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Fotocredits: Worldsportpics / Adimazes Pvt. Ltd

Mittwoch, 1. Dezember, Viertelfinale in Bhubaneswar: Deutschland - Spanien 5:3 n. Pen. (2:2; 1:1)

U21-WM: Eagles siegen im Shootout-Krimi

01. December 2021

Das deutsche Juniorenteam hat bei der Weltmeisterschaft in Indien das Halbfinale erreicht. Nachdem Kapitän Benedikt Schwarzhaupt schon in der ersten Minute mit einer heftigen Prellung ausfiel, erkämpfte sich das DHB-Team nach 1:1-Pausenstand eine Spielüberlegenheit, geriet jedoch in der Schlussphase in Rückstand. Doch den glich Masi Pfandt 19 Sekunden vor Ende aus. Und nachdem Anton Brickman im Spiel brillant gehalten hatte, bewies Jean Danneberg im Penalty-Shootout, dass die Mannschaft zwei Weltklasse-Torhüter hat. Er ließ nur einen spanischen Treffer zu, so dass die Deutschen mit 3:1 die Oberhand behielten. Im Halbfinale am Freitag trifft die Mannschaft um 15.00 Uhr deutscher Zeit auf Gastgeber Indien.

Das war heute für mich das schwerste Spiel meiner Karriere, weil ich von draußen zum Zusehen verdammt war. Wir reden ja immer vom Eagles-Spirit und vom Eagles-Fight, den wir auf den Platz bringen wollen. Das war heute das Paradebeispiel. Ich bin unendlich stolz auf die Jungs!

Kapitän Benedikt Schwarzhaupt

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Etwas glückliches 1:1 zum Ende des ersten Viertels

Spanien begann mit viel Tempo und konnte schon in der ersten Minute die erste Strafecke holen, die Schwarzhaupt auf Kosten der zweiten ablief. Erneut lief Schwarzhaupt ab, bekam den Schlenzer wieder an den Körper und dieses Mal wurde der Ball als gefährlich rausgepfiffen. Der deutsche Kapitän musste danach draußen behandelt werden und humpelte stark. In der 2. Minute schon wieder eine, allerdings umstrittene Ecke für Spanien, die von Moritz Ludwig stark neben das Tor gelenkt wurde. Danach die Deutschen mit gutem Rechtsangriff, aber eine Flanke ging noch unberührt durch den Kreis. Im Konter war es Anton Brinckman, der mit einem Weltklassereflex aus kurzer Distanz sein Team vor einem Rückstand bewahrte (4.).

Dann wurde Masi Pfandt nach starkem Ball ins Zentrum beim Torschuss gefoult und es gab Siebenmeter, den Christopher Kutter zum 1:0 nutzte. Spanien auch weiter das gefährlichere Team, aber die deutsche Abwehr um Anton Brinckman hatte stets eine Antwort oder einen Schläger parat, um das Tor zu verhindern. Ferenczuk pfiff in der 10. Minute schon wieder eine Ecke für Spanien. Auch die Ausführung ging erneut sehr hoch in den Körper von Rausläufer Moritz Ludwig. Der schottische Schiedsrichter ließ allerdings weiterspielen und so konnte Ignacio Abajo im Nachschuss das 1:1 (11.) erzielen.

Poljaric in der 12. Minute mit einem Stecherversuch, den Pfandt vor Tor gerade eben nicht mehr verlängern konnte. So stand es 1:1 bei Ende des ersten Viertels, was angesichts der spanischen Dominanz etwas glücklich war, allerdings war der Ausgleichstreffer sehr fragwürdig.

Starkes zweites Viertel ohne Torerfolg

Dann rettete Spaniens Keeper Luis Calzado in höchster Not gegen Matteo Poljaric (17.). Das DHB-Team erarbeitete sich kurz darauf die erste Ecke, doch der Schlenzer von Masi Pfandt war zu zentral, so dass Calzado sein Team vor einem erneuten Rückstand bewahrte. Ferenczuk schickte Hannes Müller in der 19. Minute mit Grün vom Platz und gab kurz darauf wieder eine Ecke (20.), doch dieses Mal ging die Stechervariante daneben.

