler Fernandez (TW)

Eine andere Reihenfolge im Schwierigkeitsgrad der Gegner hatten in Wiesbaden die deutschen U18-Jungen. Sie konnten sich in ihren ersten beiden Spielen gegen Schottland und Irland auf das zu erwartende „Endspiel“ gegen die Niederlande vorbereiten. Von der Dramaturgie verlief es dann tatsächlich so.

Zum Auftakt am Samstag gab es einen 7:0 (2:0)-Sieg über Schottland „Wir haben uns von Minute zu Minute gesteigert, immer besser in unsere Strukturen gefunden“, freute sich der neue U18-Bundestrainer Paul Koch über die positive Entwicklung. Die Tore schossen Hans Reissinger (E, 23.), Linus Neuhaus (27./ E, 52.), William Sanda (E, 33./43./46.) und Mika Böttger (44.). „Es war, wie in der neuen Konstellation zu erwarten, anfangs schwer. Aber wir haben uns gesteigert und die Sache zum Ende hin konsequent durchgezogen“, so Koch.

Es folgte am Sonntag ein 7:0 (3:0) gegen Irland. Felix Glander (E, 8.), John Dammertz (19.), 3:0 William Sanda (21./47.), Ferdinand Steinebach (7m, 41.) und Noah Lund (47./E, 48.) schossen die Tore. „Wir wollten heute zwei Ausrufezeichen setzen. Zum einen in unserer Entwicklung die nächsten Schritte machen, individuell wie auch als Team; außerdem wollten wir wieder ein ordentliches Ergebnis erzielen. Das erste Ziel haben wir nur bedingt erreicht, denn es waren längere Phasen dabei, wo die Konsequenz gefehlt hat, vor allem im dritten Viertel. Vom Resultat her hat es gepasst, denn wir sind ja nach der Schwächephase wieder zurück in die Spur gekommen“, kommentierte der Bundestrainer.

Das zum Endspiel um den Turniersieg gewordene Duell zwischen Niederlande und Deutschland verlor die deutsche Mannschaft am Montag dann überraschend deutlich. Nach zwischenzeitlichem 0:5-Rückstand hieß es am Ende 3:5. „Das Ergebnis geht völlig in Ordnung“, musste Paul Koch einräumen. Erst mit drei verwandelten Ecken von Noah Lund (44.) und Felix Glander (51./56.) konnte Deutschland das Resultat noch etwas freundlicher gestalten.

„Wir waren über drei Viertel des Spiels nicht bereit und fähig, das Niveau, das der Gegner zu diesem Zeitpunkt der Saison auf die Platte gebracht hat, zu erbringen. Im letzten Viertel haben wir es dann geschafft, uns an dieses Niveau anzupassen und sogar noch einen draufzusetzen, weshalb wir dann auch unsere Tore geschossen haben. Wir hätten natürlich deutlich früher einen solchen Brustlöser gebraucht, um besser ins Spiel zu finden“, dachte Paul Koch vor allem an den vergebenen Siebenmeter (3.) oder die am leeren Kasten vorbeigesetzte Großchance gleich zu Beginn der zweiten Hälfte. „Das Spiel an sich zeigt uns glasklar auf, auf welches Niveau wir noch kommen müssen, damit wir mit den Topteams, zu denen Niederlande ganz klar gehört, mitgehen können. Wir werden weiter unsere Arbeit machen, die Jungs in ihren Clubs in den nächsten Wochen Spielpraxis sammeln. Und dann treffen wir uns wieder im Mai zu den nächsten Maßnahmen, damit wir es schaffen, beim Sommerturnier im Juli die ganze Zeit über dieses Niveau mitgehen zu können“, steckte der Bundestrainer die Ziele bis hin zum Saisonhöhepunkt 2024 ab.

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