U21-Damen: Zum EM-Start 4:1-Arbeitssieg gegen Belarus
15. July 2019
EuroHockey Junior Championship 2019 in Valencia (ESP) / Spiel 1: GER – BLR 4:1 (2:0)
Juniorinnen-Bundestrainer Akim Bouchouchi war zufrieden mit dem Auftakt: „Nach einem guten Start war dazwischen ein bisschen Zufriedenheit und auch Spannungsverlust. Das ist aber vollkommen normal, zumal es schon auch relativ heiß ist und man sich da gut im Griff haben muss, um die Spannung zu halten. Viel wichtiger ist, dass wir nach dem Anschluss das Heft auch wieder klar in die Hand nehmen. Zum einen jede Möglichkeit unterbrechen, die der Gegner bekommen kann und dann zum anderen auch noch mal mehr Konzentration nach vorne haben. Mit dieser Situation sind wir sehr erwachsen umgegangen und haben sie dann ja auch für uns entschieden.“
Liv Arndt: „Wir starten mit richtig geilem Push und guter Stimmung ins erste Viertel und belohnen uns dann auch relativ schnell mit den beiden Toren. Als wir das 1:2 fangen, geraten wir etwas ins Schwanken. Wir mussten uns aber auch erst einmal an die Klimabedingungen gewöhnen. Trotz des etwas schwächeren zweiten und dritten Viertels belohnen wir uns am Ende aber durch unseren Willen mit einem richtig starken Arbeitssieg.“
Die deutschen Juniorinnen pressten von Beginn an. Trotzdem musste Anna Kilian im deutschen Tor erstmals nach zwei Minuten in die Partie eingreifen, zeigte sich aber hellwach. Es sollte die einzige Aktion der Belarussinnen im Auftaktviertel bleiben. Fortan diktierten die deutschen Juniorinnen das Geschehen: Liv Arndts erster Torschuss wurde noch geblockt (9.), Carlotta Sippels Flanke fand keinen Abnehmer und die erste deutsche Strafecke verpuffte unsauber ausgeführt (12.). Aber keine Minute später konnten die „Guns“ jubeln: Stine Kurz nahm mit der zweiten Ecke direkt Maß und platzierte den Schlenzer zur deutschen Führung im belarussischen Tor (13.). Kurz darauf schob Sippel die Kugel nach klasse Zuspiel von Emma Davidsmeyer zum 2:0 über die Linie (14.). Deutschland hätte die Führung in der Folge über die Viertelgrenze hinweg durch drei Strafecken sogar weiter ausbauen können, zeigte sich aber in der Ausführung zu fahrlässig.
Das Bild im zweiten Viertel glich dem des ersten: Deutschland bestimmte die Partie, Belarus lauerte auf Konter, kam bis zur Halbzeitpause aber nur noch ein einziges Mal in den deutschen Kreis. Auf der anderen Seite taten die deutschen Juniorinnen nur das Nötigste: Pauline Heinz testete die belarussische Torhüterin (24.), Kurz‘ langer Ball in den Kreis fand keinen fand keine Abnehmerin (27.).
Die zweite Halbzeit startete wesentlich ruhiger, die deutschen Juniorinnen zogen sich stärker zurück, ließen Belarus anfangs mehr Raum und hatten die Gegnerinnen aber weitestgehend unter Kontrolle. Allerdings fand auch die Defensive der Osteuropäerinnen besser ins Spiel und beendete weitere deutsche Angriffsbemühungen meist schon am Schusskreisrand. So endete das dritte Viertel wie das zweite torlos.
Dafür begann das Schlussviertel gleich mit einem Paukenschlag aus deutscher Sicht: Die Belarussinnen konnten gleich ihre erste Strafecke nutzen: Dziyana Batsiukova verwandelte die Stechervariante zum Anschluss (47.) und hatte kurz darauf sogar die Möglichkeit zum Ausgleich, vergab aber. Die deutschen Juniorinnen standen nun im Spielaufbau weiter sicher, verpassten es aber, bei mehreren kurzen Ecken für die Vorentscheidung zu sorgen: Erst ging Strafecke Nummer sechs neben das Tor, obwohl Belarus nur zu dritt verteidigen konnte. Dann hielt Belarus‘ Torfrau Aliona Bautko einen flachen Eckenschlenzer stark mit dem Schläger und Ecke Nummer acht landete wieder an einem belarussischen Schläger (50./51./55.). Doch die deutschen Junioren blieben am Drücker und belohnten sich in der Schlussphase dann endlich: Im neunten Anlauf führte eine Ablagevariante auf Sippel zum Erfolg. Von halbrechts landete ihr Flachschlenzer zum 3:1 im Tor (56.). Belarus musste nun kommen, das brachte Deutschland Räume zum Kontern. Und Emma Boermans machte kurz darauf den Sack zu. Von der Grundlinie legte Maren Kiefer für die Kölnerin auf, die den Ball zwar nicht richtig traf, dafür aber der belarussischen Torfrau keine Abwehrchance ließ. Es war der Schlusspunkt in einer ansehnlichen Partie, die auf deutscher Seite aber gerade bei der Eckenausbeute Verbesserungspotential offenbarte. (ao)
Tore:
1:0 Stine Kurz (KE, 13.)
2:0 Carlotta Sippel (14.)
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2:1 Dziyana Batsiukova (KE, 47.)
3:1 Carlotta Sippel (KE, 56.)
4:1 Emma Boermans (58.)
Strafecken:
GER 9 (2 Tore) / BLR 1 (1 Tor)
Grüne Karten:
GER 1 (N. Heyn) / BLR 1 (A. Mikulich)
Schiedsrichter:
Katie Howie (SCO) / Magali Sergeant (BEL)
Der Kader in Valencia (ESP):
# | Name, Vorname | Verein | Jg. | Lsp. | Tore |
1 | Müller, Selina (TW) | Münchner SC | 1998 | 43 | 0 |
2 | Kilian, Anna (TW) | Berliner HC | 1999 | 16 | 0 |
3 | Kiefer, Maren | Uhlenhorst Mülheim | 1998 | 19 | 6 |
8 | Kirschbaum, Katharina | Club an der Alster | 1998 | 43 | 3 |
9 | Arndt, Liv Maria | Rot-Weiss Köln | 1999 | 44 | 6 |
11 | Davidsmeyer, Emma | Bremer HC | 1999 | 54 | 5 |
12 | Bleuel, Jule | Münchner SC | 2001 | 42 | 1 |
14 | Martin Pelegrina, Marisa | Harvestehuder THC | 1999 | 30 | 0 |
16 | Heyn, Naomi | Mannheimer HC | 1998 | 60 | 18 |
19 | Heinz, Pauline | Rüsselsheimer RK | 2001 | 41 | 7 |
20 | Gerstenhöfer, Charlotte | Mannheimer HC | 1999 | 50 | 4 |
21 | Boermans, Emma | Rot-Weiss Köln | 1999 | 49 | 10 |
22 | Pluta, Nicola | UHC Hamburg | 1998 | 65 | 22 |
24 | Kiefer, Katharina | Uhlenhorst Mülheim | 1998 | 50 | 3 |
25 | Bolle, Philin | Münchner SC | 1999 | 43 | 4 |
26 | Sippel, Carlotta | Club an der Alster | 2001 | 50 | 26 |
29 | Nolte, Lisa | Düsseldorfer HC | 2001 | 53 | 21 |
32 | Kurz, Stine | Mannheimer HC | 2000 | 51 | 27 |