FIH Pro League
Pressekonferenz vor den Pro League Spielen in Australien
09. February 2023
Vom 10. bis 15. Februar findet in Australien die FIH Pro League der Frauen statt. Australien, China und unsere Danas treffen jeweils zweimal aufeinander. Nach einem langen hockeyfreien Winter geht es für das Team von Nationaltrainer Valtin Altenburg endlich wieder los. Bei der Pressekonferenz vor den vier Spielen wurde ein klares Ziel definiert. Hier findet ihr alle Stimmen der PK.
Ihr habt ein paar neue Spielerinnen dabei. Sind alle fit?
Valentin Altenburg, Bundestrainer:
„Alle sind fit und heiß in unser Turnier zu starten. Darüber bin ich sehr froh. Wir sind hier mit 24 Spielerinnen. Für ein Pro-League-Turnier dürfen nur 22 gemeldet werden. Deshalb werden Lena Frerichs und Carlotta Sippel weiter mit der Mannschaft trainieren, aber im Turnier keine Rolle spielen. Alle anderen werden schon in den ersten beiden Spielen zum Einsatz kommen. Wir werden von Spiel zu Spiel rotieren.
Ihr seid eine gute Woche vor eurem ersten Spiel nach Australien geflogen, weil ihr lange nicht zusammen gespielt habt und euch gut vorbereiten wolltet. Wie ist der Stand der Dinge? Habt ihr die Woche gut genutzt?
Sonja Zimmermann:
„Diese Woche war sehr notwendig. Einige kamen aus der Hallensaison, andere aus der Winterpause. Deshalb war es wichtig, dass wir uns eine Woche vorher getroffen haben, um gemeinsam zu trainieren und uns auf die Spiele vorzubereiten. Das Niveau wird sich dann in den Spielen zeigen. Wir haben alle sehr hohe Ansprüche an uns selbst und doch ist uns bewusst, dass nach der Hallensaison und der Winterpause keiner in Topform ist. Wir entwickeln uns als Team aber sehr schnell und haben schon einige Sprünge in die richtige Richtung gemacht.“
In so einer Woche hat man natürlich auch viel Zeit abseits des Hockeyplatzes. Wie ist die Teamchemie und was habt ihr neben dem Training noch so gemacht?
Nike Lorenz:
„Wir sind alle gut darin, die Gegend zu erkunden, gute Cafés zu finden und uns mit Teamkameradinnen zu unterhalten. Das ist für viele die Hauptabwechslung. Andere müssen nebenbei sogar Prüfungen schreiben oder arbeiten.“
Seit den letzten Pro-League-Spielen ist einige Zeit ohne Feldhockey vergangen. Was hast du in dieser Zeit gemacht?
Nike Lorenz:
Wir haben einen tollen Athletiktrainer, der uns fit hält. Einige haben die Hallensaison in Deutschland gespielt. Man konnte aber auch die Zeit nutzen und kein Hockey spielen, die Pause genießen, den Alltag neu gestalten und die Batterien wieder aufladen. So oder so hatten wir aber Athletiktrainer, die uns durch den Winter begleitet haben und uns auf einen frühen Start mit der Nationalmannschaft vorbereitet haben.
Ihr habt zwei Freundschaftsspiele absolviert. Eines gegen China (1:1) und eines gegen Australien (2:1). Was konntet ihr aus den Testspielen für die Pflichtspiele mitnehmen?
Valentin Altenburg:
Die Testspiele haben uns sehr geholfen. Deshalb war es für uns so wichtig, so früh anzureisen, um uns zu akklimatisieren und die Testspiele zu absolvieren, die wir als Vorbereitung auf das Turnier nutzen.
Wir haben über die acht Viertel eine gute Leistungsentwicklung gezeigt, in denen wir gegen zwei sehr unterschiedliche Teams gespielt haben. Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir uns nicht lange mit der Technik beschäftigt haben, sondern dass wir uns relativ schnell auf unsere Team-Themen konzentriert haben. Großes Kompliment auch an alle Mädels, die sich in der Winterpause auf Feldhockey vorbereitet haben. Nicht nur athletisch, sondern auch technisch. Das ist sehr schwierig für diejenigen, die gleichzeitig in der Halle gespielt haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gut ins Turnier starten können und in den ersten Spielen in der Lage sind, China richtig gefährlich zu werden. Ohne die Testspiele (gegen China und Australien) und die Vorbereitung hätten wir das sicher nicht geschafft. Unser Ziel ist es, dieses 3-Nationen-Turnier so schnell wie möglich zu gewinnen und da hilft ein Sieg im ersten Spiel. Das ist durch die Vorbereitung sehr gut möglich.“
Schauen wir auf die Gegnerinnen im ersten Spiel, China. Eine besondere Mannschaft mit einer legendären Trainerin. Was macht dieses chinesische Team so besonders, das man vielleicht nicht so auf dem Schirm hat.
Sonja Zimmermann:
„Wir haben sie auf jeden Fall auf dem Zettel. Es ist ein neues Team für uns, mit einem riesigen Kader. Seit der WM sind 20 neue Damen dazu gekommen. Es ist also eine andere Mannschaft, die uns erwartet und vielleicht auch eine stärkere Mannschaft, da viele der stärkeren Spielerinnen aufgrund der COVID-Maßnahmen nicht an der WM teilnehmen konnten. Es ist eine Mannschaft, die diszipliniert trainiert. Wir müssen schauen, dass wir Mittel gegen die Aggressivität und die Routine finden, damit wir am Ende als Siegerinnen vom Platz gehen."
Valentin Altenburg hat gerade gesagt, dass ihr das Turnier gewinnen wollt. Was muss deiner Meinung nach passieren, damit das klappt und ihr mit dem Sieg im Flieger nach Hause sitzt?
Nike Lorenz:
„Das ist eine sehr schwierige Frage. Wir müssen mehr Tore schießen als die Gegnerinnen. Das ist generell unser Ziel. Es klingt ein bisschen plump, aber im Allgemeinen Tore zu schießen und die Spiele mit Überzeugung zu gewinnen. Das ist ein Punkt, der zu unserer Identität gehört. Der zweite Punkt ist: Eine Festung aufbauen, verteidigen, wenig zulassen und hinten möglichst die Null halten. Ich könnte jetzt zehn Minuten darüber reden, wie wir so ein Turnier gewinnen, aber das sind die beiden Hauptpunkte unserer Identität. Dieses fröhliche Spiel nach vorne, viele Tore schießen, gefährlich in den Kreis kommen und hinten dicht machen."
Diese Spiele dienen natürlich auch der Heim-EM im Sommer. Inwiefern kann man in den kommenden Spielen taktische Sachen ausprobieren, die vielleicht auch schief gehen können?
Valentin Altenburg:
„Das kann man auf jeden Fall, und das werden wir auch tun, denn wir werden eine Mannschaft sein, die den Gegner immer wieder vor neue Aufgaben stellen will. Das ist uns in der jüngeren Vergangenheit auch ganz gut gelungen. Gerade gegen die von Sonja angesprochenen Systemmannschaften ist es sehr wichtig, dass sie immer wieder vor neue Aufgaben gestellt werden, die sie nicht vorher auswendig lernen können. Deswegen sind wir taktisch sowieso sehr variabel und das werden wir in der Pro League, aber auch bei der EM nutzen. Die Erfahrungen, die man dort sammelt, helfen einem, ein gutes Gefühl zu haben und nicht nur zu denken, dass man immer das Gleiche machen muss, weil es nur so funktioniert. Wir werden hier taktisch sehr variabel sein und bleiben."