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DANAS: Erneut nur knappe Niederlage gegen Oranje

04. June 2019

FIH Pro League, Rückspiel in Eindhoven: Niederlande - Deutschland 2:1 (1:0)

04.06.2019 - Die deutschen Damen haben in Eindhoven auch das Rückspiel in der FIH Pro League gegen Weltmeister Niederlande nur knapp verloren. Beim 1:2 (0:1) hatte der Weltranglisten- und Pro-League-Führende zwar mehr Kreisszenen auf seiner Seite, aber das DHB-Team verteidigte stark und hatte, nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Pia Maertens, sogar noch drei Ecken in den Schlussminuten, die aber nicht mehr zum Ausgleich genutzt werden konnten, der das DHB-Team näher an die Play-off-Plätze herangebracht hätte.

Mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen stehen die DANAS damit weiter auf Rang fünf der Pro-League-Tabelle, haben aber schon Freitag, 7. Juni, in London gegen Großbritannien und dann in den Heimspielen am 9. Juni, 12. Juni und 16. Juni gegen Neuseeland, Belgien und Australien in Krefeld die Chance, die Final-Four-Plätze noch anzugreifen. (Fotos: worldsportpics.com)

Bundestrainer Xavier Reckinger: „Holland bestraft Fehler einfach richtig effektiv und verteidigt die Führung dann sehr solide. Ich stelle aber fest, dass wir gar nicht so weit weg sind von denen. Wir müssen unsere Cleverness im Spiel noch steigern, dann nehmen wir hier auch etwas mit. Wir hatten auch so schon eine gute Chance, zumindest mit einem Punkt aus der Partie rauszugehen. Deshalb bin ich schon sehr stolz darauf, wie die Mädels hier mit Kopf hoch in der zweiten Halbzeit Druck auf die Niederländerinnen gemacht haben. Es war vieles schon gut, und jetzt müssen wir die richtigen Lernpunkte mit ins Spiel bei den Britinnen nehmen.“
Nike Lorenz: „Das war schon eine sehr geile Stimmung hier in Eindhoven, eine coole Atmosphäre. Das Ergebnis ist etwas unbefriedigend, aber auf diesem Spiel können wir aufbauen. Holland war stark in der Offensive, hat uns im Raumpress ab und zu auseinandergenommen und wir müssen deren Give-and-Go effektiver verteidigen. Aber wenn wir am Ball waren, war das oft schon relativ gut, im offensiven Spiel in der zweiten Halbzeit waren wir besser, holen uns unsere Chancen und drücken die hinten rein. Das wir sie durchaus auch mal schlagen können, nehmen wir gern mit zur EM!“
Lena Micheel: „Es ist schon bitter, dass die ihre Standards einfach besser verwerten. Wir hatten ja auch vier Ecken, aber keine davon und auch kein Rebound geht rein. Ich fand aber, dass wir denen in der zweiten Hälfte gut unser Spiel aufgedrückt haben, besser als im Hinspiel beim 0:1 in Mönchengladbach. Das war ein weiterer Schritt Richtung EM.“

