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"Der Trend ist nicht mehr zu stoppen und bietet einige Chancen für unseren Sport"

Erster deutscher Hockey5-Platz in Bremen

12. February 2022

Am 30. April ist beim Bremer HC die Einweihungsfeier für ein Bauprojekt fest terminiert, das den Titel „Wir sind zurück und starten in die Zukunft“ trägt. Im Fokus einer umfangreichen Maßnahme steht die Errichtung von Deutschlands erstem Hockey5-Platz.

Über kaum ein Thema wird im Hockey so kontrovers diskutiert wie über die Variante „Hockey5“. Die Meinungen reichen von „attraktive Werbung für den Sport“ bis hin zu „Totengräber für das olympische Elfer-Hockey“. Martin Schultze, der Sportliche Leiter des Bremer HC, ist da ganz pragmatisch: „Hockey5 wird in anderen Ländern schon so intensiv gespielt und die FIH puscht das Thema nachhaltig. Der Trend ist gar nicht mehr zu stoppen – ganz gleich, ob man es gut findet oder nicht. Auch die Traditionalisten halten das nicht mehr auf. Und wenn man es mal so angenommen hat, dann bietet es einfach sehr viele Chancen für jeden Club.“

Und so war es für den Visionär Schultze auch kein großes Problem im Bremer HC ein Votum für den Bau des ersten Hockey5-Platzes in Deutschland zu bekommen. Der mehrfache EHL-Gewinner mit den UHC-Herren verweist auf das Freizeit-, Eltern- und das Jugendhockey, für die die Existenz eines solchen halben Platzes mit kompletter Softbanden-Umrahmung eine riesige Chance sei, weil man auch in kleineren Gruppengrößen zum Trainieren und Spielen käme. „Und wie im Hallenhockey kannst du mit dem Aufbau einer kleinen Tribüne ganz schnell einen attraktiven Eventcharakter erzeugen.“

Der BHC investiert mit großzügigem Zuschuss der Stadt Bremen zurzeit etwa 800.000 Euro in eine neue Decke für den großen Kunstrasen, eine 50-Meter-Laufbahn fürs Athletiktraining, zwei Padel-Tennis-Plätze und den neuen Hockey5-Platz, der mit rund 200.000 Euro budgetiert ist. „Ich sehe Hockey5 für Hockey wie Padel fürs Tennis – als attraktive Variante, die dem Sport auch neuen Nachwuchs bringen wird, der für die herkömmliche Sportart vielleicht nicht angefangen hätte“, so Schultze.

Die Bremer wollen den kleinen Hockeyplatz, der so groß wie ein Hallenfeld ist, variabel nutzen. Ein normaler Schusskreis fürs Strafeckentraining wird auch eingezogen – beim Hockey5 darf man ab der Mittellinie sonst von überall aufs Tor schießen, so dass es keinen Schusskreis braucht. Auf ein Problem stellt man sich beim BHC allerdings jetzt schon ein: Am Anfang Gegner zu finden, die die neue Variante mal ausprobieren möchten. Denn auch wenn der Weltverband bereits eine Hockey5-WM plant und die Variante bei den Youth Olympics schon mehrfach zum Programm gehörte, gab es dazu hierzulande noch kein Commitment. „Das wird auch mit dem Fun-Aspekt ein Teil der Zukunft unseres Sports, und insofern setze ich da auch auf die Neugier der Hockeyfamilie“, sagt Schultze allerdings ganz entspannt.

Fotocredits: worldsportpics.com

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