hero image

Pro League: HONAMAS überzeugen in Neuseeland vor allem nach der Pause

23. October 2019

FIH Pro League, Herren, 2. Partie in Christchurch, NZL: HONAMAS besiegen „Black Sticks“ 3:1

15.02.2019 – Die deutschen Hockeyherren haben in der FIH Pro League am Freitag endlich ihren ersten Sieg einfahren können. In der zweiten Partie in Christchurch (Neuseeland) schlugen die HONAMAS den Gastgeber mit 3:1 (0:0). Nach einer taktisch geprägten und höhepunktarmen ersten Halbzeit drehte das Team von Stefan Kermas nach der Pause noch einmal auf und führte bald mit 2:0. Mit dem Anschluss der „Black Sticks“ kam dann zwar noch einmal Spannung auf, am Ende schaukelten die deutschen Herren die Partie aber auch dank des dritten Treffers in der Schlussphase sicher über die Zeit. (Fotos: worldsportpics.com) (ao)

Bundestrainer Stefan Kermas: „In der ersten Hälfte haben wir zwar gutes Kontakthockey gezeigt, aber die nötige Konsequenz vorne im Kreis vermissen lassen. Nach der Pause dann eine gute Antwort von uns, wir haben noch mal einen Gang höher geschaltet. Dementsprechend verdient und konsequenterweise richtig haben wir dann auch die beiden Buden gemacht. Dann gab es immer wieder unbeständige Phasen, in denen wir den Ball zu einfach verlieren und den Gegner phasenweise über Konter eingeladen, ins Spiel reinzukommen. Zudem hatten wir da aber auch selber Chancen – da müssen wir den Sack zumachen, erreichen aber mit unseren Kreiseintritten zu wenig. Deswegen wird es gefühlt noch einmal eng. Das 3:1 war dann der wichtige und verdiente Finisher. Wir gewinnen aus einer heute insgesamt guten Leistung mit gutem Passhockey und einer relativ griffigen Defensive heraus. Für diesen Gegner also genau das, was wir brauchten. Entsprechend sind wir nach diesem 3:1-Sieg auch zufrieden – mit dem Makel, dass wir nach vorne raus hätten mehr Tore schießen können und das Spiel früher entscheiden müssen.“
Mats Grambusch: „Wir sind gut ins Spiel gestartet, hatten mehr Kontrolle, mehr Ballbesitz und auch mehr Chancen. Allerdings waren die Neuseeländer immer über Konter gefährlich, die haben wir defensiv aber gut gedeckelt. Nach der Pause haben wir ein überragendes drittes Viertel gespielt. Dann verlieren wir ein bisschen die Kontrolle, geraten durch Ballverluste etwas in Schwierigkeiten, die dann auch zum 1:2 führen. Trotz der jungen Mannschaft haben wir aber die Contenance bewahrt und das Ding nach Hause gebracht. Für die Truppe ist es geil, dass wir den Dreier mitnehmen. Jetzt geht’s nach Argentinien, da holen wir uns den nächsten.“
Moritz Rothländer: „Wir waren fast über das gesamte Spiel relativ griffig, hatten im letzten Viertel dann noch mal ein bisschen Glück, dass wir nicht noch den zweiten Gegentreffer fangen, Aber ansonsten hatten wir das Spiel im Großen und Ganzen unter Kontrolle, hatten auf jeden Fall noch Chancen auf ein, zwei Tore mehr. Natürlich ist es ein super Gefühl, das erste Erfolgserlebnis in der Pro League zu haben.“

Neuseeland konnte mit dem Anstoß die Partie beginnen, Deutschland erspielte sich in den Anfangsminuten schnell aber deutlich mehr Ballbesitz, während sich die Hausherren tief hinten reinstellten. Die erste deutsche Überzahl (9.) verstrich jedoch ohne nennenswerte Szenen – ebenso wie das komplette erste Viertel. Auch dem zweiten Viertel fehlten lange Zeit die Höhepunkte. Eine deutsche Fünf-Minuten-Unterzahl, nach Gelb für Teo Hinrichs, blieb ebenso folgenlos, wie die erste Strafecke für die HONAMAS in der 27. Spielminute: Die deutschen Schützen scheiterten gleich doppelt an Richard Joyce im Tor der Neuseeländer. So blieb es gegen erst in den Schlussminuten aktiver werdende Neuseeländer beim 0:0-Halbzeitstand.

Die deutsche Mannschaft kam deutlich aggressiver aus der Pause und Christopher Rühr holte nach 18 Sekunden die nächste Strafecke. Allerdings missglückte die Stechervariante auf Mats Grambusch. Kurz darauf konnte George Enersen, der nach der Pause für Joyce im Kasten der Neuseeländer stand, einen Schuss von Timm Herzbruch vom Schusskreisrand nur kurz abwehren, am langen Pfosten stand Marco Miltkau bereit und staubte zur deutschen Führung ab (32.). Zwei Minuten später lenkte Mats Grambusch eine abgefälschte Flanke an die Latte, das hätte der zweite deutsche Treffer sein können. Der fiel dann mit Deutschlands dritter Strafecke: Niklas Wellen als Herausgeber vollendete die Variante zum 2:0 (40.). Deutschland blieb weiter an Drücker, Zählbares sprang dabei aber im dritten Viertel nicht mehr heraus.

Das Schlussviertel begann mit stärkeren Neuseeländern und einem deutschen Konter von Niklas Wellen, der aber nur eine lange Ecke einbrachte. Quasi im Gegenzug parierte Victor Aly erst stark (47.), musste kurz darauf aber nach einem Stecher von Blair Tarrant aus kürzester Distanz doch hinter sich greifen (49.). Die Hausherren bekamen nun mehr Oberwasser, profitierten aber wie auch schon beim Anschluss, von unnötigen Ballverlusten der HONAMAS. Langsam kämpften sich die Deutschen zurück in die Partie, waren aber entweder bei Einzelaktionen (Rühr, 53.) nicht gefährlich genug oder ließen die Präzision beim letzten Pass (Rühr auf Florian Fuchs, Grambusch auf Rühr, beides 55.) vermissen. Vier Minuten vor Ende bereitete Fuchs aber mit einem sehenswerten Solo über die linke Schusskreishälfte das vorentscheidende 3:1 vor: Miltkau freistehend vor dem neuseeländischen Kasten brauchte die Kugel nur noch über die Linie zu drücken (56.). 90 Sekunden vor dem Ende verpasste dann noch einmal Grambusch einen aussichtsreichen Querpass von Wellen. Bei noch 15 Sekunden auf der Uhr holte Neuseeland zwar nach erfolgreichem Videobeweis noch einmal seine erste Strafecke, Aly konnte den flachen Schuss aber zur langen Ecke abwehren. So blieb es nach 60 Minuten beim 3:1 für die deutsche Herren-Nationalmannschaft.

Tore:
-
-----
-
----------
0:1    Marco Miltkau (32.)
0:2    Niklas Wellen (KE, 40.)
-----
1:2    Blair Tarrant (49.)
1:3    Marco Miltkau (56.)

Strafecken:
NZL 1 (kein Tor) / GER 5 (1 Tor)

Grüne Karte:
NZL 1 (David Brydon, Foulspiel, 9.) / GER keine

Gelbe Karte:
NZL keine / GER 1 (Teo Hinrichs, Foulspiel, 22.)

Schiedsrichter:
Eric Koh (MAS) / Sean Rapaport (RSA)

Mehr zum Thema

Premium-Partner

Mit Unterstützung durch