Specialhockey
Specialhockey beim DHB - Förderung Aktion Mensch
25. October 2022
Im Deutschen Hockey-Bund (DHB) wächst der Bereich Specialhockey seit 2016 stetig und wird von Vereins- über Länder- hin zur Verbandsebene realisiert. Zunehmend entstehen mehr Vereinsangebote, es werden regionale Turniere ausgetragen, Stützpunkttrainings organisiert und die Teilnahme an nationalen und internationalen Turnieren umgesetzt. Das nationale Specialhockey Team Germany hat mit seinem Enthusiasmus eine positive Wirkung auf Hockey-Deutschland in den vergangenen Jahren erzielt und es konnte Aufmerksamkeit für das Themenfeld gewonnen werden. Die Teilnahme von Hockey als Demonstrationssportart bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin ist der Höhepunkt der bisherigen Entwicklung.
Dank der Förderung der Aktion kann der DHB ein zwei zweijähriges Projekt mit Laufzeit von September 2022 bis August 2024 planen. Ziel des beantragten Projekts ist es, ein nachhaltiges, inklusives Qualifizierungskonzept im Bereich Specialhockey zu entwickeln, welches zum einen für jeden frei zugänglich ist und zum anderen Menschen mit geistiger Behinderung vielfältige Teilhabe
ermöglicht.
Mit der Entwicklung aufbauender Specialhockeyangebote in den Vereinen sowie der intensiveren Vernetzung des DHB mit Special Olympics Deutschland werden zwei wesentliche Aspekte notwendig:
- Die Digitalisierung der Bildungsangebote und
Netzwerkförderung - Die Schaffung vielfältiger
Qualifizierungsangebote für und mit Menschen mit geistiger Behinderung
Zur Realisierung sind drei Module geplant:
Modul " digitale Bildungsangebote & Specialhockey Symposium "
Hierbei geht es um die Entwicklung von Aus-, Fort- und Weiterbildungsmodule für engagierte Trainer*innen und Betreuer*, die nach dem Prinzip des Blended Learning via digitaler Plattform (moodle) angeboten und mit Präsenzseminaren ergänzt werden. Ein nachhaltiger Austausch wird durch die digitale Plattform und das Specialhockey-Symposium realisiert, wodurch besonders das Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden soll.
Module "Übungsleiter (ÜL)-Assistenz" sowie "Schiedsrichter*innen"
Menschen mit und ohne geistiger Behinderung sollen die Möglichkeit erhalten, ihre Qualifikationen für Aufgaben im Hockeysport zu erweitern. Dabei sollen Specialhockeyspieler*innen und reguläre Schiedsrichter*innen und Trainer*innen in Tandems gemeinsam mit und voneinander lernen und eine Qualifizierung erhalten, die ihnen einen weiteren Einsatz im (Special)hockey Bereich in ihren Vereinen ermöglicht und ihre Teilhabe erweitert. Eine Ausbildung zur/ zum ÜL-Assistent*in ermöglicht ihnen zu Lehrenden zu werden und ihren favorisierten Sport an andere zu vermitteln.
Durch die weiteren Specialhockey Veranstaltungen und ihre Professionalisierung ist der Bedarf an ausgebildeten Specialhockey Schiedsrichtern gewachsen. Dank des Förderprojektes kann dieser Bedarf gedeckt werden, eine Idee aus dem Netzwerk realisiert werden und die Teilhabemöglichkeit von Menschen mit geistiger Behinderung erweitert werden. Das Potenzial der Specials gilt es zu aktivieren und bietet sowohl der Person selber als auch den Hockeyvereinen weitere Engagementmöglichkeiten. Die Ausbildungen sollen Bedürfnisse der Zielgruppe abgestimmt werden. Daher erfolgt die Konzipierung beider Module durch eine Argbeitsgruppe aus Trainer*innen und Schiedsrichter*innen gemeinsam mit Specialhockeyspieler*innen, deren Expertise, Erfahrungen und ihr Specialhockey Blick gefragt ist. Die Zielgruppe erhält dadurch eine Chance, den Hockeysport aktiv mitzugestalten.
Die Zusammenarbeit mit Special Olympics Deutschland (SOD) ist bei der Umsetzung der geplanten Projekte erstmalig und bietet beiden Verbänden eine Erweiterung ihrer Angebote und ihrer Kooperationen. Mit der Hockeyexpertise des DHB und den Erfahrungen von SOD in der Gestaltung von Bildungsangeboten für Menschen mit und ohne geistiger Behinderung können zielgruppengerechte und zielorientierte inklusive Angebote konzipiert werden. Zusätzlich soll durch die Kooperation mit SOD die Vernetzung der Landesverbandsstrukturen beider Verbände, die weitere Etablierung von Specialhockey sowie der Austausch mit anderen Sportverbändern gefördert werden.
Dank der Förderung durch die Aktion Mensch liegt das Projekt der hauptamtlichen Verantwortlichkeit einer Teilzeitstelle. Die Umsetzung der Vorhaben wird ebenfalls dazu beitragen, dass die Betreuung von Menschen mit Behinderung in den Vereinen weiter an Qualität gewinnt und das inklusive Denken und Handeln der Vereinsengagierten gefördert werden.