hero image

Deutsche Meisterschaft Jugend Feld 2025

Altenburg zur DM: "Wir werden ein sehr buntes Erfolgsbild sehen"

24. October 2025

Am Wochenende finden die Endrunden der Deutsche Meisterschaften statt. Wir haben mit Valentin Alternburg, Technical Director of Youth beim DHB, über das Jugend-Hockey-Highlight gesprochen.

Valentin Altenburg, vorab eher etwas Grundsätzliches: Wie groß ist Deine Vorfreude auf das kommende Wochenende?

VA: Sehr groß, weil es nicht nur sportlich hochklassige, sondern auch oft emotional stark aufgeladene Alles-oder-Nichts-Spiele sind. Was mich besonders freut ist, dass die Ausrichter der Endrunden kreuz und quer in Deutschland verteilt sind. Und auch die teilnehmenden Mannschaften sind buntgemischt aus allen Regionen des Landes. Es sind eben wirklich die Deutschen Meisterschaften.

Die Hamburger Clubs stellen zehn von 24 Endrundenmannschaften …

VA: Natürlich sticht das hervor, aber wir haben eben auch 14 Teams, die nicht aus Hamburg kommen und das spiegelt auch den Trend wider, dass wir auch in den U-Nationalmannschaften Talente aus allen Ecken des Landes haben. Das ist erfreulich.

Hat Dich überrascht, dass es der SC Victoria Hamburg in eine Endrunde geschafft hat?

VA: Nicht wirklich. Ich kenne zum Beispiel eine Spielerin, die bei uns in der Sichtung war. Dass sie es mit ihrem Team so weit bringen kann, hat mich nicht überrascht. Aber natürlich ist es für den ganzen Club ein toller Erfolg, es ist ja die erste Endrundenteilnahme von Victoria. Das Beispiel kann ein schönes Vorbild für andere Clubs und Vereine sein, die auch darauf hinarbeiten und vielleicht immer noch auf ihre erste Teilnahme warten. Der SC Victoria Hamburg ist diesbezüglich ein Leuchtturm.

Was wird neu sein an diesem Wochenende?

VA: In Abstimmung mit den zuständigen Bundestrainer*innen hat der DHB-Jugendvorstand eine neue Richtlinie in Bezug auf Ehrungen der Aktiven vereinbart. Einzelne Spieler*innen werden nicht mehr gewählt. Stattdessen wird ein „All-Star-Team“ (vier Spieler*innen und ein Torwart) benannt. Die Trainer*innen der teilnehmenden Teams sind für die Benennung dieses All-Star-Teams zuständig und geben spätestens nach dem 2.Halbfinale am Samstag ihr Votum an die vom Ausrichter benannte Person. Dabei werden vier Spieler*innen in einem Ranking von 1.-4. benannt und zusätzlich ein Torwart. Das Ranking durch die Trainer*innen dient lediglich als Möglichkeit, eine Gruppe von 4 Spieler*innen zu finden und wird nicht bei der Verkündung des All-Star-Teams kommuniziert. Die Trainer*innen dürfen keine Spieler*innen des eigenen Teams nominieren. Das ist der neue Standard für die Endrunden und ich finde, dass ist jetzt gut gelöst.

Gibt es noch etwas, das anders sein wird bei diesen Endrunden um die Deutsche Meisterschaft?

Es gibt in diesem Jahr eine weitere Neuerung: den sogenannten Fan-Coach. Der Hintergrund ist folgender: Bei den Endrunden geht es auf dem Spielfeld emotional oft sehr hoch her – und das ist auch gut so. Aber manchmal schwappt diese Emotion auf die Zuschauer und Fans über. Damit es in solchen Momenten ein Regulativ gibt, bringt in diesem Jahr jede teilnehmende Mannschaft einen eigenen Fan-Coach mit zur Veranstaltung. Diese Person sorgt dafür, dass die Emotionen in die richtige, sportliche Richtung kanalisiert werden. Ich finde diesen Ansatz gut. Das Ziel ist nicht, Emotionen zu unterdrücken – im Gegenteil: Wir wollen sie zulassen. Aber wir wollen erreichen, dass es positive Emotionen sind, die am Ende auch auf dem Platz ankommen. In der jüngeren Vergangenheit war das leider nicht immer so, ohne dass man das jetzt überdramatisieren muss. Die Idee dahinter ist eine konstruktive Lösung: Wir wollen, dass die Fans Gas geben können und ihren Gefühlen freien Lauf lassen – aber gleichzeitig jemanden haben, der die jeweilige Fangruppe kennt, aus ihrer Mitte kommt und Verantwortung übernimmt. Das ist aus meiner Sicht ein starkes und wichtiges Konzept.

Vielleicht noch ein Wort zu den ausrichtenden Clubs?

VA: Wir haben jetzt drei Endrunden, die von Vereinen ausgerichtet werden, die selbst mit Mannschaften beteiligt sind. Und wir haben drei Endrunden, die von Clubs ausgerichtet werden, die gar keine eigene Mannschaft am Start haben und auch bei ihrer Bewerbung nicht davon ausgegangen sind, selbst mitzuspielen, sondern einfach Lust hatten, hochklassiges Hockey in ihren Verein zu holen. Diese Mischung finde ich super – dass wir das jetzt so hinbekommen haben. Stellvertretend für viele großartige Ausrichter kann man den TFC Ludwigshafen nennen. Die haben ja auch schon im vergangenen Jahr ausgerichtet, und das war eine großartige Veranstaltung mit toller Organisation. Deshalb freue ich mich sehr, dass sie – mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr – wieder dabei sind. Ludwigshafen ist ein tolles Beispiel auch für andere kleinere Hockey-Clubs. Es ist etwas sehr Besonderes, wenn wir Top-Hockey auch dorthin bringen, wo Kinder die großen Spielerinnen und Spieler sonst nie live erleben würden.

Was für eine sportliche Erwartungshaltung hast Du an die Mannschaften?

VA: Nachdem ich dieses Jahr viel Zeit investiert habe, um die ganzen Jahrgänge kennenzulernen, erwarte ich jetzt sehr umkämpfte Endrunden. Wir haben wirklich tolle Talente aus vielen verschiedenen Vereinen. Es gibt gar nicht diese einen, klar identifizierbaren Top-Favoriten, sondern die Endrunden sind meiner Meinung nach so ausgeglichen besetzt, dass in jedem Spiel Kleinigkeiten und auch etwas Spielglück entscheiden können. Das wird für neutrale Zuschauer richtig spannende Partien bedeuten. Für die beteiligten Teams wird es darauf ankommen, an genau diesem Wochenende ihre beste Leistung abzurufen. Ich glaube, dass wir bei den sechs Endrunden am Ende ein sehr buntes Erfolgsbild sehen werden, weil es wirklich viele Mannschaften in den verschiedenen Altersklassen gibt, die aus meiner Sicht das Potenzial haben, den Wimpel zu holen.

Alle Spiele unserer Danas und Honamas live und kostenfrei

Premium-Partner

Mit Unterstützung durch