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Bundesjugendrat am 6. Juni

02. March 2021

Der Bundesjugendrat beriet in einer Videokonferenz zu aktuellen Themen

09.06.2020 - Die Zuständigen haben es sich nicht leicht gemacht und in ausführlichen Diskussionen das Für und Wider abgewogen. Doch nun steht fest: Im Jahr 2020 werden wegen der Corona-Pandemie keine Deutschen Feldhockeymeisterschaften ausgetragen. Im Damen- und Herren-Bereich ergibt sich das durch die beschlossene Fortsetzung der unterbrochenen Feldsaison 2019/20 im Jahr 2021, und nun haben auch die für den Jugendspielverkehr Verantwortlichen im Deutschen Hockey-Bund entschieden, auf die Ausspielung von Jugendmeistertiteln 2020 zu verzichten und erst wieder ab April 2021 in die nächste Feldsaison zu starten. Mit großer Mehrheit stimmte der Bundesjugendrat bei einer Videokonferenz am vergangenen Samstag für diese Vorgehensweise.

„Obwohl sich schon bei unserer Telefonkonferenz am 18. April klar abgezeichnet hatte, dass vor den Sommerferien kein Jugendspielverkehr würde starten können, herrschte damals der große Wunsch, die Feld-DM 2020 nicht frühzeitig abzusagen, um die Hoffnung aufrechtzuerhalten. Aber nun kommen wir um diese Entscheidung nicht herum, für die sich auch eine klare Mehrheit innerhalb der Ländervertreter ausgesprochen hat“, kommentierte Bundesjugendwartin Anette Breucker das Abstimmungsergebnis. Jenseits der weiterhin unklaren (und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen) Entwicklungen bei den behördlichen Infektionsschutzmaßnahmen war man nahezu einmütig der Meinung, dass die Zeitspanne zu knapp bemessen wäre, um nach der Sommerpause in den Landesverbänden und Regionen die DM-Teilnehmer ermitteln zu können, um dann im Oktober die Deutschen Meister 2020 auszuspielen. „Bundestrainer Akim Bouchouchi hat in der Konferenz auch zu Recht darauf hingewiesen, dass ein gleichermaßen komprimiertes wie intensives Wettkampfprogramm nach zuvor monatelanger Pause ein hohes Verletzungsrisiko mit sich bringen würde“, erläuterte Breucker neben fehlender Planungssicherheit und terminlichen Engpässen auch sportliche Gesichtspunkte.

Auch eine sogenannte Corona-Saison der Jugendlichen mit Spielbeginn innerhalb der Landesverbände im Herbst 2020 und der DM-Ausspielung in der ersten Jahreshälfte 2021 wird es nicht geben. Mehrheitlich sprachen sich die Vertreter des Bundesjugendvorstandes und die Jugendleiter der Landesverbände gegen solche Optionen aus, wobei am Samstag kurzfristig sogar zwei Verfahrensmöglichkeiten zur Abstimmung standen. Aber weder für eine Jugend-DM im Mai 2021 (um sofort im Anschluss die „normale“ Feldsaison 2021 mit DM-Endrunden im Herbst beginnen zu können) noch für eine Jugend-DM Ende Juni 2021 mit Start in die nächste Saison nach der Sommerpause gab es Mehrheiten. Festgelegt wurde allerdings, dass die Deutsche Meisterschaft 2021 der Jugend A ausnahmsweise als U19-DM ausgetragen wird, um den Mädchen und Jungen des Jahrgangs 2002 ihre in diesem Jahr entgangene letzte Teilnahme an einer Feld-DM noch zu ermöglichen.

Wie die Landes- und Regionalverbände im Herbst 2020 vorgehen sollen, falls die Landesregierungen die Ausübung von Kontaktsportarten wieder erlauben sollten, liegt in ihrer eigenen Verantwortung und Kreativität. „Da halten wir uns als DHB zurück“, sagt Anette Breucker, betont aber zugleich: „Es kann von uns da nur die klare Empfehlung geben, auf jeden Fall etwas Regionales auf die Beine zu stellen, individuelle Lösungen zu finden und damit den Kindern und Jugendlichen etwas zu bieten.“

Die Jugendbundestrainer haben als Herbstmaßnahme auch die Durchführung eines Bundesstützpunktturniers oder eines abgespeckten Länderpokals angeregt. Konkrete Vorfestlegungen konnte und wollte der Bundesjugendrat zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht treffen. Gleiches gilt für denkbare Corona-Auswirkungen auf die nächste Hallensaison. „Darüber haben wir zwar jetzt schon gesprochen, doch wir müssen hier die weiteren Entwicklungen abwarten“, erhofft sich die Bundesjugendwartin mehr Erkenntnisse bis zur nächsten großen Jugendkonferenz am 29. August.

Die in der Diskussion stehende Saisonverlegung (Feld) der Jugend will der Bundesjugendvorstand strikt getrennt halten von den aktuellen Festlegungen zum bundesweiten Jugendspielbetrieb. „Mit einer Corona-Saison wollten wir keinesfalls stillschweigend dauerhaft die Saisonverlegung einführen“, betont Breucker. Breit diskutiert werden soll das von der AG Saisonverlegung vorbereitete Thema beim nächsten Jugendsportseminar im November 2020 in Kassel. Eine Entscheidung, ob der Saisonrhythmus der Jugend dem Aktivenbereich angeglichen werden soll (also Saisonstart im Herbst mit DM-Ausspielung im Frühsommer des Folgejahres), kann frühestens beim Bundesjugendtag im März 2021 getroffen werden. Sollte sich dort eine Mehrheit dafür finden, würde die Umstellung in den Jahren 2022/23 erfolgen. Neben der AG Saisonumstellung ist der Jugendbereich neu auch in den Bereichen „Schiedsrichter“ und „Werte“ mit eigenen Arbeitsgruppen aktiv.

„Das war eine intensive und bemerkenswert gute Tagung mit unglaublicher Disziplin aller Beteiligten“, fand Anette Breucker lobende Worte zur virtuellen Zusammenkunft von 28 Teilnehmern, die immerhin fünf Stunden lang, mit nur kurzen Pausen, konferierten.

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