FIH Pro League
Hockey-Herren verlieren zweites Spiel gegen Indien unglücklich
19. February 2025
Die Honamas haben ihr zweites Spiel beim Pro-League-Stopp in Indien gegen die Gastgeber knapp mit 0:1 verloren. Anders als beim ersten Spiel am Vortag, als man noch 4:1 gewann, fehlte dieses Mal vor allem die Präzision im Abschluss. Aber es war auch viel Pech dabei.
Aus dem Spiel heraus gelang den Indern in der vierten Minute die etwas überraschende Führung. Die DHB-Auswahl hatte ein paar gute Chancen, dominierte das Geschehen auch, aber machte noch zu wenig aus dem Ballbesitz. Kurz vor Ablauf der ersten 15 Minuten war es Gonzalo Peillat, der eine Strafecke knapp am Tor vorbeisetzte. Es war die größte Gelegenheit bis hierhin.
Das zweite Viertel blieb auch deshalb torlos, weil die Inder extrem diszipliniert verteidigten und die deutschen Hockey-Herren wiederholt daran hinderten, zum Abschluss zu kommen. Thies Prinz und Florian Sperling waren in dieser Phase die auffälligsten Spieler, die es auch immer wieder im 1 gegen 1 versuchten. Insgesamt wirkte das deutsche Team nicht ganz so spritzig wie noch am Tag zuvor, als die Inder mir 4:1 bezwungen werden konnten.
Prinz war es auch, der nach Wiederbeginn die bis dahin beste Chance auf dem Stock hatte, aber aus kurzer Distanz am guten indischen Goalie scheiterte. Peillat vergab kurz darauf eine weitere Strafecke. Die letzte Präzision im Abschluss fehlte weiterhin. Danach verflachte die Partie zunehmend. Deutsche Kreiseintritte wurden weniger. Die Inder beschränkten sich fast nur noch auf die Defensive und fuhren ihre Konter. Zwei Mal rettete Alexander Stadler aus Mannheim glänzend und bewahrte die Honamas vor dem 0:2.
Peillat vergabe kurz nach Beginn des vierten Viertels auch seine dritte Strafecke. Eine weitere wurde den Honamas nach langer Prüfung wieder weggenommen. "Stick Tackle", so lautete die Erklärung der Refs. In den letzten Minuten reihte sich eine Strafecke an die nächste für die deutschen Hockey-Herren, die jetzt klar besser waren. Eine heiß umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung verhinderte zudem den Ausgleich. Der Referee hatte das Spiel zu früh unterbrochen. Das Tor, das in dieser Szene fiel, zählte nicht. Michel Struthoff hat noch eine letzte große Möglichkeit, verzog aber knapp. Es blieb bis zum Schluss beim unglücklichen 0:1 aus Sicht der Honamas. Aus sechs Spielen hat die Mannschaft jetzt sieben Punkte in der laufenden Pro-League-Saison gesammelt. Montag und Dienstag nächster Woche geht es für die deutschen Herren nun weiter in Indien mit den Spielen gegen Irland. Zwei Siege sind da schon fast Pflicht.
Stimmen zum Spiel:
André Henning (Bundestrainer): "Die Inder waren heute zum Start nach dem gestrigen 1:4 gegen uns erwartet griffig. Entsprechend mussten wir ganz schön arbeiten, um ins Spiel zu kämpfen. In der zweiten Halbzeit werden wir dann das bessere Team und haben einen unglaublich starken Schlussspurt, der auch mindestens ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Wir haben insgesamt sieben Ecken und drei Riesen-Chancen. Das reicht an den meisten Tagen für 2-3 Tore. Als Sahnehäubchen hat uns der Schiedsrichter dann noch ein klares Tor zu früh weggepfiffen. Der hatte heute noch mehr Pech als wir. Es tut mir für die Jungs leid, dass sie nicht den verdienten Lohn bekommen. Dafür hätten wir sicherlich auch früher griffiger angreifen müssen, dann müssen wir uns am Ende nicht auf Dritte verlassen."
Erik Kleinlein: "Wir hatten Probleme, reinzukommen. Uns hat die Frische gefehlt, die wir gestern noch an den Tag gelegt haben. Ab Halbzeit zwei waren wir deutlich besser, hatten gute Chancen und viele Ecken. Am Ende hat die Konsequenz gefehlt. Wir sind ein bisschen niedergeschlagen jetzt, können aber mit der zweiten Hälfte zufrieden sein."
Malte Hellwig: "Wir sind unnötig früh in Rückstand geraten. Wir haben es in der ersten Hälfte nicht geschafft, zu unserem Spiel zu finden. Das wurde nach der Pause besser. Wir konnten gut Druck aufbauen. Wir hatten genug Ecken. Der Ausgleich wäre verdient gewesen. Wir können dennoch ein paar positive Dinge mitnehmen und werden es gegen die Iren dann hoffentlich besser machen."
