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FINAL FOUR, 1. HF Herren: RW Köln besiegt BHC nach 2-Minuten-Comeback

08. May 2021

Berliner Herren gehen in zweiter Hälfte mit 4:2 in Führung / Köln dreht Partie in zwei Minuten

08.05.2021 – Rot-Weiss Köln greift nach dem neunten deutschen Feldtitel. Nach dem 6:4 gegen den Berliner HC stehen die Domstädter im Endspiel des FINAL FOUR 2021. Zweimal ging Rot-Weiss Köln im ersten Durchgang in Führung. Berlin traf immer dann, wenn Köln dabei war, die Partie an sich zu reißen und führte nach der Pause sogar mit 4:2. Innerhalb zweier Minuten drehte Rot-Weiss Köln die Partie aber wieder und blieb auf der Siegerstraße. Nach dem letzten Titel 2016 an gleicher Stelle kann Rot-Weiss Köln nun am Sonntag um 16 Uhr den Titel Nummer neun klarmachen. (Fotos: WORLDSPORTPICS.COM/Frank Uijlenbroek)

Kölns Trainer André Henning: „Das war ein ganz besonderes Halbfinale, auch in der Final-Four-Historie, einen 2:4-Rückstand so schnell aufzuholen und zu drehen, das nimmt man als positives Erlebnis natürlich gern an und mit ins Endspiel. Wir müssen uns im individuellen Abwehrverhalten morgen sicherlich steigern. Aber ich bin extrem stolz, mit welcher Winner-Mentalität die Jungs hier aufgetreten sind. Sie haben an ihre Chance weiter geglaubt, und die ist dann auch gekommen.“
Rein van Eijk, der BHC-Coach, war natürlich enttäuscht: „Wir tun uns extrem schwer mit der einen Minute, in der wir die drei Gegentore bekommen. Bis dahin ist alles so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir verlieren das Momentum zu dem Zeitpunkt, als der Schiedsrichter sich selbst den Videobeweis nimmt und auf Siebenmeter entschieden wird. Das ist schade, weil wir da eigentlich gerade alle im Griff hatten. Ich bin insgesamt aber sehr stolz, wie die Mannschaft das hier gespielt hat. Wir hätten wahrscheinlich nur noch etwas konsequenter sein müssen.“

Nach anfänglichem Abtasten brachte die erste Chance der Partie gleich die erste Führung: In der 11. Spielminute landete die Kugel links bei Kölns Antheus Barry an der Berliner Grundlinie, der legte für Thies Prinz auf, welcher die Kugel mit der argentinischen Rückhand zum 1:0 ins Tor beförderte. Nach zunächst ausgeglichener Partie schien Berlin nach dem Rückstand geschockt, agierte nun passiver und konnte sich bei Moritz Kentmann im Tor bedanken, der mit einer starken Parade gegen Mink van der Weerden bei Kölns erster Strafecke einen größeren Rückstand verhinderte (14.)
Mit Beginn des zweiten Viertels kam der Berliner HC endlich in Fahrt und zu seiner ersten Strafecke: Martin Häner ließ sich nicht lange bitten und schlenzte die Kugel halbhoch rechts zum Ausgleich ins Kölner Tor. Doch die Kölner Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Christopher Rühr flankte von rechts vors Tor, trotz Berliner Fuß ließen die Schiedsrichter den Vorteil laufen und wieder Prinz drückte die Kugel aus kurzer Distanz zum 2:1 in die Berliner Maschen. Prinz blieb der auffälligste Kölner im BHC-Schusskreis, drei Minuten nach dem 2:1 traf er aus spitzem Winkel nur den Pfosten. Auf der anderen Seite machte es Tom Neßelhauf besser, als er einen von Martin Zwicker eingeleiteten Angriff im Nachfassen zum Ausgleich vollendete (23.). Es blieb die letzte nennenswerte Aktion des ersten Durchgangs.

Nach dem Seitenwechsel agierten beide Mannschaften zunächst zwischen den Schusskreisen, ehe sich Tino Volkert in Kölns linker Schusskreishälfte durchsetzen und auf Marian Klink zurücklegen konnte, der die Kugel aus vollem Lauf und kurzer Distanz hoch in die Maschen zur ersten Berliner Führung setzte (34.). Die Partie schien auf den Kopf gestellt und Köln drohte den Faden zu verliehen: Nach starker Vorarbeit von Rühr kam Maximilian Siegburg auf Höhe des Siebenmeterpunktes frei zum Schuss, setzte die Kugel aber trotz freien Tors knapp (37.) daneben. Rot-Weiss stellte die Vorteilsauslegung in Frage und nahm den Videobeweis. Die Entscheidung behielt aber Bestand, sodass die Domstädter ihr Anrufungsrecht verloren. Zudem kassierte Rühr für seine Reklamieren Grün.
Mit Beginn des Schlussviertels zog der BHC sogar auf 4:2 davon: Nach starker Vorarbeit von Luca Wild lenkte Jonas Gomoll Häners Torschuss zur Zwei-Tore-Führung ab (48.). Doch wer nun dachte, die Partie sei vorentschieden, wurde schnell eines besseren belehrt: Innerhalb von zwei Minuten drehten die Kölner die Partie mit drei Treffern in eine Führung: Erst wandelte der Video-Schiedsrichter Kölns zweite Strafecke – Schieri Hinsken hatte selbst den Videobeweis angefordert – in einen Siebenmeter um, den Rühr sicher verwandelte (49.). Dann legte der Nationalstürmer nach starker Vorarbeit von Mats Grambusch vorm Berliner Tor quer, wo Florian Adrians goldrichtig stand und den Ball zum Ausgleich über die Linie bugsierte (50.). Der BHC hatte noch nicht einmal durchgeatmet, da pfiffen die Schiedsrichter abermals Siebenmeter für Köln. Und wieder eine Aufgabe für Rühr, der diesmal vom Punkt das 5:4 markierte. (50.). Berlin bäumte sich noch einmal gegen die drohende Niederlage, ließ aber eine Eckenserie liegen (54.). Vier Minuten vor Schluss nahm BHC-Trainer Rein van Eijk Kentmann aus der Partie für ein Überzahlspiel, allerdings trafen nur die Kölner in Person von Elian Mazkour, der in der 58. Spielminute per Empty-Net-Goal den 6:4-Endstand herstellte.

Tore:
1:0 Thies Prinz (11.)
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1:1 Martin Häner (KE, 16.)
2:1 Thies Prinz (19.)
2:2 Tom Neßelhauf (23.)
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2:3 Marian Klink (34.)
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2:4 Jonas Gomoll (48.)
3:4 Christopher Rühr (7m, 49.)
4:4 Florian Adrians (50.)
5:4 Christopher Rühr (7m, 50.)
6:4 Elian Mazkour (58.)

Strafecken:
RWK 1 (kein Tor) / BHC 4 (1 Tor)

Siebenmeter:
RWK 2 (2 Tore) / BHC 0 (kein Tor)

Grüne Karten:
Christopher Rühr, RWK (37., unsportliches Verhalten) / Adrian Lehmann-Richter (25., unsportliches Verhalten), Nicolas Borchardt (59., unsportliches Verhalten); beide BHC

Schiedsrichter:
B. Göntgen / T. Hinsken / T. Meissner (Video)

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