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Fotocredits: Worldsportpics

FIH Coach of the Year

André Henning ist Welttrainer des Jahres 2023

19. December 2023

Der Internationale Hockey-Verband hat am heutigen Dienstag die FIH Hockey Stars Awards für das Jahr 2023 vergeben. Die Welthockeyawards zeichnen jährlich in verschiedenen Kategorien die Besten des Jahres aus. Herren-Bundestrainer André Henning erhielt den „FIH Coach of the Year 2023"-Award. Henning hatte die deutsche Herren-Nationalmannschaft im Januar 2023 zum ersten Weltmeistertitel seit 17 Jahren gecoacht und erhält die Auszeichnung als erster deutscher Trainer überhaupt.

André Henning stand glücklich am Spielfeldrand. Es war der 29. Januar 2023. Jean Danneberg hatte in dieser Sekunde den entscheidenden Penalty im WM-Finale gegen Belgien gehalten. Deutschland war Weltmeister. Und André Henning war Weltmeistertrainer. Es war der Abschluss eines intensiven Turniers. Dreimal lag das deutsche Team in den K.O.-Spielen der WM zurück, dreimal gelangen Comebacks, zum Teil in den letzten Sekunden eines Spiels. Und: Es war der größte Erfolg des 40-Jährigen Henning in einer erfolgreichen Trainerkarriere. 

Am heutigen Dienstag, 19. Dezember, erhielt Henning den FIH Coach of the Year-Award als Bestätigung seiner Leistungen als Bundestrainer der HONAMAS in diesem Jahr.  Ein Expertengremium der FIH wählte ihn zum Welthockeytrainer.

„Vielen Dank für diese Auszeichnung! Ich fühle mich sehr geehrt und möchte mich natürlich vor allem bei meinem Team und dem Staff bedanken. Letztendlich bin ich nicht derjenige, der die Kugel auf dem Platz berührt. Mein Team trifft die Entscheidungen auf und neben dem Platz. Wir sind offen für Neues und Veränderungen und ja, es macht einfach Spaß, dieses Potenzial des Teams zu entwickeln. Danke, dass ich an dieser Reise teilnehmen darf. Ich glaube, dass diese Auszeichnung für alle Trainer dieser Welt steht. Mein größter Respekt gilt all meinen Kolleginnen und Kollegen, die Menschen für den Sport und insbesondere für den Hockeysport begeistern. Ich glaube, ihr macht einen Unterschied und bin fest davon überzeugt, dass der Sport unsere Welt ein bisschen besser macht. Ihr habt einen großen Anteil daran. Vielen Dank!”

Bundestrainer André Henning

Martin Schultze, Sportdirektor DHB:
„Ich freue mich sehr für André Henning. Das ist schon die zweite Auszeichnung für ihn in diesem Jahr und wenn man sich anschaut, was er in den letzten 12 Monaten erreicht hat und das in Relation zu seinem Alter setzt, dann ist das einfach sensationell. Er hat einen sehr großen Anteil am Weltmeistertitel im Januar und hat die Nationalmannschaft in sehr kurzer Zeit wieder in die absolute Erfolgsspur gebracht. Auch in schwierigen Situationen leitete er die Mannschaft und den Staff erfolgreich. Deshalb halte ich diese Auszeichnung für eine der gerechtfertigtsten seit langem. Ich freue mich sehr für André, aber auch für uns als DHB, dass wir einen so großartigen Trainer bei uns haben."

Ergebnisse der nominierten Deutschen Spieler*innen

In den Kategorien beste Spielerin, beste Torhüterin, bester Spieler und bester Torhüter waren ebenfalls deutsche Nationalspieler*innen vertreten. Sonja Zimmermann belegte den vierten Platz in der Kategorie beste Spielerin. Julia Sonntag wurde zur zweitbesten Torhüterin des Jahres gewählt.
Bei den Herren belegte Jean-Paul Danneberg den dritten Platz. Knapp am Welthockeyspieler des Jahres 2023 vorbeigeschrammt ist Niklas Wellen, der hinter Hardik Singh den zweiten Platz belegte.

Die Karriere des Welthockeytrainers

André Henning stand schon als kleines Kind auf dem Hockeyplatz. Aufgewachsen in einer hockeyverrückten Familie spielte er zunächst bei seinem Heimatverein dem Velberter Hockey-Club, bevor bei den B-Junioren, der Sprung zu Uhlenhorst Mülheim folgte. Dort wurde er Bundesligaspieler, ein Kreuzbandriss beendete seine aktive Karriere. Mit gerade einmal 19 Jahren übernahm André Henning seine erste Herrenmannschaft, die in der Oberliga spielte, als Cheftrainer. Nach drei Jahren wechselte er vom Oberligisten zurück zum Uhlenhorst Mülheim, wo er mit 22 Jahren das Amt des Co-Trainers der ersten Herren des HTCU übernahm. Neben dieser Trainertätigkeit studierte Henning Jura, stand nach einem halben Jahr als Co-Trainer aber vor einer großen Entscheidung. Nach einem halben Jahr als Co-Trainer war der Cheftrainerposten bei Uhlenhorst Mülheim vakant geworden. So kam es, dass André Henning sehr jung Cheftrainer der Mülheimer Herren wurde. Er blieb es für sieben Jahre, wurde dreimal Vizemeister, nahm an der EHL teil. 2014 gelang der Deutsche Hallenmeistertitel, bevor es ihn nach Hamburg zum Club an der Alster zog. Nach einem Jahr beim Club an der Alster wechselte Henning im Jahr 2015 zu Rot-Weiss Köln, wo er in fünf Jahren vier deutsche Meisterschaften (2x Halle, 2x Feld), einen EHL-Titel und einen Hallen-Europapokal gewann.

Fotocredits: Worldsportpics

Parallel zu seinen Tätigkeiten als Vereinstrainer begann Henning ab 2012 verschiedene Tätigkeiten für den Deutschen Hockey-Bund. Zum Start als Verbandstrainer war er Co-Trainer an der Seite von Jamilon Mülders für die männliche U21. Bereits 2013 wurde André Henning alleiniger U21-Bundestrainer männlich und holte im selben Jahr in Indien den Junioren-Weltmeistertitel. Ein Erfolg, der sich 10 Jahre später mit vielen Spielern aus dieser Junioren-Mannschaft bei den Herren wiederholen sollte. 2015 wurde er mit der U18 männlich 2015 Europameister. (Von 2014 bis) 2016 unterstützte Henning erneut Jamilon Mülders. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war er Co-Trainer der Damen, die Bronze holten. Im Anschluss an die Olympischen Spiele 2021 in Tokio übernahm Henning zum Jahresstart 2022 das Amt des Bundestrainers von Kais al Saadi und war ab sofort Bundestrainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft. Bei seinem ersten großen Turnier im Januar 2023 gewann er mit seinen HONAMAS die Weltmeisterschaft in Indien. 25 Jahre Trainererfahrung hat André Henning bereits gesammelt, im nächsten Jahr gibt es nur einen Fokus für ihn: Bei den Olympischen Spiele in Paris will er am 8. August – am Finaltag der Hockeywettbewerbe der Herren – lächelnd am Spielfeldrand stehen.

Porträt André Henning

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