Indien kann Favoritenrolle bei der Asian Champions Trophy nicht gerecht werden
Ein Lebenszeichen von Koreas Herren
28. December 2021
Bis kurz vor Weihnachten fand in Dhaka (Bangladesh) das letzte internationale Hockeyturnier des Jahres 2021 statt. Die Hero Asia Champions Trophy endete allerdings nicht mit einem Sieg des olympischen Bronzegewinners Indien, sondern sah einen Außenseiter am Ende ganz oben.
Indien wirkte in der Vorrunde noch recht souverän, konnte da ungeschlagen durchgehen. Allerdings gab es im Auftaktmatch bereits gegen Korea - nach 2:0-Führung bis knapp vorm letzten Viertel - nur eine Punkteteilung mit dem späteren Trophy-Sieger. Doch Indien ließ bei seinen Siegen über Bangladesh (9:0), Pakistan (3:1) und Japan (6:0) keinen Zweifel mehr an seinem Favoritenstatus aufkommen, während sich Korea mit drei Remis und lediglich einem knappen 3:2-Sieg über Gastgeber Bangladesh mehr schlecht als recht ins Halbfinale brachte.
Dort allerdings konnte Indien im erneuten Duell mit Japan seiner Favoritenrolle gar nicht gerecht werden. Ein Siebenmeter in der 1. Minute und eine Ecke in der 2. Minute brachten Japan eine 2:0-Führung, die die Japaner nach dem Anschlusstreffer der Inder bis Ende des dritten Viertels sogar bis auf 5:1 ausbauen konnten, ehe Indien noch zu zwei späten Toren kam. Weil Korea im zweiten Halbfinale in einem Tore- und Kartenfestival - Pakistan unter seinem neuen niederländischen Trainer Siegfried Aikman holte sich in allein der zweiten Halbzeit drei Gelbe Karten ab - mit 6:5 gewann, fanden sich plötzlich also Japan und Korea im Endspiel wieder.
Dort drehten die Japaner einen 0:1-Rückstand in eine 3:1-Führung bis fünf Minuten vor Schluss, mussten dann aber noch zwei Treffer von Jonghyun Jang, der Entdeckung dieses Turniers, hinnehmen. Im Penaltyschießen trafen die Koreaner viermal sicher, während zwei Japaner am Torwart des Gegners scheiterten. Korea gab damit ein Lebenszeichen von sich, nachdem man seit der WM 2014 alle großen Turniere bei Olympia oder Weltmeisterschaften verpasst hatte. Und es wäre kein Wunder, wenn man den Eckenschützen Jonghyun Jang, der die Torjägerkrone mit zwölf Treffern in sechs Spielen noch vor Indiens Ecken-Spezialist Hermanpreet Singh (Foto) gewann, demnächst in einer europäischen Top-Liga wiederfindet.
