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HONAMAS: Turniersieg in Düsseldorf

18. January 2019

Real FOUR NATIONS CUP der Herren: Deutschland – Argentinien 3:3 (2:2)

29.07.2018 - Mit einem 3:3-Unentschieden endete das letzte Spiel des real FOUR NATIONS CUP in Düsseldorf zwischen Gastgeber Deutschland und Argentinien, dem Olympiasieger von Rio. Damit gewann das DHB-Team dank des besseren Torverhältnisses das Turnier vor den ebenfalls ungeschlagenen Südamerikanern. Mats Grambusch, Johannes Große und Timm Herzbruch trafen für die Deutschen in diesem „Finale“ vor der stimmungsvollen Kulisse von 1.250 Zuschauern.

Bei der Siegerehrung empfing Niklas Wellen die Trophäe als „most valuable player“ (MVP), zu den ihn die Trainer der vier beteiligen Teams aus Frankreich, Irland, Argentinien und Deutschland bestimmt hatten. Die Trophäe für das Siegerteam aus Deutschland überreichte Düsseldorfs Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche, der mit dem Gesamt-Event sehr zufrieden war: „Trotz der hochsommerlichen Temperaturen haben die Mannschaften Weltklasse-Hockey in die Sportstadt Düsseldorf gebracht. Besonders das Finale Deutschland gegen Argentinien war wirklich beeindruckend. Herzlichen Dank für die tolle Organisation durch den DHC mit Unterstützung des DSD.“
Insgesamt begleiteten mehr als 2.500 Zuschauer die sechs Spiele auf der Anlage des Düsseldorfer HC und sorgten insbesondere am Sonntag für einen sehr schönen Rahmen.

Bundestrainer Stefan Kermas: „Ich bin mit dem Turnierergebnis insgesamt natürlich zufrieden, denn bei einem Turnier zählen in erster Linie Resultate – und wenn man bei einem Teilnehmerfeld mit dem Olympiasieger Erster wird, ist das wirklich gut. Arbeiten müssen wir sicherlich noch an der Konstanz unserer Leistungen. Wir haben hier immer sehr lange gebraucht, um auf Touren zu kommen. So waren die zweiten Halbzeiten in allen drei Spielen besser als die ersten. Das ist sicherlich ein Thema, an dem wir bis zur WM im Winter in Indien noch arbeiten müssen. Hier in Düsseldorf haben wir hervorragende Rahmenbedingungen für unsere Weltmeisterschaftsvorbereitung vorgefunden. Unser Dank gilt da den organisierenden Vereinen und der Sportstadt Düsseldorf. Wir kommen gern jederzeit wieder!““
Johannes Große: „Es war eine gute Entwicklung hier von Spiel zu Spiel. Wir haben an die Japan-Reise angeknüpft. Auch gegen Argentinien, einem dann stärkeren Gegner aus den Top Vier der Welt, haben wir über weite Strecken gut gespielt. Die Raumdeckung war phasenweise gut – und es war insgesamt ein guter Schritt Richtung WM.“
Timur Oruz: „Wir hatten uns vorgenommen, alle drei Spiele zu gewinnen. Das nicht ganz geschafft zu haben, können wir uns vorwerfen lassen. Vor allem, weil wir die Chance gehabt haben, auch gegen Argentinien zu gewinnen. Auch hier war die Entwicklung gut. Wir brauchten immer eine gewisse Zeit, um ins Spiel zu kommen. Jetzt sind wir auf einem guten Weg Richtung WM, müssen aber nun auch genauso gut zuhause arbeiten, weil wir uns nun eine längere Zeit nicht sehen. Andere Nationen, die zentral trainieren können, haben es da einfacher.“
Florian Fuchs: „Unser Ziel waren drei Siege – das ist nicht gelungen. Trotzdem ist es schön, mit einem Turniersieg in die Pause der WM-Vorbereitung zu gehen. Es war ein typisches Spiel gegen Argentinien, die immer viel Unruhe verbreiten, von der wir uns auch haben anstecken lassen. Dadurch konnten wir unser Give-and-Go nicht so durchziehen, wie angedacht. Trotzdem war es ein guter Schritt Richtung WM. Wir können viel Positives mitnehmen, aber es ist auch gut, dass wir jetzt alle mal Urlaub haben, um dann wieder voll durchzustarten.“

Es ging sehr lebhaft los in Düsseldorf. Tobias Walter musste gleich nach 30 Sekunden ran und unterband einen Rechtsangriff der Los Leones im Rausrutschen. Dann jubelten bereits die Deutschen, als Timm Herzbruch von links in den Kreis zog und der Ball aus dem Gewühl vor Tor reinging. Doch es war ein deutscher Unterschenkel zuletzt am Ball, der Treffer zählte nicht. Erstmals Standing Ovations der gut 1.250 Fans dann, als Martin Häner die erste Ecke von Gonzalo Peillat bärenstark ablief (5.). Argentinien mit mehr Offensivaktionen dann Mitte des ersten Viertels, ohne jedoch eine Lücke in der gut organisierten deutschen Defensive zu finden.
In der 10. Minute jubelte dann der Olympiasieger erstmals, doch auch das Tor fand keine Anerkennung. Dann die Deutschen griffig am Kreis der Gäste, die in höchster Not zur Langen Ecke klären konnten (13.). Eine geniale Aktion von Martin Ferreiro brachte dann aber doch das nicht unverdiente Führungstor der Argentinier, als der Stürmer sich durchdribbelte und einen hoch abgefälschten Ball volley über Tobias Walter ins Tor lupfte (14.). Benedikt Fürk hätte aber kurz vor der Viertelpause noch das 1:1 machen können, als er rechts im Kreis durchkam und dann über Keeper Tomas Santiago drüberschlenzen wollte, was dieser jedoch gut ahnte und parieren konnte.

