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FIH Pro League: Souveräner DANAS-Sieg gegen Belgien

12. July 2019

Stapenhorst-Gala sichert deutschen Damen 4:0-Erfolg in Antwerpen

02.06.2019 – Die deutschen Damen haben ihr zehntes Pro-League-Spiel in Antwerpen mit 4:0 (2:0) für sich entschieden. In einem insgesamt grundsoliden Auftritt reichte im ersten Durchgang eine effiziente Chancenverwertung und nach der Pause eine konstante Leistungssteigerung, um Belgien die erste Heimniederlage in der Pro League beizubringen. Herausragende Akteurin auf Seiten der DANAS war Charlotte Stapenhorst, die mit zwei ihrer insgesamt drei Treffer die glanzvollen Höhepunkte der Partie lieferte. (Fotos: worldsportpics.com)

Mit fünf Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen stehen die DANAS damit weiter auf Rang fünf der Pro-League-Tabelle, haben den Abstand auf die Final-Four-Plätze aber deutlich reduziert.

Bundestrainer Xavier Reckinger: „Das war insgesamt ein gutes Spiel, in dem wir mit den Chancen, die wir am Anfang hatten, sehr gut umgegangen sind. Wir haben die Partie gut nach Hause gebracht. Viele Sachen waren einfach gut, jetzt geht es darum, dass wir dies gegen die Holländerinnen wiederholen.“
Verteidigerin Franzisca Hauke: „Ein 4:0 in Belgien ist natürlich mega-cool. Es war sehr entscheidend, dass wir von Anfang an sehr aggressiv waren und das auch nach dem 2:0 beibehalten haben. Wir sind nicht eingebrochen, haben über das gesamte Spiel sehr aggressiv verteidigt und echt wenig Chancen zugelassen. Mit einer richtig geilen Teamleistung haben wir uns für ein sehr gutes Spiel belohnt. Auch wenn es ein ganz anderes Spiel wird, waren da heute viele Sachen dabei, die uns auch am Dienstag gegen Holland weiterbringen werden.“'
Dreifach-Torschützin Charlotte Stapenhorst: „Wir hatten uns nach dem Argentinien-Spiel, das für uns in den letzten sieben Minuten sehr doof gelaufen war, vorgenommen, dass uns so etwas nie wieder passiert. Das haben wir durch die Bank weg souverän runtergespielt, gute Chancen kreiert und dann hat bei mir heute auch einiges funktioniert. Ein sehr guter Start in die nächste Europa-Reise! Wir haben jetzt natürlich noch einiges vor uns in den nächsten vier Tagen. Aber das Spiel heute ist etwas, das man sehr gut mitnehmen und darauf aufbauen kann für die Partien in den Niederlanden und Großbritannien. Gegen Holland haben wir zudem auch noch eine Rechnung offen.“
Co-Trainer Florian Keller: „Wir sind wirklich hochzufrieden, dass wir das Spiel auch so dominant zu Ende gebracht und vor allem am Ende auch die Null gehalten haben. Das gibt uns für die Zukunft viel Selbstvertrauen. Es lag eine große Priorität darauf, hinten sehr stabil zu stehen und trotzdem offensiv zu funktionieren und genug Chancen rauszuarbeiten. Das hat wunderbar funktioniert. Natürlich waren wir sehr effektiv, aber wir hatten eine gute Mischung: von einer stabilen Defensive zu einer guten Offensive, besonders in der zweiten Halbzeit. Im ersten Durchgang haben wir zwar zwei super Tore geschossen, aber waren noch nicht so griffig nach vorne. In der zweiten Halbzeit war das viel besser. Die Mädels haben taktisch sehr gut umgesetzt, was wir uns so vorgestellt haben. Nun gehen wir mit gutem Selbstvertrauen in das Spiel am Dienstag gegen Holland.“

