Vereinsleben in der Pandemie
02. February 2021
Serie über kreative, spannende Vereins-Initiativen im Lock-Down / Folge 1: 1. Hanauer THC
02.02.2021 - Während der nun bald ein Jahr andauernden Pandemie musste der aktive Hockeysport in verschiedenen Phasen ruhen oder konnte nur mit Einschränkungen ausgeübt werden. Für viele Vereine eine schwierige Situation, den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden, beziehungsweise überhaupt mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Doch die Kreativität kannte und kennt in den Clubs keine Grenzen. Wir stellen in unserer Serie „Vereinsleben in der Pandemie“ einige Club-Projekte vor.
Folge 1: 1. Hanauer THC
Beim 1. Hanauer THC sind im 102. Jahr seit Clubgründung über 1.300 Mitglieder im Hockey und Tennis aktiv. Wie viele andere Vereine fing man in Hanau schon bald mit Challenges über die Sozialen Medien an. Klassische Lauf-Challenges wurden gut angenommen. Im Laufe des Jahres wurde dies erweitert um eine Weihnachts-Challenge, bei der die Kids zum Beispiel andere Sportarten unter Zuhilfenahme des Hockey-Equipments nachmachen oder ihre besonderen Talente in Form eines Videos darstellen sollten. Am Ende kamen über 150 kreative Clips zusammen, in denen Kinder mit Hockeystöcken Ski fuhren oder Billard spielten.
Doch in Hanau haben die Organisatoren über die reine Aktiven-Klientel hinaus gedacht. Julia Emmerling, Ehefrau von Doppel-Weltmeister Björn Emmerling, die beim THC zu den Initiatorinnen der Aktionen gehört: „Wir haben auch für unsere Hockeyeltern, die zurzeit mit Home-Schooling zuhause stark belastet sind, Angebote gemacht. So gibt es einmal pro Woche ein Eltern-Fitnessangebot, bei dem sich über Zoom die Eltern zuschalten und mitmachen können. Das läuft immer noch mit viel Spaß der Teilnehmer und es werden jede Woche mehr.“
Die Hanauer nutzen alle Kanäle. Zurzeit läuft eine Breitensport-Challenge, in der Mädchen gegen Jungs laufen und ihre Kilometer auch über Instagram posten können. Über Zoom gab es ein Zoom-Back-Event, die D-Knaben maßen sich im Pizzabacken – und sahen sich so mal wieder alle als Team zumindest digital. Auch die 1. Damen und 1. Herren brachten sich in die Jugendarbeit ein und gaben per Zoom Spezialtrainings für einzelne Altersklassen. „Wir haben das schon für die Altersklassen C und B gemacht, aber die A-Jahrgänge möchten nun unbedingt auch solch ein Training“, freut sich Emmerling. „Wichtig war dabei auch, mal wieder das Trikot anzuziehen und Flagge für den Verein zu zeigen.“
Julia Emmerling ist aber auch beim vereinsübergreifenden Projekt „Hessenhockey läuft nach Tokio“ und der aktuellen im Organisationsteam. Hier wollten die Clubs in Hessen gemeinschaftlich bis zum 31. März die 12.510 Kilometer lange Strecke von Frankfurt zur Olympia-Gastgeberstadt Tokio erlaufen, was schon vor Weihnachten gelungen war. „Mir hat das unglaublich gut gefallen, weil die Vereine hier nicht als Konkurrenz aufgetreten sind, sondern sich ausgetauscht und miteinander auf ein Ziel zugearbeitet haben“, so die zweifache Mutter, die beruflich als Marketing-Verantwortliche für einen Golf-Ausrüster arbeitet.