Michel Struthoff holte dann mit brillantem Solo die zweite DHB-Ecke heraus, die als Rausgebervariante etwas zu steil geriet. Ohne den verletzten Kapitän fehlte da natürlich die erste „Waffe“. Dennoch die Deutschen inzwischen mit mehr Spielanteilen, viel in der Offensive. Pfandt bekam kurz vor Tor den Schläger von Calzado von hinten in den eigenen Schläger, aber nicht den Eckenpfiff. Bonastre bekam kurz vor dem Halbzeitpfiff einen ausschwingenden Schläger auf die Nase, musste ebenfalls behandelt werden, konnte im Gegensatz zum deutschen Kapitän aber zurückkehren.

Paul Smith wurde kurz darauf in aussichtsreicher Position gestoppt. Den Deutschen gehörte zwar das zweite Viertel, aber es ging mit dem Remis in die Halbzeitpause, in der Bene Schwarzhaupt weiter behandelt wurde, in der Hoffnung, ihn vielleicht doch noch einmal einsetzen zu können.

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Das DHB-Team weiter überlegen

In der 34. Minute dann eine nächste Ecke fürs DHB-Team, als Bonastre nach einem Pfiff weiterspielte. Doch erneut hielt Calzado einen Nachschuss in höchster Not. Das DHB-Team nun weiter überlegen, hatte auch in der Defensive mit Moritz Ludwig einen starken Vertreter für Schwarzhaupt als Abwehrchef. Pepe Cunill musste nach einem Stockfoul an Duckscheer mit Grün auf die Strafbank. Dann gab es die nächste Ecke für ein Foul an Holzmüller kurz vor dem Kreis (39.), aus der drei Wiederholungsecken resultierten, doch die dritte pfiff Fereczuk dann als gefährlich raus, weil Bonastre sie in den Körper bekam.

In der 41. Minute wieder eine deutsche Ecke, die gehalten wurde und Duckscheer setzte die Rückhand im Nachschuss knapp links neben das Tor. Dann musste der Mülheimer für Unterbrechen eines Konterversuchs mit Grün raus (42.). Das DHB-Team dadurch in Unterzahl am Ende des dritten Viertels. Das änderte sich, als auch Ignacio Alvarez dorthin geschickt wurde. Etwas Glück, als ein Spanier kurz vor Brinckman an einer Linksflanke vorbeirutschte (45.).

Wahnsinns-Schlussphase führt ins Shootout

Auch das letzte Viertel musste ohne Schwarzhaupt gespielt werden, der nach seiner frühen Verletzung nicht zurückkommen konnte. Die Deutschen übernahmen früh wieder die Initiative, konnten aber keinen Abschluss kreieren. Doch Paul Smith holte ganz clever die nächste Ecke heraus (48.), aus der eine weitere entstand, und die klärte ein Spanier für seinen schon geschlagenen Keeper mit dem Schläger auf der Linie.

In der 52. Minute nach einer hohen Abwehr vorm deutschen Tor eine Ecke für Spanien, die auf Kosten einer weiteren gehalten wurde. Doch Brinckman hielt den Schlenzer ganz stark. Es gab kurz darauf erneut eine umstrittene Ecke, als ein Spanier auf den stehenden Kleinlein einfach auflief (54.), doch auch die konnte von Brinckman über das Tor gelenkt werden. Die Deutschen befreiten sich aus der kurzen Druckphase der Spanier, bekamen wieder Kontrolle. Smith bekam nicht ganz Kontrolle bei einem Anspiel am linken Pfosten.

Doch dann gab es einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit, als Eduard de Ignacio sich brillant aus seinem Verteidiger rausdrehte, von links in den Kreis drehte und aus kurzer Distanz in den oberen rechten Winkel traf. Doch die Deutschen holten 30 Sekunden vor Ende ihre nächste Strafecke, aus der eine weitere entstand. Und die verwandelte Masi Pfandt dann zum viel umjubelten Ausgleich 19 Sekunden vor Ende.

