mU21-WM in Indien
Eagles sind Weltmeister nach Shootout-Krimi gegen Spanien
10. December 2025
Nach spannenden sechzig Minuten Spitzenhockey im WM-Finale setzen sich die Eagles im Shootout (1:1 ; 4:3 n.P.) gegen Spanien durch. Der Spielfilm.
Torschützen:
1:0 Justus Warweg (26. Minute)
1:1 Nicolas Mustaros (33.)
Shootout:
x Jonas von Gersum
x Pere Amat
x Justus Warweg
1:2 Pablo Roman
2:2 Benedikt Geyer
x Aleix Bozal
3:2 Alec von Schwerin
3:3 Juan Prado
4:3 Ben Hasbach
x Andrés Medina
Die erste Halbzeit:
Im Finale der mU21 zwischen Deutschland und Spanien tasteten sich beide Teams zunächst lange ab. Bei gegnerischem Ballbesitz standen die Reihen tief, das Pressing blieb vorsichtig und fokussierte sich auf kontrollierte Defensivarbeit. So entwickelte sich eine taktisch geprägte Anfangsphase, in der klare Torchancen zunächst Mangelware waren.
In der 7. Minute setzte Spanien das erste Ausrufezeichen: Nach einer Strafecke kam Mario Mena zum Abschluss, doch die deutsche Defensive war aufmerksam. Kurz darauf meldete sich auch Deutschland im Offensivgeschehen an. Lukas Kossel schlenzte den Ball an den Schusskreisrand, wo Justus Warweg ihn technisch stark verarbeitete, in den Kreis eindrang und mit der argentinischen Rückhand abschloss – sein Versuch geriet jedoch zu zentral (9.). Nur zwei Minuten später wurde es erneut brenzlig, diesmal vor dem deutschen Tor. Nach einem Ballverlust von Nahr im Aufbau startete Spaniens Kapitän Guiu Corominas durch und tauchte frei vor Ditzer auf, der den Abschluss aus kurzer Distanz stark parierte. Die Szene leitete eine hektische Phase ein: Gleich fünf Strafecken in Serie mussten die Deutschen verteidigen, nachdem erst Nahr beim Klärungsversuch den Ball an den Fuß bekam und anschließend Titus Wex zu früh herauslief. Nur noch zu dritt stellten sich die Deutschen den spanischen Varianten – und überstanden die Serie mit großem Einsatz.
In der 18. Minute bot sich Deutschland die nächste große Gelegenheit: Eine Strafecke landete bei Paul Glander, dessen platzierter Abschluss jedoch von Spaniens Keeper Jan Capellades herausragend mit dem rechten Fuß entschärft wurde. Die deutsche Führung fiel schließlich in der 26. Minute. Nach einem schnell ausgeführten Seitenausball von Jonas von Gersum startete Stahmann früh in den Raum, bediente im Schusskreis Warweg, der sich mit dem Rücken zum Tor auf die Rückhand drehte und den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers präzise zum 1:0 einschob – ein technisch anspruchsvoller Treffer.
Die zweite Halbzeit:
Kurz nach der Halbzeit schlug Spanien zurück: In der 33. Minute kombinierten sich die Iberer erstmals wirklich gefährlich in den deutschen Schusskreis. Ditzer konnte den ersten Abschluss noch abwehren, doch Nicolas Mustaros reagierte am schnellsten und staubte zum 1:1 ab. Besonders im dritten Viertel erhöhte Spanien phasenweise den Druck auf den deutschen Aufbau und zwang die DHB-Auswahl immer wieder zu schnellen Entscheidungen.
Dennoch blieb Deutschland gefährlich: In der 48. Minute hatte Glander nach einer weiteren Strafecke die erneute Führung auf dem Schläger, doch Capellades parierte erneut spektakulär. Da in der regulären Spielzeit kein weiterer Treffer fiel, musste das Shootout die Entscheidung bringen.
Penalty Shootout:
Den Anfang machte Jonas von Gersum, der nachdem ihm der Ball von Keeper Palomero, der für die Penalties Capellades ersetzte, weggespitzelt wurde, sich einmal um die eigene Achse mit dem Ball drehte und den Ball jedoch knapp am Tor vorbeischob. Spaniens Pere Amat antwortete mit einer technisch anspruchsvollen Schleuderdrehung, setzte den Ball aber ebenfalls knapp rechts neben das Tor. Justus Warweg scheiterte anschließend an Palomero, den er zunächst versuchte einzudrehen, dieser jedoch geduldig stehen blieb und den Abschluss aus kurzer Distanz parierte.
Der erste Treffer gelang schließlich Spanien: Pablo Roman lief sofort nach rechts und setzte den Ball souverän unter Ditzer hindurch. Benedikt Geyer glich für Deutschland aus, indem er sich eindrehte und ebenfalls unter dem Keeper vollstrecken konnte.
Anschließend zeigte Ditzer seine Klasse, als er den frühen Abschluss von Bozal mühelos parieren konnte. Alec Von Schwerin brachte Deutschland anschließend erstmals in Führung, indem er den Ball mit der Rückhand unter dem Keeper hindurch schob.
Der vierte Schütze für Spanien, Juan Prado, machte im Tempodribbling eine kurze Bewegung nach rechts und kam gleich zum Abschluss, sodass Ditzer nicht schnell genug unten sein konnte. Kapitän Ben Hasbach trat als fünfter Schütze an und stellte in eiskalter Manier auf 4:3 nach Penalties: Mit einem frechen Lupfer auf die Rückhand und einem präzisen Rückhandschlag aus spitzem Winkel erhöhte er die Führung.
Die Entscheidung brachte dann der allerletzte Penalty: Andres Medina trat an, drehte sich vor Ditzer ein, dieser blieb erneut lange stehen und rutschte verzögert in Zeitlupe rückwärts weg. Zu seinem Glück verlor Medina im entscheidenden Moment jedoch die Ballkontrolle, sodass ihm der Ball vom Schläger rollte und als er wieder die Kontrolle über den Ball erlangte, war die Uhr bereits abgelaufen und es war besiegelt: Die deutsche U21 kürt sich das achte Mal zum U21-Weltmeister!
Die Szene des Spiels:
Der Penalty von Ben Hasbach, der in zentraler Ballführung auf den Torhüter zuläuft und darauf wartet, dass dieser den einen Schritt zum Ball macht, im Anschluss über dessen Schläger lupft und mit einem Rückhandschlag aus spitzem Winkel eiskalt den Ball im Tor unterbringt, kurz bevor Capellades in den Ball hechten kann.