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Fotocredits: Worldsportpics

Damen-Bundestrainer Valentin Altenburg

„Es gibt erfreulich viel, auf dem wir aufbauen werden und was weiterhin fester Bestandteil unseres DANAS-Gepäcks bleiben wird."

27. October 2023

Zwei Monate nach den EuroHockey Championships 2023 in Mönchengladbach blicken unsere Bundestrainer auf das Hockey-Ereignis des Jahres zurück. Sie bewerten das sportliche Geschehen, erzählen, wie das Turnier auf sie gewirkt hat und was in den kommenden Monaten bis zur Olympia-Qualifikation noch passieren wird.

Die Heim-Europameisterschaft liegt jetzt zwei Monate zurück. Wie betrachtest Du die Veranstaltung mit etwas Abstand?
Es war eine überragende Veranstaltung. Wir hatten das deutsche Hockeypublikum als zwölften Menschen hinter uns. Die großartige Stimmung ist in jeder Minute auf das Spielfeld übergeschwappt und hat bei mir noch mehr Lust auf solche Heimturniere gemacht. Die Organisation der EM war auf höchstem Niveau und der Deutsche Hockey-Bund hat sich von seiner besten Seite gezeigt.

Sportlich war das Ergebnis durch das verlorene Halbfinale eher enttäuschend. Stimmst Du dem zu?
Sportlich war das Ergebnis der Europameisterschaft für uns als Team nicht erfolgreich. Wir wussten vorher, dass wir keine Spiele gewinnen können, in denen wir keine Tore schießen. Wir sind nicht zufrieden damit, dass wir nach einem sehr guten Spiel im Halbfinale und starken Turnierleistungen insgesamt, so früh ausgeschieden sind. Das haben wir uns anders vorgenommen und dafür haben wir auch andere Möglichkeiten. 

Wie hat das Team und wie haben die Spielerinnen auf den 3. Platz reagiert?
Wir hatten alle gemischte Gefühle. Einerseits war es uns sehr wichtig, mit einem Sieg aus dem Turnier zu gehen. Wir wollten für die deutschen Hockey-Fans  noch einmal ein attraktives und erfolgreiches Spiel abliefern. Und auch für uns selbst sicherstellen, dass wir das letzte Turnierspiel gewinnen, nachdem uns das bei der WM im letzten Jahr nicht gelungen ist. Gleichzeitig gemischte Gefühle, weil kurz nach dem Gewinn der Bronzemedaille und unserer Siegerehrung das Finale angepfiffen wurde und uns alle wieder daran erinnert hat, dass wir da rein wollen. Diesen Hunger nehmen wir mit auf unseren weiteren Weg.

Fotocredits: Worldsportpics

Welche sportlichen Gründe habt ihr in der Analyse des Turniers für das Abschneiden gefunden?
Es gibt erfreulich viel, auf dem wir aufbauen werden und was weiterhin fester Bestandteil unseres DANAS-Gepäcks bleiben wird. Es zeigt sich schon die ganzen letzten Monate, dass wir ein deutlich stärkeres Offensivspiel etabliert haben. Wir spielen dabei verlässlich viele klare Torchancen heraus. Gleiches gilt für die Qualität unserer Strafecken. Wir können inzwischen über Varianten und den direkten Schuss gute Gefahr ausstrahlen. Gleichzeitig haben wir viel weniger zugelassen als in den Monaten zuvor. Wir arbeiten  nach Ballverlusten viel besser gegen den Ball  und die gegnerischen Konter werden besser wegoperiert. Es gibt wenig, was uns auf oder neben dem Platz wirklich stört. Dafür gibt es Elemente, die wir zusätzlich mitnehmen werden, die wir für unsere weitere Reise nach ganz oben brauchen. Wir werden beispielsweise besser werden, unsere Möglichkeiten auch gegen eine sehr kompakte verteidigende Mannschaften herauszuspielen, auf die wir immer öfter treffen werden.

Der Blick geht jetzt nach vorne. Im Januar steht der Olympic-Qualifier an. Wie sind die Planungen bis dahin, um das Team auf das Turnier vorzubereiten?
Mitte November werden wir uns im Trainingslager in Südafrika vorbereiten. Im Dezember fliegen wir dann nach Spanien, um dort unser  Vorbereitungsturnier auf die Olympia Quali zu spielen. Und dann fliegen wir im Januar nach Indien, um uns dort für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

Fotocredits: Worldsportpics

Das Ziel dürfte klar sein, die Gegnerinnen noch nicht. Wie geht ihr damit um?
Unser Ziel ist klar. Wir wollen endlich ins Endspiel. Bei der Weltmeisterschaft haben wir es bis ins Halbfinale geschafft, sind am Ende aber nur Vierter geworden. Bei der Europameisterschaft waren wir ein gutes Stück weiter und haben unser letztes Turnierspiel gewonnen. Jetzt wollen wir zum ersten Mal zusammen ins Endspiel. Die Gegnerinnen stehen noch nicht fest, aber das spielt für unsere Arbeit keine Rolle, wir schauen auf uns.

Wie viele Spielerinnen bekommen die Chance, sich in den Kader für Paris 2024 zu spielen?
24 Spielerinnen sind Teil der Quali-Kampagne und alles andere folgt dann im Anschluss an dieses Turnier.

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