So musste das Penalty-Shootout über den Halbfinaleinzug entscheiden, für das Johannes Schmitz Jean Danneberg ins Tor brachte.

Fotocredits: Worldsportpics / Adimazes Pvt. Ltd

Shootout:

·         Michel Struthoff machte ganz cool das 3:2

·         De Ignacio scheiterte am bestens postierten Danneberg

·         Hannes Müller drehte sich auf die Rückhand und traf zum 4:2

·         Abajo wurde der Ball von Danneberg vom Schläger geholt. Ganz stark!

·         Poljaric scheiterte an Calzado

·         Clapes konnte Danneberg ins rechte untere Eck zum 4:3 überwinden.

·         Paul Smith machte es ebenfalls ganz stark und erhöhte auf 5:3.

·         Guillermo Fortuno traf nur mit der runden Seite und so gewann das DHB-Team vorzeitig das Shootout und zog ins Halbfinale ein.

Statistik:

Tore:
1:0    Christopher Kutter (7m, 5.)
1:1    Igancio Abajo (KE, 11.)

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1:2    Eduard de Ignacio (58.)
2:2    Masi Pfandt (KE, 60.)
 
Ecken:
GER 11 (1 Tor) / ESP 8 (1 Tor)
 
Grüne Karten:
GER 2 / ESP 2

Gelbe Karten:
GER - / ESP -

Schiedsrichter:
Paul Walker (ENG) /Alex Fedenczuk (SCO)

Stimmen zum Spiele:

Bundestrainer Johannes Schmitz: „Wir sind unglaublich happy, dass wir dieses 50/50-Spiel überstanden haben. Beide Teams hatten überlegene Phasen. Das Ende ist natürlich unfassbar. Dass wir mit der sonst heute ja nicht so starken Ecke noch kurz vor Schluss  das 2:2 machen und dann im Penalty-Shootout das bessere Team sind und vor allem den besseren Keeper haben, ist sagenhaft. Bei uns stand schon mit Besteigen des Fliegers zur WM fest, dass Jean Danneberg bei einem Shootout reinkommt. Er ist einfach der beste Shootout-Keeper, den wir zurzeit haben. Wie er diese Rolle als zweiter Torwart hier annimmt und lebt, ist großartig!“

Keeper Jean Danneberg, der zum „Man of the Match“ gekürt wurde: „Ich bin unglaublich glücklich. Natürlich war ich auch ganz schön nervös, als ich fürs Shootout eingewechselt wurde. Aber es hat sehr gut funktioniert. Und wie die Jungs vorn die Shootouts verwandelt haben, ist aller Ehren wert!“

Keeper Anton Brinckman: „Ich fand, dass wir insgesamt in der Offensive überlegen waren. Und die Defensive war heute bärenstark. Wir haben den Spaniern nicht allzu viel erlaubt, außer in der Anfangsphase, wo wir zu viele Ecken kassieren. Das Penalty-Shootout ist dann eine einzigartige Geschichte. Ich bin echt froh, dass Jean da ist, weil er – abgesehen davon, dass er ohnehin ein starker Keeper ist – die Penaltys unglaublich gut beherrscht.“

Kapitän Benedikt Schwarzhaupt: „Das war heute für mich das schwerste Spiel meiner Karriere, weil ich von draußen zum Zusehen verdammt war. Wir reden ja immer vom Eagles-Spirit und vom Eagles-Fight, den wir auf den Platz bringen wollen. Das war heute das Paradebeispiel. Ich bin unendlich stolz auf die Jungs, wie sie sich, trotz des späten Rückstands, alle weiter gepusht und daran geglaubt haben. Ich hoffe, dass mein Knie zum Halbfinale wieder okay ist. Wir entscheiden nachher im Hotel, ob es im Krankenhaus nochmal angeschaut werden muss.“

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