
Alster holt erste Feldmeisterschaft und das Double
11. June 2018
FINAL FOUR: Liga-Erster drehte das Finale gegen den UHC nach der Pause
10.06.2018 - Der deutsche Hallenmeister 2018 ist auch deutscher Feldhockey-meister geworden. Die Damen des Club an der Alster haben nach 0:1-Halbzeitrückstand gegen den Titelverteidiger UHC das Finale der FINAL FOUR 2018 in Krefeld vor 3.500 Zuschauern noch in einen 3:1-Erfolg drehen können. Es ist der erste Feld-hockeytitel der Clubgeschichte für die Alster-Damen. Für den UHC blieb der Trost, mit der Finalteilnahme erneut die Qualifikation für den Europacup 2019 geschafft zu haben. Zudem wurde Katharina Frank als „most valuable player“ der FINAL FOUR 2018 ausgezeichnet.
Alster-Trainer Jens George: „Zur pause können wir noch froh sein, dass es nur 0:1 stand. Da waren wir auch ein Stück weit überrascht über den UHC, der sich mit enorm viel Aufwand in diese Partie geworfen hat. Da brauchte es in der Pause einer hohen Aggressivität – auch bei den Mädels untereinander – in der Ansprache, um den Knoten zu lösen. Wir haben da auch die Charaktere, die das können. Deswegen hat sich die Mannschaft diesen Titel absolut verdient. Wir haben jetzt das Team mit dem entsprechenden Potenzial, um Meisterschaften nicht nur als Teilnehmer zu bestreiten, sondern auch zu gewinnen. Die Performance in der zweiten Hälfte macht mich schon sehr stolz auf diese Mannschaft!“
UHC-Coach Claas Henkel: „Man hat deutlich gesehen, dass wir die zweite Halbzeit einfach nicht mehr im Tank hatten, nach den letzten Wochen mit Europapokal und mehreren Doppel-Spieltagen. Das hat sich im Halbfinale ja auch schon angedeutet. Ich bin trotzdem sehr stolz auf dieses im Umbruch steckende Team, das jetzt zum zehnten Mal das Finale erreicht, beim Europacup ebenfalls im Finale ganz dicht an die Holländer herangerückt ist und hier ebenfalls erneut die Europacup-Qualifikation geschafft hat. Wenn man aber in der zweiten Hälfte so viele Fehler macht und die Körner auch nicht mehr aufbringen konnte, dann hat man auch nicht so große Probleme damit anzuerkennen, dass man dieses Mal nur Vizemeister wurde. Alster hat jetzt halt auch das Team, dass solche Schwächen ausnutzen kann.“
Der UHC begann dieses reine Hamburger Finale offensiv und mit Druck. Alster setzte aber nach ein paar Minuten auch erste Akzente mit schnellen Kontern. Die erste Großchance aber hatte der UHC nach tollem Konter über Lena Micheel. Im Nachschuss traf Marie Mävers vermeintlich den Körper einer Alsteranerin und wollte sich mit dem Videobeweis eine Ecke holen, was aber fehlschlug, weshalb der UHC früh das Anrufungsrecht verlor.
Die Linie ging danach etwas verloren. Das Match wurde nickeling. Katharina Frank hatte den nächsten guten Torschuss, ihr Schlag von links wurde jedoch abgeblockt (13.). Alster hatte kurz darauf eine Chance nach Ballverlust des UHC im Aufbau, aber Jessica Reimanns Schlenzer aus spitzem Winkel ging klar hoch am Tor vorbei. So blieb es nach dem ersten Viertel beim 0:0.
Eileen Hoffmann flog in der 17. Minute nur ganz knapp an einer Flanke vorbei. Und dann war es passiert: Der UHC kam halblinks in Schussposition. Den ersten Schlag hielt Amy Gibson noch stark, aber als Janne Müller-Wieland vom Kreisrand den Abpraller ins rechte obere Eck schrubbte (18.), war auch die schottische Keeperin des Club an der Alster machtlos. Es blieb aggressiv auf dem Platz, die Teams schenkten sich keinen Zentimeter.
In der 25. Minute musste Marie Jeltsch mit Grün auf die Strafbank, doch in Unterzahl hatte Alster sogar mehr vom Spiel. In der 28. Minute sah dann Carlotta Sippel sogar Gelb. Hanna Granitzi bekam eine Minute später ebenfalls Gelb. Alster damit noch bis in die Anfangsphase der zweiten Hälfte mit zwei Spielerinnen in Unterzahl.
Es ging mit der knappen Führung des Titelverteidigers in die Halbzeit. Alster hatte bis dahin zwar einige Kreisszenen, aber noch keinen Schuss direkt auf Tor, so dass die Führung schon verdient war. Allerdings machte der UHC nichts aus der langen Überzahl zu Beginn des dritten Viertels. Alster verteidigte clever in der Phase. Im Gegenteil: Wieder komplett entwickelte Alster gute Angriffe, die allerdings zumeist zu ungefährlich zu Ende gespielt wurden.
In der 38. Minute bekam Alster seine erste Ecke, aber der flache Schlenzer von Huse war zu ungefährlich. In der 42. Minute sah UHCs Belen Iglesias Grün für Stockschlagen. Kurz darauf Ecke für Alster und Gelbe Karte für Hannah Seifert. Dieses Mal passte Viktoria Huses flacher Schlenzer rechts unten zum 1:1 (43.). Nun lag das Momentum bei Alster, weil der UHC noch fast fünf Minuten in Unterzahl zu agieren hatte.
Hanna Valentin hatte die riesen Chance auf das 2:1 für Alster, aber ihr Volley ging Zentimeter rechts am Tor vorbei. Doch nur Sekunden später war es passiert, als Carlotta Sippel aus dem Gewühl heraus zur Führung (47.) traf. UHC nun zwar wieder komplett, aber unter Druck, weil nur noch knapp zehn Minuten auf der Uhr waren, um zurückzukommen.
Carlotta Sippel hatte in der 53. Minute die Großchance zum 3:1, aber ihr Vorhandschuss ging knapp links am Tor vorbei. Im Gegenzug war es Sophie Mayen, die das 2:2 verpasste. Dann wieder auf der anderen Seite die dritte Ecke für Alster, bei der Noelle Rother aber zweimal stark parierte. Alster machte mehr Druck, war dem dritten Treffer näher. Und so kam es dann auch. Ein Rechtsangriff wurde abgeblockt, aber Marie Jeltsch beförderte den Ball im Nachschuss zum 3:1 ins Tor (56.).
Der UHC nahm nun Rother für eine elfte Feldspielerin vom Platz. Katharina Frank spielte mit Torwartrechten weiter. Anne Schröder sah kurz darauf Grün, so dass Alster die letzten 90 Sekunden mit zehn Spielerinnen unterwegs war. Doch auch das brachte keine Veränderung mehr und Alster durfte über den ersten Feldtitel der Geschichte jubeln. (Fotos: worldsportpics.com)
Tore:
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0:1 Janne Müller-Wieland (17.)
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1:1 Viktoria Huse (KE, 43.)
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2:1 Carlotta Sippel (47.)
3:1 Marie Jeltsch (56.)
Strafecken:
Alster 3 (1 Tor) / UM keine
Grüne Karten:
Marie Jeltsch, Anne Schröder / Belen Iglesias
Gelbe Karte:
Hanna Granitzki, Carlotta Sippel / Hannah Seifert
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter:
Michelle Meister / Gaby Schmitz
Die Sport1-Highlights des Damen-Finals gibt es hier!
Infos zu den FINAL FOUR 2018: www.Feldhockey-DM-2018.de