Doch eine brüderliche Zusammenarbeit brachte zu Beginn des zweiten Viertels den Ausgleich, als Mats Brambusch nach rechts auf seinen Bruder Tom rauslegte, den Ball im Rückraum wiederbekam und halbhoch links zum 1:1 (16.) einschrubbte. Die HONAMAS blieben dran, hatte kurz darauf die Chance zur Führung, die aber abgepfiffen wurde. Es war ein High-Speed-Match in dieser Phase, in der sich die Deutschen auch ein paar Ballverluste im Mittelfeld leisteten, die dann immer gefährlich wurden. Dann war es Johannes Große, der vom Kreisrand mit der Rückhand abzog, den Ball gar nicht voll traf, aber davon profitierte, dass Niklas Wellen Keeper Santiago noch irritierte, so dass die Kugel zum 2:1 (20.) ins Tor ging.
Christopher Rühr hatte die nächste Chance mit einem harten Vorhandschuss von links, den Santiago aber irgendwie noch um den Pfosten drehte (22.). Genauso umstritten wie das 2:1 für die Deutschen, bei dem die Argentinier Fuß moniert hatten, fiel das 2:2 (22.) durch den in Mannheim spielenden Guido Barreiros, der im Nachschuss traf. Tobias Walter und Martin Häner insistierten beim Schiedsrichter wegen Foulspiels zuvor, doch der Treffer stand. Es blieb ein hektisches, für die Zuschauer sicher interessantes Spiel, in dem es hin und her ging. Kurz vor der Pause forderten die Deutschen Ecke, als Santiago mit einem deutschen Stürmer zusammenkrachte, aber bekamen nicht Recht. Für ein Freundschaftsturnier waren viele Emotionen im Spiel, die unterstrichen, wie wichtig beide Teams dieses Prestigematch nahmen.

Es ging gleich mit einer Chance für die HONAMAS nach der Pause los, als Große vors Tor passte und Wellen links am Pfosten vorbeistach. Auf der anderen Seite reichte eine Unaufmerksamkeit in der Deckung, so dass sich Joaquin Mennini in der Mitte auf die Rückhand drehen konnte und Tobi Walter aus etwa sieben Metern keine Chance ließ (32.). Doch es ging actionreich weiter: Herzbruch prüfte Santiago mit der Rückhand (35.). Ein sehr schöner Linksangriff über Nguyen brachte dann fast den Ausgleich, aber Santiago drehte noch um den Pfosten. Im nächsten Angriff war es Timm Herzbruch, der den 3:3-Ausgleich (37.) erzielte.
Doch kein Team war sich in diesem Spiel irgendwann sicher. Im nächsten Gegenangriff parierte Walter einen harten Rückhandschuss weltklasse (38.). Dann war es wieder Santiago, der im Brennpunkt stand und mit ganzem Körpereinsatz eingreifen musste um das vierte deutsche Tor zu verhindern (40.). Nicolas Cicileo sah dann Grün für ein Foul an Didi Linnekogel (42.), das DHB-Team in Überzahl, die sie aber nicht nutzen konnten. Es war jetzt sehr hektisch und emotional auf dem Platz – beide Teams wollten unbedingt diesen Prestigesieg und haderten viel mit den Schiedsrichtern.

Im Schlussviertel beruhigte sich das Match wieder. Die Deutschen übernahmen die Kontrolle und holten ihre erste Ecke in der 49. Minute, die zur Folgeecke führte. Diese wurde aber verstoppt und dann geklärt. Wellen holte in der 50. Minute die dritte Ecke, bei der Santiago den Schlenzer von Windfeder stark aus dem bedrohten Eck holte. Im Eckenkonter schoss Barreiros verfrüht und traf nur das Außenbrett des deutschen Tores. Kurz darauf die Deutschen wieder vorn, aber der Pass von links traf einen deutschen Fuß. Santiago war es dann wieder, der gegen Herzbruch den Rückstand für den Olympiasieger verhinderte (54.).
Das Tor für den Gastgeber lag nun deutlich mehr in der Luft als der Siegtreffer für die Gauchos. Zweimal konnte ein argentinischer Verteidiger gerade noch den Schläger dazwischenbekommen und das 4:3 verhindern. Für die letzten zwei Minuten musste Mats Grambusch dann aber auf der Strafbank platznehmen, so dass es nochmal hektisch wurde in Unterzahl. Letztlich geriet das 3:3, das den Turniersieg für die HONAMAS bedeutete, aber nicht mehr in Gefahr.

Tore:
0:1       Martin Ferreiro (13.)
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1:1       Mats Grambusch (16.)
2:1       Johannes Grosse (20.)
2:2       Guido Barreiros (22.)
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2:3       Joaquin Menini (32.)
3:3       Timm Herzbruch (37.)
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Ecken:
GER 3 (kein Tor) / ARG 1 (kein Tor)

Grüne Karten:
Mats Grambusch (59.) / Nicolas Cicileo (43.)

Schiedsrichter:
Shane O’Donnell (IRL) / Ian Diamond (SCO)

Abschlusstabelle:

  1. Deutschland           3 Spiele                     7 Punkte                   13:4 Tore
  2. Argentinien              3 Spiele                     7 Punkte                   8:5 Tore
  3. Frankreich               3 Spiele                     1 Punkt                     4:10 Tore
  4. Irland                       3 Spiele                    1 Punkt                      3:9 Tore

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