Mit viel Selbstbewusstsein vom 4:0-Sieg in Belgien versteckte sich das DHB-Team zu Beginn des Spiels in Eindhoven nicht, sondern presste den Weltmeister und spielte mit. In der 4. Minute holte Laurien Leurink gegen Sonja Zimmermann die erste Ecke der Gastgeberinnen, doch Nathalie Kubalski parierte erstklassig gegen den Schlenzer von Spezialistin Caia van Maasakker. Ein missglückter Schlenzer von Viktoria Huse brachte dann aber das 1:0 (6.) für Oranje, als im schnellen Umschaltspiel Frederique Matla frei am Kreis an den Ball kam und nach gutem Doppelpass aus kurzer Distanz zur Führung einblockte.
Es lief nicht viel zusammen im Aufbau bei den DANAS in diesem ersten Viertel – zu oft passierte der Ballverlust zu früh im Vorwärtsgang, so dass kaum Entlastung da war. Ein Rückhandschuss von Charlotte Stapenhorst brachte dann mal die erste gefährliche Szene im Kreis der Gastgeberinnen, doch eine Holländerin lenkte die Kugel noch neben das Tor (12.). In der Endphase des Viertels kamen die Deutschen aber besser ins Spiel und zu mehr Sicherheit.
Pia Maertens hatte nach guter Vorarbeit von Elisa Gräve die erste gute Chance des zweiten Viertels, setzte den freien Schuss aus der Drehung aber doch deutlich links neben das Tor (17.). Ein Foul an Elisa Gräve, die im Vollspeed auf den Kreis zulief, brachte die erste deutsche Ecke (18.), doch Grotes Schlenzer war viel zu unplatziert, um Keeperin Josine Koning in Probleme zu bringen. Die Deutschen aber mit viel Spielkontrolle in dieser Phase und auch mit Erfolg im Pressing gegen den Aufbau von Oranje.
Ein unnötiger Fehler der DANAS im eigenen Kreis bescherte den Gastgeberinnen eine „geschenkte“ Ecke in der 24. Minute, die Amelie Wortmann aber ganz stark ablief. 30 Sekunden vor der Halbzeit sah Matla Grün für ein Foul an Sonja Zimmermann. Damit konnten die Deutschen die zweite Hälfte 90 Sekunden in Überzahl beginnen. Tatsächlich hatten sie das zweite Viertel gut gestaltet, waren auf Augenhöhe mit dem Weltmeister und hatten sogar mehr Ballbesitz, ohne jedoch vorn die ganz große Gefahr erzeugen zu können.

Die Überzahl konnten die DANAS nicht nutzen, weil die Niederländerinnen den Ball gut in eigenen Reihen hielten. Doch die Deutschen dann wieder mit guten Offensivaktionen, behaupteten sich vorn, machten aber auch leichte Fehler, die dann die Aktionen verpuffen ließen. Als Janne Müller-Wieland bei einer Abwehraktion den Schläger verlor, gab es die dritte Ecke für Oranje (40.). Kubalski hielt gut, aber es gab nach Pfosten wieder Ecke, die erneut die deutsche Keeperin super mit einer Schlägerparade entschärfte.
Nach einer Flanke von Stapenhorst, die hoch geklärt wurde, konnten Pia Maertens und Lena Micheel den Abpraller nicht verwerten (41.). Einen Ballverlust von Anne Schröder konnten Xan de Waard und Marijn Veen zum Glück aber auch nicht im Konter nutzen. In der 46. Minute gab es eine sehr harte Ecke von Alison Keogh gegen das DHB-Team, als Rebecca Grote im Rückwärtsgang ein Schlägerfoul beging. Diese schlenzte Caia van Maasakker hoch oben links in den Winkel zum 2:0 ein.
Doch das DHB-Team hatte eine gute Antwort parat. Grote gewann einen Ball im niederländischen Aufbau und Pia Maertens stach die Flanke an Anne Veenendaal vorbei, die in der zweiten Hälfte das Oranje-Tor hütete, zum 1:2 (48.) ein. Keogh schickte Hannah Granitzki mit Grün auf die Strafbank (52.). De Waard sah in der 54. Minute allerdings auch Grün für ein taktisches Foul. Nun die DANAS in Überzahl. Und bei noch fünf Minuten auf der Uhr nahm Reckinger Kubalski für eine elfte Feldspielerin vom Platz.
Die Offensivaktionen waren meist zu ungenau, aber per Videobeweis holte sich Stapenhorst die zweite deutsche Ecke (56.). Der Schlenzer von Sonja Zimmermann ging knapp rechts neben das Tor. Die DANAS nun mit Powerplay, setzten die Gastgeberinnen unter Druck. 80 Sekunden vor Ende gab es die dritte deutsche Ecke, aus der die vierte resultierte, nachdem Micheel eine Riesenchance vergab. Im Nachschuss setzte Stapenhorst den Ball als Volley knapp rechts neben den Pfosten. Einen Angriff hatten die Deutschen noch, aber kamen am Ende nicht mehr zum Ausgleich.

Tore:
1:0    Frederique Matla (6.)
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2:0    Caia van Maasakker (KE, 46.)
2:1    Pia Maertens (48.)

Ecken:
NED 5 (1 Tor) / GER 4 (keine Tore)

Grüne Karten:
NED 2 (Matla, de Waard) / GER 1 (Granitzki)

Schiedsrichterinnen:
Alison Keogh (IRL) / Xiaoying Liu (CHN)

Videoschiedsrichter:
Bruce Bale (ENG)

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