Deutsche Teams beim Masters World Cup in Terrassa sehr erfolgreich
Masters-WM in Terrassa: Eine Vize-Weltmeisterschaft, zwei Bronzemedaillen
07. August 2018
07.08.2018 - Durch seine eigenen Spiele mit den Masters 55 am finalen Wochenende, konnte unser "Mann vor Ort", Stephan Boness, den Bericht erst mit dem heutigen Datum erstellen - lesenswert ist es allemal, was die Malanas und Masters Teams in Terrassa an den beiden Schlusstagen ablieferten.
Erfolgreicher Auftritt der deutschen Teams in Terrassa
Die Malanas W40 und die Masters M40 gewannen ihre Platzierungspiele um Platz 5, die Malanas W50 werden 11., Platz 7 für die M45, Masters M35 und M50 erringen Bronze, die Masters M55 werden Vize-Weltmeister.
In einem starken letzten Spiel gegen Irland, sicherten sich die Malanas W40 mit einem 2:0-Erfolg durch Tore von Denise Rutschmann und Franziska Löwe einen tollen 5. Platz.
Im Qualispiel um Platz 5 verloren die M45 gegen Australien mit 2:6, zeigten sich jedoch am letzten Morgen von ihrer besten Seite, gewinnen glatt mit 4:0 gegen Neuseeland und belegen Sie den 7. Platz im Endklassement.
Masters M35 auf dem Treppchen
"Obwohl wir das Finale verpasst haben, fühlt es sich nicht wie eine Niederlage an." M35-Coach Peter Krüger nach dem Match. Mit einer hervorragend defensiven Taktik gelang es den M35, die Engländer nicht ins Spiel zu kommen. Erst in der 52. Minute war ein Angriff der Männer von der Insel erfolgreich, doch bereits vier Minuten später egalisierte Torsten Paulen zum 1:1. In der verbleibenden Spielzeit, mit elftem deutschen Feldspieler, sollte der erlösende Treffer für die M35 nicht mehr fallen - trotz des Remis überwog die berechtigte Freude über den Einzug ins Spiel um Bronze, das die M35 deutlich mit 4:0 für sich entschieden und den Sprung auf Treppchen schafften.
Ebenfalls mit 4:0 (Tore: Kösling (2), Büchner und Leusmann) setzten sich Masters M40 in ihrem Platzierungsspiel gegen die USA durch. Am Ende stand mit Platz 5 ein sehr beachtliches Ergebnis für die M40, die sich, trotz vieler Ausfälle und Absagen im Vorfeld, während des Turnier als Team sich immer mehr gefunden haben und eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigten.
Einen versöhnlichen Turnierabschluss feierten die Masters M45 mit dem 4:1-erfolg über Neuseeland im Spiel um Platz 7. Trotz verletzungsbedingter Ausfälle, belohnten sich die deutschen Stürmer Hatz, Müller und Remmers (2) noch einmal für die Mühen der vergangenen sieben Spiele innerhalb von neun Tagen. Spielertrainer Marquardsen war sehr zufrieden mit der Leistung gegen die "Kiwis", hätte sich aber in Hinblick auf die Gesamtplatzierung ein besseres Ergebnis für sich und seine Herren gewünscht.
Masters M50 gewinnen Bronze
In einem kräftezehrenden Spiel um Platz 3 sichert sich die Mannschaft von Trainer Carsten Borstel mit einem intelligent herausgespielten 4:1 über England die Bronzemedaille. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Holland zeigten die Masters M50 eine spielerisch hervorragende Leistung gegen die Engländer und bogen einen frühen 0:1-Rückstand durch Tore von Stefan Kloos, Andreas Dolge, Uli Mayer (2). Insbesondere die Schlussphase bot begeisterndes Hockey: Beim Stand von 1:4 aus englischer Sicht, setzte die Männer von der Insel acht Minuten vor Schluss alles auf eine Karte und nahmen den Torwart heraus. Deutschland, in dieser Phase durch Zeitstrafen teilweise mit zwei Spielern in Unterzahl, verteidigte das Spiel aber beherzt zu Ende. Fazit: Eine mehr als verdiente Bronzemedaille für eine Mannschaft, die sich mit großem individuellen spielerischen Potenzial auf und neben dem Platz als echtes Klasseteam bewiesen hat.
Vizeweltmeister: Masters M55
Zwei schwere Spiele innerhalb von 14 Stunden mit dem Halbfinale gegen Italien und dem Endspiel gegen England, kennzeichneten das Finalwochenende der Masters M55, an dessen Ende eine hochverdiente Silbermedaille heraussprang.
Bereits der Halbfinalgegner Italien verlangte am Samstagabend um 21:35 Uhr den deutschen M55 alles ab. Von Trainerlegende Horst Ruoss taktisch sehr gut auf die Italiener (gegen die man im Auftaktspiel nicht über ein 0:0 hinauskam) eingestellt, vergaben die M55 die frühe Führung, als ein nach Strafecke zugesprochener Penalty nicht verwandelt wurde. Durch eine Unaufmerksamkeit gerieten die M55 Mitte des zweiten Viertels in Rückstand, blieben aber bei ihrem ruhigen und geduldigen Passspiel aus einer gut stehenden Abwehr heraus. Bei den sich daraus ergebenden Chancen, war gleich zweimal Dirk Wellen (mit Penalty und Strafecke) zum 2:1-Endstand erfolgreich. Die letzten Sekunden des Spiels wurden mit Standing Ovations der Malanas und Masters-Team auf der Tribüne begleitet - ein sensationelle Unterstützung für die M55.
Sonntag Mittag, 12:25 Uhr, Pitch 3 beim Club Egara - Finale gegen England. Würde die Kraft reichen, wie gut sind die Engländer wirklich, schaffen die M55 das "Wunder von Terrassa"? Von gegenseitigem Respekt gekennzeichnet, tasteten sich beide Teams ab, wollten sich keine entscheidende Blöße geben. Erste Chancen auf beiden Seiten, die jedoch keinen zählbaren Erfolg brachten. Die Engländer sehr stocksicher und lauffreudig, die M55 mit klugen Aufbauspiel und Seitenwechseln. Ein noch ausgeglichenes Spiel, bei dem dennoch kurz nach Beginn des zweiten Viertels die Engländer in Führung gehen. Eine kurze Unaufmerksamkeit in der deutschen Abwehr wird schnell und eiskalt ausgenutzt.
Mit zunehmender Spieldauer zeigten sich die Engländer konditionell und auch spielerisch stärker, die M55 kamen nicht mehr zu ihrem Spiel. Folgerichtig fielen im dritten Viertel zwei weitere Treffer für den neuen Weltmeister, dem die M55 nichts mehr entgegensetzen konnte. 3:0 - Abpfiff, aber Jubel trotzdem auf beiden Seiten. Denn die verdiente Niederlage schmälert in keinster Weise den überragenden Erfolg der M55. Größte Optimisten haben im Vorfeld vielleicht mit einer Medaille geliebäugelt, dass es am Ende sogar die Vize-Weltmeisterschaft wurde, war nicht wirklich zu erwarten.
"Nicht Gold verloren - sondern Silber gewonnen und das mit einer ausgezeichneten Teamleistung, die von Spiel zu Spiel besser wurde", so das positive Fazit der überglücklichen Masters M55.
In Kürze wird es hier auf hockey.de noch einen Gesamt-Rückblick, ergänzt mit einer Fotogalerie geben. (SB)