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Fotocredits: Grant Treeby

London, Dienstag, 31. Juli: Deutschland – Australien 1:3 (1:1)

Olympia: Erster Rückschlag für das DHB-Damenteam

31. July 2012

31.07.2012 - Deutschlands Hockeydamen haben am Dienstagabend in London ihr zweites olympisches Vorrundenspiel gegen Australien mit 1:3 (1:1) verloren. Eine frühe Führung durch ein Strafeckentor von Katharina Otte brachte nicht das nötige Selbstvertrauen und die Sicherheit in die Aktionen der Schützlinge von Bundestrainer Michael Behrmann. Der musste mit ansehen, wie die Gegner immer stärker Druck ausübten, folgerichtig das 1:1 durch Hope Munroe erzielten. Da auch nach der Pause Australien das griffigere Team blieb, war die Niederlage nach Eckentoren von Anne Flannagan und Fiona Boyce durchaus verdient.

Der deutsche Co-Trainer Kais al Saadi: „Wir haben heute in vielen Situationen einfach unclever agiert, Bälle in unglücklichen Situationen verloren, aber vor allem haben wir bei Gegenangriffen zu spät Zugriff auf den Ball bekommen. Dadurch haben wir durch Hinterherrennen viel zu viel Sprit verblasen, der dann am Ende im Tank gefehlt hat. Das müssen und können wir ändern. Generell ist in dieser Gruppe alles drin. Wir haben weiter alles selbst in der Hand. Und das ist eine Qualität dieser Mannschaft, die ja ungemein harmonisch ist und an einem Strang zieht. Die Mädels werden mit dem Rücken zur Wand schon eine kratzbürstige Antwort geben!“

In der deutschen Gruppe ist nach wie vor aber alles offen. Da Weltmeister Argentinien gegen die USA überraschend 0:1 verlor, führt Neuseeland als einziges Team mit sechs Zählern, nach dem heutigen 4:1 über Südafrika, vor vier Teams mit drei Punkten.

 

Australien presste von Beginn an stark, versuchte das DHB-Team zu Fehlern zu zwingen. Erst nach gut fünf Minuten brachte das DHB-Team etwas Ruhe rein und konnte seinerseits gute Aktionen in der Offensive verbuchen. In der 8. Minute die erste Riesenchance der Partie, als Natascha Keller Celine Wilde vor Tor einsetze. Die scheiterte zwar an Torhüterin Toni Cronk, aber da eine Australierin den Fuß am Ball hatte, gab es Ecke eins für Deutschland. Die Variante von Rinne auf Herausgeberin Katharina Otte klappte exzellent, so dass die Berlinerin am linken Pfosten zum 1:0 einblocken konnte.

Australien drehte nun noch mehr auf. Nina Hasselmann konnte in der 11. Minute auf der Linie für Yvonne Frank retten. Doch dann Ecke Nummer eins für die Hockeyroos. Aber Frank rettete gegen den Schlenzer von Cathy Eastham großartig, auch bei einer weiteren Chance kurz danach. Dann konnte die DHB-Auswahl die Partie zwischenzeitlich zwar etwas ausgeglichener gestalten, aber ohne sie zu beruhigen. Zu oft gab man den Ball früh ab.

Und ein solcher Ballverlust führte zum Ausgleich in der 20. Minute, als erneut Hasselmann auf der Linie gegen Asley Nelsons Versuch klärte, aber Hope Munroe den Nachschuss volley zum 1:1 unterbrachte. Nelson war es auch, die kurz darauf frei mit der Rückhand rechts am Tor vorbei schoss. Wilde hatte die nächste Großchance für die Deutschen, wurde aber fast am Siebenmeterpunkt noch gestoppt. Es ging nun hin und her mit guten Offensivaktionen auf beiden Seiten. Die beste Chance hatte Natascha Keller argentinisch in der 26. Minute, doch die Torfrau hielt und konnte auch Wildes Nachschuss awehren.

Australien holte sich im Gegenangriff eine weitere Ecke. Doch Frank zeigte zwei brillante Reaktionen gegen den Schlenzer und den Nachschuss am kurzen Pfosten. Dann musste Schütze mit Grün für zwei Minuten auf die Bank für ein Tackling. Die Unterzahl übestand das DHB-Team aber gut. Plötzlich war Lisa Hahn nach Schlenzer von Anke Brockmann allein durch und lupfte sogar noch über Cronk, doch kam an den Ball nicht mehr ran.

Keller hatte auch noch eine riesen Konterchance, die aber ebenfalls Cronk verhinderte. Dann holten die Deutschen auch noch eine Ecke 30 Sekunden vor Ende der Halbzeit. Australien nahm den Videobeweis, dem wegen Gefährlichkeit der Flanke stattgegeben wurde. Da gab es allerdings Ungereimtheiten zwischen Schiedsrichterin und Videoschiedsrichterin. Die Ecke wurde jedoch zurückgezogen, so dass es beim 1:1 zur Pause blieb.

Nach dem Wechsel hatten die Deutschen die ersten guten Offensivaktionen, dann bekam aber Australien mit dem ersten Konter die dritte Ecke. Wieder war Frank aber gut auf dem Posten. Australien machte großen Druck, brauchte ja nach der Auftakt-Niederlage unbedingt drei Zähler, doch die Deutschen standen nun besser. Im Konter hatte Marie Mävers unter Bedrängnis eine gute Chance, traf aber den Ball nicht voll.

Mangelnde Zuordnung in der Defensive brachte in der 46. Minute die vierte Ecke für Australien. Und dann passte der Schlenzer von Anne Flannagan einfach ideal links oben in den Winkel, ohne Abwehrchance für Frank. Das DHB-Team nahm nun etwas mehr Tempo auf. Hillmann hatte ein gute Chance nach Doppelpass mit Stöckel, scheiterte aber an Cronk. Keller war dann rechts auf und davon, doch ihr Pass rüber auf Jennifer Plass kam etwas zu lang und ging ins Aus.

Australien war vorn einfach etwas effektiver, holte im Gegenangriff die fünfte Ecke. Und dann fälschte Fiona Boyce den Schlenzer von Flannagan unhaltbar kurz vor Frank ab. Es stand 1:3! Zwar bemühte sich das Team, aber ohne die ganz große Aggressivität und letzte Entschlossenheit in den Aktionen. In der 63. Minute bemühten die Deutschen den Videobeweis für eine Ecke. Die Videoschiedsrichterin sagte, es sei keine Entscheidung möglich. Ecke abgelehnt – nicht die erste merkwürdige Videoschiedsrichterentscheidung bei Olympia.

Auch in der 66. Minute versagte die englische Schiedsrichterin Natascha Keller eine Strafecke. Hinten war Australien immer wieder über Konter extrem gefährlich. Vorn gab es zu wenig Zwingendes. Ein Pass von Jennifer Plass landete im Tor, aber da war kein Stock mehr am Ball. So blieb es am Ende beim verdienten Erfolg des Teams aus Down Under.

 

Tore:
1:0 Katharina Otte (KE, 8.)
1:1 Hope Munroe (20.)
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1:2 Anne Flannagan (KE, 46.)
1:3 Fiona Boyce (KE, 55.)

Ecken:
GER 1 (1 Tor) / AUS 6 (2 Tore)

Grüne Karten:
GER 1 / AUS -

Schiedsrichter:
Michelle Joubert (RSA) / Frances Block (GBR)

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