EHL-QUALIFIKATION: MANNHEIM UND POLO SCHEITERN
06. October 2024
Ohne deutsche Teilnehmer wird an Ostern 2025 das Herren-Finalturnier um die Euro Hockey League stattfinden. Beim Qualifikationsturnier KO16 in London scheiterten sowohl der Deutsche Meister Mannheimer HC als auch Vize Hamburger Polo Club an niederländischen Gegnern.
Die österreichischen Auftaktgegner stellten für beide deutschen Teams kein Problem dar. Der Mannheimer HC schlug den AHTC Wien mit 8:0 (4:0). Die Tore schossen Gonzalo Peillat (4), Raphael Hartkopf, Andreas Rafi, Ben Hasbach und Matteo Poljaric. Noch eine Spur klarer machte es der Hamburger Polo Club, der gegen den SV Arminen Wien mit 11:1 (6:0) siegte. Kane Russell (2), Hugo Inglis (2), Paul Smith (2), Constantin Staib (2), Tom Craig, Tim Brand und Jan Hendrik Bartels sorgten für den torreichsten Sieg der insgesamt 16 Spiele umfassenden Veranstaltung auf der Anlage des Surbiton HC im Südwesten von London.
Dass das entscheidende zweite Spiel eine ganz andere Gegnerqualität bringen würde, wussten beide deutschen Topteams von vornherein. Mannheim traf auf den sechsfachen EHL-Sieger HC Bloemendaal. Der Dritte der nationalen niederländischen Meisterschaft hatte in der ersten Runde Real Polo Club Barcelona (mit den Deutschen Teo Hinrichs, Benedikt Schwarzhaupt, Niclas Schippan und Robert Duckscheer) mit 2:1 ausgeschaltet. Deutlicher mit 3:0 setzte sich Bloemendaal dann gegen Mannheim durch. Nach einer torlosen ersten Halbzeit geriet der MHC durch den Australier Nathan Ephraums (32.) in Rückstand, Dennis Warmerdam per Ecke (41.) und Empty-net-Goal (60.) machte den Deckel drauf für die Niederländer.
Dem letztlich klaren Aus des Deutschen Meister folgte ein viel dramatischeres Aus des Vizemeisters Polo. Die Hamburger drehten im Spiel gegen den HC Rotterdam dessen Führung (van der Wielen/6.) durch Tore von Tom Craig (11.) und zwei Ecken von Kane Russell (15./41.) zur 3:1-Führung. Der holländische Vizemeister verkürzte durch Guus Vogels (E, 49.) auf 2:3, rannte aber ansonsten erfolglos an. Als Polo die Fahrtkarte für das Finalturnier quasi schon in den Händen hatte, gelang Rotterdam-Routinier Jeroen Hertzberger zwei Sekunden vor Ablauf der Spielzeit noch ein Stechertor zum 3:3-Endstand.
Auch im anschließenden Shoot-out sah es zunächst gut aus für das deutsche Team. Der eingewechselte Jasper Milt hielt zwei Bälle, und so hatte Polo nach Treffern von Brand, Russell (7m) und Smith (lediglich Craig traf nur die Latte) beim Stand von 3:2 Matchball. Niklas Bosserhoff konnte diesen aber nicht nutzen. Es kam zum Sudden Death, wo Hertzberger zum 4:3 für Rotterdam vorlegte. Als dann Brand am Torwart scheiterte, war das bittere Aus der Hamburger perfekt.
In London qualifizierten sich neben Bloemendaal und Rotterdam auch Gastgeber Surbiton und der belgische Vertreter Royal Leopold Club. Diese vier werden an Ostern 2025 zusammen mit den gesetzten Landesmeister Gantoise HC (Belgien), SV Kampong (Niederlande) Old Georgians (England) und Club de Campo Madrid (Spanien) um den europäischen Titel der Herrenvereinsteams spielen.
Deutschland hatte seinen dritten EHL-Startplatz (inklusive der automatischen Endrundenteilnahme für den Meister) durch den Rückfall auf Platz fünf der europäischen Rankingliste verloren.
Bei den Damen hat Deutschland zwei Startplätze für den Meister (Düsseldorfer HC) und Vizemeister (Mannheimer HC) sicher.