Aufgrund des vorangegangenen Herren-Länderspiels startete die Partie der DANAS bei den Belgierinnen mit gut 18 Minuten Verspätung. Und obwohl die Gastgeberinnen den deutschen Aufbau früh störten und nach 90 Sekunden die erste aussichtsreiche Möglichkeit hatten (Kira Horn bekam noch rechtzeitig den Schläger dazwischen), jubelten kurz darauf die DANAS: Auf der belgischen Viertellinie nahm Selin Oruz einen Schlenzer von Nike Lorenz clever mit, marschierte in den belgischen Schusskreis und zog vom Kreisrand direkt ab. Aus kurzer Distanz fälschte Charlotte Stapenhorst den Ball unhaltbar für Aisling D'Hooghe im belgischen Kasten zum 1:0 für Deutschland ab (3.). Das Spiel fand nun zwischen den beiden Schusskreisen statt. Es war eine sehenswerte Einzelaktion erneut von Stapenhorst, die Deutschland abermals jubeln ließ: Maike Schaunig bediente die deutsche Stürmerin tief im gegnerischen Schusskreis, mit sehenswertem 3D-Hockey marschierte die 23-Jährige gegen zwei Belgierinnen die linke Grundlinie entlang, zog kurz in die Mitte und vollendet hoch – wieder ohne Abwehrchance für die belgische Schlussfrau – zum 2:0 (10.). Belgien zeigte sich sichtlich geschockt und musste lange auf seine erste richtige Chance warten, verstoppte die erste Strafecke aber. Auch die anschließende argentinische Rückhand von Stephanie Vanden Borre konnte Julia Sonntag im deutschen Tor problemlos entschärfen (12.).
Schrecksekunde dann zu Beginn des zweiten Viertels: Am Schusskreisrand wurde Stapenhorst hart angegangen und hielt sich danach schmerzverzerrt die linke Schulter. Doch bereits zur anschließenden Strafecke stand die Hamburgerin wieder. Nach zwei Wiederholungsecken hielt D’Hooghe im dritten Versuch Lorenz‘ Schlenzer und den Nachschuss von Elisa Gräve sicher. In der Schlussphase der ersten Hälfte ebbte die Partie etwas ab, Deutschland musste nicht mehr, Belgien fiel wenig ein. Sehenswerte Szene zehn Minuten vor der Pause, als Horn sich links im belgischen Schusskreis durcharbeitete, der Querpass vors Tor aber keine Abnehmerin fand.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs behielt Deutschland die Fäden in der Hand. Erste nennenswerte Szene wieder von Stapenhorst: Mit einem Schlenzer überbrückte Viktoria Huse die erste belgische Verteidigungslinie, Stapenhorst nahm fünf Meter vor dem Schusskreis die Kugel an und zog direkt vom Schusskreisrand ab, die argentinische Rückhand strich aber knapp am belgischen Kasten vorbei. Kurz darauf Deutschlands vierte Strafecke, die nach Stockschlag gegen Lena Micheel stark nach Siebenmeter roch, aber die DANAS taten gut daran, auf den Videobeweis zu verzichten: Per Direktschlenzer baute Rebecca Grote nämlich Deutschlands Führung auf 3:0 aus (40.). Auch defensiv blieb die DHB-Auswahl hellwach, als Oruz die erste belgische Ecke sicher verteidigte.
Im Schlussviertel schnürten die DANAS die Belgierinnen phasenweise in deren Hälfte ein, lange sprang aber nichts Zählbares dabei heraus. Erst die Schlussphase brachte noch einmal Sehenswertes: In der 53. Spielminute ließ Anne Schröder mehrere Gegenspielerinnen stehen, verlor im belgischen Schusskreis dann aber die Kugel. Während Deutschland offensiv aktive Akzente setzen konnte, waren belgische Aktionen das Ergebnis von Zufallsprodukten wie in der 54. Spielminute, als Louise Versavel einen in den Kreis gebrachten Ball an den Pfosten stach. Bei Deutschlands fünfter Ecke blieb D'Hooghe diesmal Siegerin gegen Grote, als sie den Schlenzer der Kölnerin hielt (56.). Kurz darauf krönte Stapenhorst ihren sehr starken Auftritt mit einer abermals Weltklasseleistung, als sie von Pia Maertens im gegnerischen Viertel in Szene gesetzt wurde, sich am Schusskreisrand über die Rückhand rausdrehte, wieder ins 3D-Dribbling ging und von halblinks mit der hohen Rückhand ins lange Toreck abschloss, D'Hooghe abermals ohne Abwehrchance (58.). Die Partie war nun definitiv entschieden, Deutschland überstand in der Schlussminute aber noch einmal zwei brenzlige Situationen: Erst verlor Belgien seinen Videobeweis, als die Hausherrinnen Strafecke für angeblich gefährliches Spiel von Pieper forderten. Dann setzte Sonntag den sehenswerten Schlusspunkt, als die deutsche Torfrau einen Fehler von Viktoria Huse ausbügelte und aus nächster Nähe spektakulär gegen Emilie Sinia flach mit dem Schläger die Null festhielt. (ao)

Tore:
0:1    Charlotte Stapenhorst (3.)
0:2    Charlotte Stapenhorst (10.)
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-
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0:3    Rebecca Grote (KE, 40.)
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0:4    Charlotte Stapenhorst (58.)

Ecken:
BEL 2 (0 Tore) / GER 5 (1 Tor)

Grüne Karten:
BEL 1 (Stephanie Vanden Borre, 19.) / GER 1 (Cécile Pieper, 11.)

Schiedsrichterinnen:
Carolina de la Fuente (ARG) / Sarah Wilson (SCO)

Videoschiedsrichter:
Dan Barstow (ENG)

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