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Fotocredits: Jan Northoff

Bundestrainer Valentin Altenburg

Auszug aus dem Magazin „Der Hamburger": Valentin Altenburg

03. May 2024

Trainer der Damen-Nationalmannschaft im Hockey, der erfolgreichsten Team-Sportart in Deutschland. Mit fünf olympischen Goldmedaillen und zahllosen Europa- und Weltmeistertiteln bei Damen und Herren ruhen auch in Paris wieder große Hoffnungen auf den Teams.

Valentin Altenburg ist ein echt Hamburger Jung. In der Welt zu Hause, coachte er die Hockey-Herren 2016 in Rio zu olympischer Bronze, die Damen 2024 nach Paris. Schweiß und Fleiß. Fragt man so einen, ob er für uns mal ganz unsportlich dastehen mag, kommt die Antwort prompt: „Ja, Smoking hab’ ich!“

BIS HEUTE ist es eines der meistgeklickten Videos der jüngeren deutschen Sportgeschichte: Die deutschen Hockeyherren spielen das olympische Viertelfinale 2016 in Rio, liegen 48 Sekunden vor dem Schlusspfiff mit 1:2 hinten, gleichen dann sensationell aus. Und als der Trainer in den letzten zehn Sekunden des Spiels schon seine Schützen für den Shoot-out aufschreibt, erobern die Deutschen an der eigenen Viertellinie noch einmal den Ball und treffen quasi mit dem Schlusspfiff zum 3:2-Sieg. Der Trainer damals? Der Hamburger Valentin Altenburg.

Seit 2022 ist Altenburg Trainer der deutschen Damen-Hockey- Nationalmannschaft, sie nennen sich die Danas. Die Qualifikation für die Spiele in Paris haben sie im Januar beim Turnier in Indien vor imposanter Kulisse gegen starke Gastgeberinnen eingetütet. Gleich danach folgte im Rahmen der Pro League ein erfolgreicher Abstecher nach Argentinien, Spiele gegen Belgien und die Las Leonas, Argentinierinnen. Also alles ein Selbstläufer?

Fotocredits: Jan Northoff

In der Weltspitze spielen heute fast ausnahmslos Profis. „Wir konkurrieren mit Teams, die mehr Geld, Zeit und Möglichkeiten miteinander haben. Wären wir auf dem Platz nicht in der Lage, situativ zu entscheiden, würden wir eine schlechte Kopie bleiben. Wir wollen denen etwas entgegensetzen, das sie nicht verstehen“, so skizziert der Bundestrainer die Situation. Deutschland ist seit Jahren die letzte Nation, die auf ein duales System setzt. Konkret: Nahezu alle deutschen Nationalspielerinnen sind Amateure, die trainieren wie Profis. Sie studieren und bekommen in den Vereinen und von der Sporthilfe lediglich eine Aufwandsentschädigung. Wie der Bundestrainer das bewertet? „Es ist kein Nachteil, dass wir dezentralisiert arbeiten. Es ist anders. Und das ist gut so.“

Wichtiger Ansatz für Altenburg in der Arbeit mit dem Team ist eine Beziehung auf Augenhöhe, nicht als Machtverhältnis. In der betont offenen Kommunikation, in der es keine Vieraugengespräche mit Spielerinnen hinter verschlossenen Türen gibt, geht es darum, auch Nein sagen zu dürfen. Es geht darum, abgeschlossene Schubladen – im sportlichen und im menschlichen Sinn – zu vermeiden, indem sie proaktiv und bewusst geöffnet und hinterfragt werden. Dafür braucht es viel Vertrauen in der Zusammenarbeit. Auch für die Philosophie, den Spielerinnen auf dem Platz möglichst viele eigene Entscheidungen zuzugestehen. „Leistungssport ist Lust auf Ungewissheit. Ich weiß nicht, ob ich nominiert werde, ob wir als Mannschaft gewinnen...

Meine Antwort darauf ist: Trau es dir zu! Diese Entscheidung liegt bei dir.“ Drei wesentliche Elemente des deutschen Spiels… 

DEN GANZEN ARTIKEL LESEN SIE IN DER AKTUELLEN AUSGABE DES MAGAZINS „DER HAMBURGER“, AUCH ALS E-PAPER ERHÄLTLICH.

Die Danas

Fotocredits: Jan Northoff

28 Damen spielen im Kader der deutschen Hockey- Nationalmannschaft. Allein elf der 25 Feldspielerinnen sind aus Hamburger Vereinen. Das spricht für eine erfolgreiche Nachwuchsförderung, dieser Sport wird in der Stadt traditionell großgeschrieben. Zum Fotoshooting begleiteten Valentin von oben nach unten: Jette Fleschütz (Großflottbeker THGC), studiert Jura, Amelie Wortmann (Uhlenhorster Hockey-Club), studiert Psychologie, Lena Micheel (auch UHC), studiert ebenfalls Jura, Hanna Granitzki (Der Club an der Alster), studiert Wirtschaftspsychologie, und Kira Horn (auch DCADA), hat ihren B.Sc. in Business Administration schon in der Tasche und arbeitet als Digital Analyst bei einem Hamburger Mode-Unternehmen.

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