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Herren-Finale von Tokio: Belgien bezwingt Australien erst im Penalty-Shootout

Belgien erstmals Hockey-Olympiasieger

05. August 2021

Die "Red Lions", wie das belgische Herren-Nationalteam in seiner Heimat genannt wird, haben am Donnerstag olympische Geschichte geschrieben. Es gelang ihnen nicht nur die Premiere eines Penalty-Shootouts in einem olympischen Finale zu gewinnen, sondern damit überhaupt den ersten Olympiasieg der Verbandsgeschichte zu holen.

Held in diesem Shootout wurde ein Spieler des Bundesligisten Rot-Weiss Köln. Torhüter Vincent Vanasch hielt drei von fünf australischen Penaltys, ehe ihn eine jubelnde Traube von Mitspielern begrub. Dabei durfte er das Gefühl, die so lange ersehnte Goldmedaille für sein Team zu sichern, gleich doppelt erleben. Bei ersten Versuch gegen Jacob Whetton nahmen die Australier noch den Videobeweis. Und da kam ein Deutscher ins Spiel, denn Benjamin Göntgen wurde durch seine insgesamt erstklassige Turnierleistung bei seiner Olympia-Premiere damit belohnt, im Finale als Video-Umpire eingesetzt zu werden. Eine knifflige Entscheidung für Göntgen, denn man sah im Video zwar eine leichte Berührung von Vanaschs Schläger an Whettons Knöchel, bevor der aus der Drehung gegen den Außenpfosten drosch, aber konnte schwer erkennen, inwieweit diese Berührung den Australier beeinflusste. Göntgen entschied salomonisch: "Ein unabsichtliches Foul, daher kein Siebenmeter, sondern eine Wiederholung des Penaltys". Und den schnappte sich Vanasch dann erneut.

Zuvor war das Spiel - nicht sondelich reich an Höhepunkten, aber voller Tempo und Klasse - hin und hergewogt. Die Australier hatten im ersten Viertel offensiv noch leichte Vorteile. Da musste Vanasch schon zweimal retten. Das zweite Viertel gehörte dann klar den Belgiern, inklusive einer Doppel-Eckenchance für ihren Strafecken-Spezialisten Alexander Hendrickx. Doch es dauerte bis nach der Halbzeit, ehe Florent van Aubel mit einem feinen technischen Kabinettstückchen das 1:0 für Belgien erzielte, als er einen Querball vor Tor über Charters Schläger lupfte und Volley ins Netz verlängerte (32.). Belgien wirkte danach sehr solide, ließ wenig gegen die "Kookaburras" zu, die aber auch nicht zu viel riskierten, um die konterstarken Gegner nicht zu einer Vorentscheidung einzuladen.

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